Museumsbesucher können Mumie in 3D betrachten
Fast scheint es so, als könne man sie anfassen: In Hildesheim ist das faszinierende Hologramm einer Mumie zu sehen.

Ein animiertes Hologramm der Mumie Ta-cheru. Foto: Holger Hollemann
Das Roemer- und Pelizaeus-Museum in Hildesheim zeigt zum ersten Mal das schwebende und dreidimensionale Abbild einer ägyptischen Mumie.
„Was wir hier heute sehen, ist eine Sensation“, sagte Ausstellungskurator Oliver Gauert am Donnerstag. Nach Angaben des Museums handelt es sich um die weltweit erste Präsentation dieser Art.
Mehrere Monitore und Prismen ermöglichen das rotierende Hologramm, in dem die verschiedenen Schichten der Mumie zu sehen sind. Die Daten lieferte ein extrem hoch auflösender Computertomographie-Scanner in Heidelberg. Das Gerät scannte die Schichten der Mumie in einem Abstand von nur 0,25 Millimeter - innerhalb von 18 Sekunden.
Mit Hilfe der neuen Technik können Forscher Gauert zufolge Körper sezieren, ohne sie zu zerstören. Es sei dadurch sogar möglich, Krankheitserreger festzustellen. „Wir lernen so etwas über Umwelteinflüsse und wie sie auf den Menschen wirkten“, sagte Mumienspezialist Frank Rühli aus Zürich. Zugleich würde die Würde der Mumie bei dieser Art der computeranimierten Präsentation bewahrt.
Ab Samstag können Besucher die Mumie sowie das Hologramm in der Ausstellung „Ta-cheru. Eine Reise ins Innere der Mumie“ betrachten. Im Mittelpunkt steht eine Frau namens Ta-cheru, die in der Region des heutigen Luxor in Ägypten lebte.
Erst vergangene Woche hat das Museum anhand von Untersuchungen herausgefunden, dass die Mumie 300 bis 400 Jahre älter ist als bisher angenommen. Ta-cheru lebte demnach im 7. oder 8. Jahrhundert vor Christus.