Alles scheint beim Alten, wenn Eddie Murphy den Prinzen gibt. Leider ist auch der Humor von gestern.

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Neu bei Amazon Prime: „Der Prinz aus Zamunda (2) - Comeback mit Humor von damals

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Eddie Murphy ist wieder in „Der Prinz aus Zamunda (2)“ - neu bei Amazon Prime - zu sehen. Leider nicht originell und mit zu vielen kindischen Gags.

von Kai-Uwe Brinkmann

Dortmund

, 16.03.2021, 10:00 Uhr / Lesedauer: 1 min

In den 1980er Jahren war er der erste Superstar und unangefochtene König unter Hollywoods farbigen Darstellern. In Filmen wie „Nur 48 Stunden“ (1982) „Die Glücksritter“ (1983) und „Beverly Hills Cop“ (1984) glänzte Eddie Murphy mit geölter Revolverschnauze, breitem Grinsen und Comedy-Gespür, das ihn davor schon zur Kultshow „Saturday Night Live“ brachte.

Später hat er sich entschuldigt für sexistische Witze auf Kosten von Frauen oder Schwulen. Und wenn Murphy (nach eher mageren Jahren) jetzt in der Fortsetzung seines Hits „Der Prinz aus Zamunda“ (1988) antritt, ist der Humor zahmer, das Frauenbild politisch halbwegs korrekt.

Rekordzahl von Aufrufen

„Zamunda 2“ ist weder originell noch besonders amüsant, doch für Amazon (das den Streifen produzierte und streamt) scheint die Rechnung aufzugehen. Der Film wurde rekordverdächtig oft abgerufen, wie man hört. So ganz sind die Lorbeeren des Eddie Murphy wohl doch nicht verwelkt. Sein Schandmaul aber ist abgemeldet. Der Prinz Akeem von heute wirkt väterlich präsidial, Murphy geht ja auf die 60 zu.

Nach dem Tod seines Vaters (James Earl Jones) besteigt Akeem den Thron des afrikanischen Operettenstaates Zamunda. Er hat drei Töchter, was fehlt, ist ein männlicher Erbe. Allerdings soll Akeem damals in New York einen Sohn gezeugt haben, den will er finden und ins Land holen.

Kulturschock in Afrika

Gesagt, getan. Als der verlorene Sohn nach Afrika reist, gibt es den Kulturschock des ersten Films mit umgekehrten Vorzeichen, befremdliches Brauchtum für einen Jungen aus New York. Mit Witzen unter der Gürtellinie, die leicht ranzig riechen. Salt‘N‘Pepa, En Vogue und Gladys Knight singen per Kurzauftritt. Die Opas im Frisiersalon (Murphy und Arsenio Hall) klopfen noch die frechsten Sprüche.

Eine Revue kindischer Gags (Regie: Craig Brewer), nach alter Masche, aber weichgespült. Bloß nicht anecken – für Murphys Humor der Fangschuss. Wesley Snipes und Leslie Jones (Mutter des Findelsohns) trumpfen als Knallchargen auf, der Rest ist dürftig.

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