Mülleimer im Bermudadreieck kriegen Pfandringe

Testlauf beschlossen

Das Bermudadreieck bekommt Pfandringe für 14 Mülleimer. Das hat die Bezirksvertretung Mitte jetzt entschieden. Dass diese Ringe eine sinnvolle Sache sind, darin waren sich die Fraktionen einig. Dennoch wurde darüber kontrovers diskutiert - unter anderem wegen der Kosten und anderer "Unklarheiten".

MITTE

, 15.10.2014, 06:43 Uhr / Lesedauer: 2 min
Ein einfacher Metallring für Pfandflaschen und -dosen. Für einen Pfandsammler ist das eine praktische Sache.

Ein einfacher Metallring für Pfandflaschen und -dosen. Für einen Pfandsammler ist das eine praktische Sache.

Jetzt lesen

Sollten die Pfandringe nach der geplanten, zweijährigen Testphase überall in Bochum angebracht werden, werden die Mehrkosten vom USB auf jährlich rund 260.000 Euro beziffert. Grund genug für die CDU, nachzuhaken. Die Grünen, die den Antrag für die Pfandringe gemeinsam mit der SPD auf den Weg gebracht haben, versuchten die Bedenken zu zerstreuen. Ohne durchschlagenden Erfolg.

Jetzt lesen

Zwar wurde der Antrag mit großer Mehrheit durchgewunken und die Testphase beschlossen, dennoch gab es vier Gegenstimmen und eine Enthaltung. „Diese Pfandringe sind eine gute Sache. Aber es konnten nicht alle Unklarheiten ausgeräumt werden“, sagt David Schary (CDU) im Gespräch mit unserer Zeitung. Die Frage sei, wie praktikabel das System des Pfandrings sein könne, wenn die Verwaltung ihm ein so schlechtes Zeugnis ausstelle. Er hätte es lieber gesehen, wenn der Pfandring vor dem Härtetest im Bermudadreieck an anderen, „hochfrequentierten Stellen“ im Stadtgebiet erprobt werde.

Schary hatte den Bahnhofsvorplatz und den Busbahnhof ins Gespräch gebracht. Vorschläge, die nicht auf Gegenliebe gestoßen sind. Einem Kompromiss hätte die CDU zugestimmt. Schary kritisiert, dass Rot-Grün nicht von ihrem ursprünglichen Antrag abrücken wollte.  „Das System hat mehr Vor- als Nachteile“, sagt Jan Matzoll (Grüne). Der Pfandring müsse da getestet werden, wo er Extrembedingungen ausgesetzt sei, argumentierte Rot-Grün.

Jetzt lesen

2500 Euro soll die Anschaffung der 14 Pfandringe kosten. Geld, das die Bezirksvertretung aufbringen will. Denn Einigkeit – trotz aller Bedenken – herrschte vor allem in einem Punkt: Der Pfandring gibt den Pfandsammlern ein Stück Würde zurück. Sie müssten nicht mehr in Mülltonnen wühlen und sich dort möglichen Gefahren wie Spritzen oder Scherben aussetzen, hieß es. Wann der Testlauf beginnt, ist noch unklar. Die Grünen hoffen, dass die Ringe noch in diesem Jahr angebracht werden können.  

Sollten sich die Pfandringe in Bochum bewähren, würden für die Anschaffung von 228 Behältern 42.180 Euro fällig – plus Montagekosten. Eine Garantie für gegenläufige Ersparnisse und Sauberkeitserfolge gebe es laut Verwaltung jedoch nicht. Außerdem könnten die Ringe Ungeziefer anziehen.

Schlagworte: