
© Feuerwehr
Nach Schießerei in Enschede über Alstätte und Epe geflüchtet
Kriminalität
Zwei Hauptverdächtige einer Schießerei in Enschede müssen sich gerade vor Gericht verantworten. Die Flucht der Beteiligten führte nach Deutschland. In Alstätte wurde die Waffe „entsorgt“.
Gegen zwei Hauptverdächtige einer Schießerei in Enschede hat die Staatsanwaltschaft sieben bzw. fünf Jahre Haft beantragt. Das berichtet der Twentsche Courant Tubantia. Der Amsterdamer H. (28) soll am 22. November vorigen Jahres auf einem Tankstellengelände im Süden Enschedes Schüsse auf einen Mann abgefeuert haben. Das Opfer überlebte – die Kugel konnte jedoch nicht aus seinem Körper entfernt werden.
Die Hintergründe der Tat liegen im Dunkeln – möglicherweise spielt Rivalität im Drogenmilieu eine Rolle. Erschwert wird die Arbeit der Staatsanwaltschaft dadurch, dass sich auch das Opfer nicht an den Ermittlungen beteiligen will. Es schweigt genauso wie die insgesamt drei Angeklagten.
Im Wieferthook wurde der Pkw in Brand gesteckt
Neben dem 28-Jährigen ist der 27-jährige H. aus Hengelo angeklagt, der auf Aufforderung A.'s geschossen haben soll. Der Dritte im Bunde, der Enscheder G. (29), war Fahrer des Autos, in dem die drei später über die Grenze nach Alstätte (wo sie die Waffe aus dem Auto warfen) und anschließend nach Epe flüchteten. Im Wieferthook wurde der Pkw in Brand gesteckt. G. hatte am folgenden Tag das Auto als gestohlen gemeldet.
Als er kurz darauf als möglicher Tatbeteiligter in den Fokus der Ermittler geriet, legte er ein Geständnis ab und beschuldigte A. und H. der Täterschaft. G. sagte aus, er sei gezwungen worden, das Auto zu fahren.
Die beiden anderen bestreiten die Tat. H. sagte, er sei nicht mal in der Nähe gewesen. A., der bereits wegen einer anderen Schießerei in Enschede zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt worden war, bezeichnete das Gerichtsverfahren als „Zirkus“. A. befand sich am Tattag – weil er Rechtsmittel gegen das Urteil eingelegt hatte – auf freiem Fuß.
Von dem Vorfall an der Tankstelle existieren Videos der Überwachungskameras. Man sieht, wie das spätere Opfer im Shop etwas zu trinken kauft. Als er zurückkommt, steht G. mit seinem Auto direkt hinter seinem Wagen. A. soll von der Rückbank geschrien haben: „Schießen, schießen!“ Das Opfer wurde in der Schulter getroffen – der Schuss hätte auch tödlich sein können, so Experten. Das Urteil soll Mitte Dezember fallen.