Der jüngste Spielabbruch im Match der Bezirksliga-A-Junioren des VfL Kamen gegen RW Ahlen U18 vom Sonntag ist aktuell das Thema beim Kamener Klub, der sich am Dienstagabend hinsetzte und eine intensive Videoanalyse betrieb. „Bevor wir uns zum Vorfall äußern, wollen wir selbst erstmal genau wissen, was da passiert ist“, erklärt Fußball-Abteilungsleiter Andreas Conradi.
Am Sonntag ist nach ersten Augenzeugenberichten in der Schlussphase ein Zuschauer auf das Spielfeld im Jahnstadion gelaufen und hat dabei einen RWA-Spieler geschlagen. Der A-Jugendliche habe geblutet, sei aber nicht schwer verletzt gewesen. Nach der anschließenden Rudelbildung brach Schiedsrichter Arulmugan Vijayaratanam die Begegnung ab. Er wird noch in dieser Woche einen Sonderbericht schreiben, der dann dem Bezirkssportgericht zugeht.
In der Aussage von Ahlens Trainer Giovanni Murrone habe es sich um einen VfL-Zuschauer gehandelt, der seinen Spieler angegangen sei. Zuvor habe es heftige Beschimpfungen auf Türkisch gegeben. Seine Spieler seien provoziert worden. Zum Hintergrund: Spieler beider Teams kennen sich teilweise, weil einige Kamener zuvor in Ahlen gespielt haben.
VfL Kamens Fußballvorstand tagt
Dem VfL-Fußballvorstand um Andreas Conradi liegen indes zwei Video-Sequenzen vor, die die Schlussphase der Partie zeigen. „Wir wollen nun versuchen, ob wir den Zuschauer genau identifizieren können“, sagt Conradi. „Wir wollen nichts verheimlichen, sondern alles vernünftig aufarbeiten.“ Das gelte auch für verbale Provokationen, die es im Heimspiel gegen Ahlen gegeben haben soll.
Am Donnerstagabend werde dann der Fußballvorstand endgültig beraten. Conradi: „Liegt ein Verschulden eines VfL-Fans vor, dann werden wir Konsequenzen ziehen. Wir werden hier nichts vertuschen, das ist klar. Nötigenfalls werden wir auch unser Hausrecht durchsetzen.“
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