
Eva Gutzeit ist neu im Handball-Vorstand des Königsborner SV. Der Verein hat sich damit an der Spitze verjüngt. Andreas Voss, Geschäftsführer des Kreissportbundes Unna, sucht über eine Vereinsbefragung Hinweise darauf, wo Vereine Probleme haben und wie er auch andere Vereine unterstützen kann. © Neumann/KSB
Nach Corona ist vieles anders: Was fehlt den Vereinen? Dachverband befragt die Clubs
Kreissportbund
Durch Corona hat sich in den Vereinen einiges verändert. Was genau, soll eine Befragung der Vereine durch den Kreissportbund Unna ergeben. Geschäftsführer Andreas Voss hat eine Vermutung.
Zwei Jahre Corona haben bei allen Sportvereinen Spuren hinterlassen. Kreativität und Engagement sind gefordert. Der Königsborner SV Handball nahm sich die Zeit zum Anlass, den Verein in der Führung zu verjüngen. Mit Eva Gutzeit als neue Schatzmeisterin und Caroline Weinkopf als neue Sportwartin ist frischer Wind in den KSV-Vorstand gekommen.
Andreas Voss, Vorstandsmitglied beim KSV-Handball und auch Geschäftsführer des Kreissportbundes Unna, erhofft sich durch den Schritt neue Ideen: „Wir möchten mehr junge Menschen in Verantwortung bringen und nicht immer nur ältere Menschen in den entscheidenden Positionen haben.“ Ihm geht es darum, „junge und neue Energie“ in den Verein zu bringen. Konkrete Vorgaben gibt es für die beiden neuen Vorstandsmitglieder nicht. „Da werde ich ihnen nicht reinreden, sie können da frei entschieden.“
Für Caroline Weinkopf, die als neues Mitglied im Sportvorstand auch viele organisatorischen Aufgaben übernimmt, ist es wichtig, die Jugend mehr mit einzubeziehen: „Auf die Jugend kommt in Zukunft ohnehin einiges an Arbeit zu. Wenn man da vorher ein Grundgerüst schafft, bleibt man modern und stellt die Weichen für die Zukunft.“ Zudem müssen die Jüngeren auch dazu motiviert werden, sich auch für den Verein einzubringen.
Vereine suchen helfende Hände – das ist auch Thema kein KSB
Denn mehr Leute für ehrenamtliche Arbeit im Verein zu gewinnen, ist wichtig für die Strukturen im Verein. Caroline Weinkopf sieht auch darin eine ihrer Aufgaben: „Ich möchte versuchen, Leute davon zu überzeugen, mehr Aufgaben im Verein zu übernehmen. Selbst wenn es kleinere Aufgaben sind, würde das dazu beitragen, die Aufgaben auf mehrere Schultern zu verteilen.“
Andreas Voss ist nicht nur im Königsborner SV aktiv, sondern auch Geschäftsführer des Kreissportbundes (KSB). Er weiß: Corona könnte unter anderem für einen Personalmangel im ehrenamtlichen Bereich gesorgt haben. Um genau über die Auswirkungen der Pandemie auf die Vereine Bescheid zu wissen, soll eine Befragung der Vereine im Kreis Unna helfen. Dafür arbeitet der Kreissportbund Unna mit der Fachhochschule Dortmund zusammen.
Online-Befragung unter den Vereinen zur Post-Corona-Situation
Die Online-Befragung soll Aufschluss über den Zustand der Vereine nach der Pandemie geben und damit aufzeigen, wo Handlungspotenzial besteht. „Wir möchten wissen, wie es den Vereinen geht und was sie brauchen. Dann ist es auch leichter für uns als Kreissportbund herauszufinden, wie und wo man den Vereinen vielleicht helfen muss“, erklärt Andreas Voss. Gibt es zu wenig Schiris? Vielleicht zu wenig Übungsleiter? Arbeiten nicht genug Leute im Vorstand mit? Gibt es irgendwo Konflikte? Erst wenn diese Fragen geklärt sind, wäre es auch möglich, passend zu handeln und das Angebot des KSB auszurichten.
Voss hat die Hypothese, Corona sei vor allen Dingen für ältere Leute der Anlass, ihre Aufgaben im Verein abzugeben. „Ich kann mir vorstellen, dass einige ältere Menschen durch die Inaktivität der Vereine während Corona die passende Gelegenheit sahen, um aufzuhören.“ Da er sich aber nicht sicher ist, wartet er gespannt auf die Ergebnisse der Online-Befragung, die Ende September eintrudeln dürften.