
© Sebastian Reith
Nach zehn Minuten war schon fast alles vorbei: Oberaden holt den Derbysieg gegen Overberge
Fußball
Furioser Auftakt im Bergkamen-Derby: Overberge vergibt zwei Großchancen, Oberaden hatte kaum eine Richtige und führt glücklich mit 2:0. Die Trainer sehen hinterher völlig unterschiedliche Spiele.
Siebter Sieg in Folge für den Tabellenzweiten SuS Oberaden, doch die Konkurrenz in der Fußball-Kreisliga A2 Unna-Hamm will einfach nicht patzen! Gebannt schauten die Oberadener nach dem 3:0-Erfolg im Derby beim FC Overberge auf das Ergebnis des Kamener SC und stellten ungläubig fest, dass der KSC in der Schlussphase noch den Rückstand gegen Wethmar gedreht hat.
Kreisliga A2 Unna-Hamm
FC Overberge - SuS Oberaden
0:3 (0:2)
Recep Alkan, Trainer des FC Overberge, und Birol Dereli, Trainer des SuS Oberaden, waren nach dem Bergkamener A-Liga-Match keinesfalls gleicher Meinung. Während Alkan einen Punkt als verdient für seine Mannschaft empfunden hätte, sprach Dereli von einem vollkommen verdienten Sieg für seine Elf.
Doch es hätte auch ganz anders kommen können für die Oberadener, wenn der FCO sich in der Anfangsphase sich nicht unklug angestellt und Pech gehabt hätte. „Wir wollten den Gegner überraschen und hatten zwei Hundertprozentige in den ersten zwei, drei Minuten. Ich habe in der ersten Halbzeit 3:1 Torchancen gesehen“, sagte Alkan.
Marcel Helmich leitet die Overberger Niederlage ein
Auf der Gegenseite fälschte Marcel Helmich dann eine Eckenvariante wenige Meter vor dem eigenen Tor unhaltbar ab - der Schiedsrichter trug zwar Tutku Tekkanat als Torschützen nach erst sechs Minuten ein, doch Helmich machte den Ball für Schlussmann Marco Verrelli erst scharf. Nur vier Minuten später ließ Overberges Rechtsverteidiger Tim Rüger das Bein stehen, über das Can Bokurt fiel - ein unstrittiger Elfmeter. Marcel Erdmann entschied sich für die rechte Ecke - 2:0. Ein bitterer Start für die Gastgeber.

Joshua Kusch (2.v.r.) im Zweikampf mit Kevin Beck (l.) und Florian Kloß (r.). © Sebastian Reith
„Nach dem 2:0 haben wir uns etwas aus dem Spiel nehmen lassen“, kritisierte Dereli später, „ansonsten sehe ich einen klaren Sieger.“ Oberaden musste sich allerdings vorwerfen lassen, das dritte Tor nicht nachgelegt zu haben. Nach 16 gegen 30 Punkten sah das am Sonntag nicht aus. Overberge spielte über weite Strecken gut mit, löste knifflige Situationen spielerisch - oder wenn es sein musste, mit der Brechstange.
FC Overberge verpasst den Anschlusstreffer
Und so lebte das Spiel von der Spannung, ob die bemühten, aber oftmals glücklosen Overberger doch noch mit dem 1:2 für den Anfang der Wende sorgen würde. Nico Zembrowski versprang nach einem langen Präzisionsball die Kugel (50.), auf der Gegenseite verpasste Peter Sokol nach einer Ecke die Vorentscheidung. Der Oberadener Abwehrmann knallte den Ball aus fünf Metern sogar über den Fangzaun (60.).
Und als Michael Krakala später Verrelli schon umkurvt hatte, musste er sich um die eigene Achse drehen und verfehlte dabei das verwaiste Gehäuse (65.). Oberaden wollte einfach nicht mehr treffen. Alles, was das Team traf, war die Nase eines Zuschauers. Muhammed Karadag entschuldigte sich später bei dem Mann, der sich mit einem Taschentuch das Blut abtupfte.
Auf Overberger Seite hatte der eingewechselte Felix Conrad die beste Gelegenheit. Aus gut 22 Metern zog er ab und verfehlte das Tor nur knapp (71.). Als Krakala dann doch noch das 3:0 besorgte, war die Messe gelesen - für Oberaden der fünfte Sieg in Serie ohne Gegentor.
FCO: Verralli - Rüger, Groß (46. Piotrowski), Buschmann, Beck, Kloß, Schwencke (46. Eren), Wittwer, Schröder (67. Conrad), Helmich (73. Gach), Zebrowski
SuS: Münstermann - Whitworth, Klein (71. Gündüz), Sokol, Karadag, Kusch, Bozkurt, Kusakci, Erdmann, Tekkanat (50. Kilinc), Krakala
Tore: 0:1 Helmich (6./Eigentor), 0:2 Erdmann (10./Foulelfmeter), 0:3 Krakala (85.)
Sportler durch und durch, der auch für alle Sportarten außerhalb des Fußballs viel übrig hat. Von Hause aus Leichtathlet, mit einer Faszination für Extremsportarten, die er nie ausprobieren würde. Gebürtig aus Schwerte, hat volontiert in Werne, Selm, Münster und Dortmund.
