Der Einspruch des TSC Kamen ist aktuell für viele Vereine, aber auch für den Kreisvorstand des Fußballkreises Unna-Hamm ein brandaktuelles Thema. In welcher Liga geht der TSC auf Punktejagd und müssen gegebenenfalls die Spielpläne doch noch geändert werden? All das sind weiterhin offene Fragen.
Dabei war es schon etwas überraschend, als Namuk Kanar verkündete, dass der TSC Kamen den Anwalt gewechselt hat. „Udo Speer vertritt uns jetzt“, sagte der TSC-Chef fast nebenbei und präsentierte so den Vorsitzenden des Holzwickeder SC als neuen Rechtsbeistand der Kamener.
„Udo und ich haben früher zusammen gespielt und auch privat ist er mein Anwalt“, begründet Kanar diesen Schritt und erklärt auch direkt, wie der Kontakt zustande kam. Dies bestätigt auch Udo Speer, der sogar noch etwas mehr ins Detail geht: „Mit Namuk habe ich früher in Hemmerde zusammengespielt. Den Kontakt haben wir bis heute gehalten.“
Gemeinsam gehen der TSC Kamen und Udo Speer nun den Weg zum möglichen Ligenverbleib. Für Speer, der den Einspruch verfasste, eine „Ich kann nach dem Verfassen des Einspruchs noch gut schlafen. Wäre diese Sache hoffnungslos, dann hätte ich das nicht übernommen und Namuk das auch so gesagt.“
Einen Interessenskonflikt sieht Speer überhaupt nicht: „Es geht ja hier nicht um den HSC, sondern lediglich um den TSC Kamen. Wenn es jetzt so wäre, ob Holzwickede oder Kamen in der Liga bleiben, dann wäre das anders, aber so kann ich das sehr gut vereinbaren. Außerdem bin ich ja auch Geschäftsmann und nicht nur erster Vorsitzende.“
Dann begründet der Rechtsanwalt noch den Einspruch und sieht dabei keinesfalls eine ausweglose Situation. „Dass die Entscheidung unanfechtbar ist, ist ja nicht richtig. Wenn etwas unanfechtbar ist, dann darf die Klage nicht zugelassen werden“, erklärt Speer seine Sicht des aktuellen Verfahrens und fügt hinzu: „Die Klage wurde ja zugelassen. Ich kann ja auch einen Regionalligisten nicht einfach in die Kreisliga eingruppieren. Nach dem Urteil wäre das aber dann möglich und jede Art von Einspruch erfolglos.“
Speer bringt einen Lösungsvorschlag
Anders wäre dies laut Speer bei einer Gruppeneinteilung oder Spielplanansetzungen. „Natürlich darf die Spielleitende Stelle festlegen, wer zum Beispiel in der A1 oder in der A2 spielt. Ebenso beim Spielplan“, beginnt Speer und liefert noch ein Beispiel: „Wir vom HSC wollten am ersten Spieltag gerne zu Hause spielen. Der Lüner SV hatte denselben Wunsch und jetzt spielen wir gegeneinander. Am Ende hat der Staffelleiter einen Würfel geworden. Solche Entscheidungen sind einfach unanfechtbar.“
Dabei beziehen sowohl der TSC Kamen als auch Udo Speer sich auf die verschiedenen Fristen für Mannschaftsrückzüge und das dieser Fehler „nicht zu Lasten des TSC Kamen gehen“ sollten. „Der Kreis hätte sich einfach an seine ausgegebenen Durchführungsbestimmungen halten müssen. Dort stand der 30.6. drin“, betont Speer erneut den rechtzeitigen Rückzug des TuS Niederaden. „Auch dass diese Regel jetzt für die neue Saison geändert wurde, zeigt ja, dass sie falsch war.“
Dann bringt Speer auch noch einen Lösungsvorschlag, um nicht alles gänzlich neu machen zu müssen und Nachholspiele zu vermeiden. „Die einfachste Möglichkeit wäre, den TSC Kamen am jetzigen ersten Spieltag als spielfrei zu setzten und ab dem zweiten Spieltag greift Kamen dann in die Meisterschaft ein. Das funktioniert in anderen Ligen ja auch, wenn die Anzahl ungerade ist“, zeigt Speer eine Möglichkeit auf, wie man den Spielplan relativ unbürokratisch anpassen könnte.
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