Nasa sagt Start der „Artemis“-Mondmission für heute ab – technische Probleme

Testflug

Die Nasa will zurück zum Mond. Sogar Menschen sollen ihn in wenigen Jahren wieder betreten. Eine unbemannte Rakete sollte nun den Anfang machen, doch der Start musste abgesagt werden.

Cape Canaveral

29.08.2022, 14:15 Uhr / Lesedauer: 2 min

Vor rund 50 Jahren ist der bislang letzte Mensch auf dem Mond gewesen - nun treibt die US-Raumfahrtbehörde Nasa ihre nächste Mission zum Erdtrabanten voran. Ein erster noch unbemannter Testflug der „Artemis“-Mission sollte eigentlich heute (ab 14.33 Uhr MESZ) starten.

Nun wurde der Flug abgesagt: „Der Start von Artemis I wird heute nicht mehr stattfinden. Die Teams arbeiten an einem Problem mit einem Triebwerk-Leck“, teilte die Nasa am Montag mit, wenige Minuten nach Beginn des zweistündigen Zeitfensters für den Launch. Zuvor hatte es bereits Verzögerungen gegeben, ein Sprecher hatte mitgeteilt, dass ein Triebwerk nicht die nötige Zieltemperatur erreicht habe. Auch ein Problem am Tanksystem war mitgeteilt worden. Als weitere mögliche Starttermine hatte die Nasa im Juli den 2. und den 5. September genannt.

Die „Orion“-Kapsel sollte mit Hilfe der Schwerlastrakete „Space Launch System“ vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral aus abheben, dann den Mond umkreisen und rund 40 Tage später wieder im Pazifik landen.

Probleme bei ersten Tests

Zuvor war das Raketensystem auf dem Weltraumbahnhof zweimal umfangreich getestet worden. Beide Male waren verschiedene Probleme aufgetreten. Trotzdem hatte die Nasa grünes Licht für einen unbemannten Teststart gegeben.

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Mit der „Artemis“-Mission sollten eigentlich bis 2024 wieder US-Astronauten auf dem Mond landen, erstmals auch eine Frau. Dies ist nun frühestens für 2025 geplant. Vier Astronauten sollen mit dem Raumfahrzeug „Orion“ in die Mondumlaufbahn gebracht werden, wo zwei von ihnen dann auf ein Landegefährt umsteigen. Am Mond soll zudem eine Art Raumstation geschaffen werden, auch als Basis für einen bemannten Flug zum Mars - dies allerdings erst in fernerer Zukunft.

1972 war der letzte Mensch auf dem Mond

Als bislang letzter Mensch war im Dezember 1972 der 2017 gestorbene US-Astronaut Eugene Cernan mit der „Apollo 17“-Mission auf dem Mond gewesen.

An Bord von „Orion“ werden diesmal unter anderem zwei Puppen: Zohar und Helga. Es handelt sich dabei um ein Projekt mit deutscher und israelischer Beteiligung. Getestet wird, ob eine in Israel entwickelte Schutzweste besonders einen weiblichen Körper effektiv vor gefährlicher Weltraumstrahlung schützen kann.

Für die „Artemis“-Mission sind mehr als 30 Milliarden Dollar veranschlagt. Neben der Nasa und der Europäischen Raumfahrtagentur Esa sind auch noch die Raumfahrtagenturen mehrerer anderer Länder beteiligt.

dpa

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