Museumsexperten fordern strenge Kontrollen gegen Plünderungen

Der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Hermann Parzinger, hat sich für strenge Kontrollen bei der Einfuhr von Kulturgütern ausgesprochen.

Berlin (dpaa)

13.12.2014, 10:29 Uhr / Lesedauer: 1 min

Alle archäologischen Objekte, die nach 1970 von den Museen erworben worden seien, sollten auf ihre Herkunft untersucht werden, sagte Parzinger auf einer Tagung zum weltweiten Raub von Kulturschätzen am Freitag in Berlin. «Die Qualität einer Sammlung hängt heute auch entscheidend von der Qualität der Provenienzen ab», sagte Parzinger.

Die Präsidentin des Deutschen Archäologischen Instituts, Friederike Fless, forderte einen «Antiken-Pass», aus dem die Exportgenehmigung des Herkunftslandes ersichtlich wäre. Der Handel sollte aus eigenem Interesse nur Objekte mit eindeutiger Provenienz (Herkunft) verkaufen und dies auch dokumentieren. Touristen, die sich aus dem Urlaub ein antikes Souvenir mitbringen, sollten sich bewusst sein, dass sie damit oft ungewollt Raubgrabungen beförderten.

Am Donnerstag und Freitag hatten im Auswärtigen Amt rund 250 Experten über die Folgen der Plünderung von Kulturstätten, etwa in Nahost, Afrika und Lateinamerika, beraten.

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