Natur und Farbenwelt auf Florida zu Gast in Hagen

© Strauss

Natur und Farbenwelt auf Florida zu Gast in Hagen

rnAusstellungen 2022

Das Osthaus Museum in Hagen präsentiert die erste Museumsausstellung der deutsch-Amerikanischen Künstlerin Mally Khorasantchi in Deutschland. Ein Bild sticht hier besonders hervor.

Hagen

, 10.02.2022, 16:20 Uhr / Lesedauer: 1 min

Die ersten Bilder, die den Besucher in der neuen Ausstellung des Osthaus Museums empfangen, spiegel zunächst weniger das künstlerische Schaffen als vielmehr die Familiengeschichte der Künstlerin Mally Khorasantchi wider. Es ist eine Bildbearbeitung der besonderen Art.

Da ist zum Beispiel ein Bild der 1948 in Düsseldorf geborenen Künstlerin als junges Mädchen. Drum herum hat sie in späteren Jahren Rosen gemalt. Der Grund: „Sie hat für einen Malwettbewerb als Kind um die 30 Mark bekommen und hat mit dem ganzen Geld Rosen für ihre Mutter gekauft. Das war nicht lang nach dem Tod ihres Vaters“, erklärt Tayfun Belgin, Direktor des Museums und Kurator der Ausstellung „Mally Khorasantchi – Limitations/Begrenzungen“. Ähnlich hat sie auch andere Fotografien aus ihrer Vergangenheit bearbeitet.

Farbenfrohe Natur

Daneben sind aktuelle Werke von Khorasantchi zu sehen. Seit 1991 lebt sie in Florida. Die Natur und Farbenpracht ihrer neuen Heimat fließen in ihre Bilder ein. Es sind oft Collagen. Die Künstlerin nimmt Fotografien und malt dann darüber oder auch ergänzend. Daher auch der Ausstellungstitel „Begrenzungen“. Die Natur ist dabei allgegenwärtig.

Ein Blick in die Ausstellung: Von den Bildern, die die Familiengeschichte von Mally Khorasantchi erzählen zu ihren aktuellen Werken.

Ein Blick in die Ausstellung: Von den Bildern, die die Familiengeschichte von Mally Khorasantchi erzählen zu ihren aktuellen Werken. © Strauss

Ein Werk sticht heraus. Im Jahr 2018 malte die Künstlerin ein Bild namens „Me Too“ zu der gleichnamigen Debatte um sexuelle Übergriffe. Die Farben rot und orange winden sich wie ein Wirbel durch das ganze 1,93 mal 3,66 Meter große, imposante Bild. Auch hier finden sich kleine Fotografien wieder von Frauen, deren Gesichter allerdings verdeckt sind. „Es sind so viele betroffen und viele kennt man eben nicht. Daafür steht das Ganze“, erklärt Belgin. Ihre Werke sind Khorasantschis ganz eigene Ausdrucksweise: „Die Bilder sind meine Botschaft an die Mitmenschen. Meine Sprache ist Form und Farbe“, so die Künstlerin in einem Interview.

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Osthaus Museum Hagen: „Mally Khorasantchi – Limitations/Begrenzungen“, bis 10.4.22, Museumsplatz 1, Di-So 12-18 Uhr. www.osthausmuseum.de