Tuncay Sönmez (l.) und sein Co-Trainer Enes Karaaslan verfolgten die Geschehnisse in Eichlinghofen.

Tuncay Sönmez (l.) und sein Co-Trainer Enes Karaaslan verfolgten die Geschehnisse in Eichlinghofen. © Fabio Desiderio

Mühlhausens Trainer wirft Eichlinghofen „dreckige“ Spielweise vor – Verwunderung beim Gegner

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Beim SSV Mühlhausen läuft die Aufarbeitung der Eichlinghofen-Niederlage. Tuncay Sönmez reagierte enttäuscht über seine eigene Mannschaft, überraschte aber auch mit Aussagen, die den Gegner betrafen.

Mühlhausen

, 23.08.2022, 05:00 Uhr

Tuncay Sönmez lachte nicht, die Lippen des Mühlhauseners Trainer waren aufeinandergepresst, das Gesicht etwas verzogen. Die Körpersprache des Chefcoachs des SSV Mühlhausen sprach Bände. Vergangene Woche lachte Sönmez noch breit, nach der 1:2-Niederlage regte sich sein Gesicht kaum. Er ärgerte sich über den Auftritt seiner Elf in Eichlinghofen.

Dass Sönmez im Interview später eine Ursache für die eigene schwache Leistung in der „dreckigen Spielweise“ des Gegners suchte, passte nicht so recht ins Bild. „Die wussten, wie man auf Zeit spielt. Da verstecken sie den Ball oder die Bank holt sich den Ball weg. Leider gehört das dazu. Ist es schön? Nein. Würde ich das machen? Nein. Das ist eine Charakterfrage“, sagte Sönmez.

Markus Düker jubelte über das 1:0 für seinen TuS Eichlinghofen.

Markus Düker jubelte über das 1:0 für seinen TuS Eichlinghofen. © Sebastian Reith

In Eichlinghofen sorgten die Aussagen für Verwunderung. „Ich wüsste nicht, dass wir dreckig gespielt haben. Es ist auch nicht unser Stil, uns zu anderen Mannschaften zu äußern. Wir haben zweikampfbetont gespielt. Die Aussagen zeigen, dass Mühlhausen nicht damit gerechnet hat, dass wir gewinnen und uns so viele Torchancen erspielen“, sagte Eichlinghofens Co-Trainer Markus Düker. In der Tat war der Sieg völlig verdient. Sönmez gratulierte später, sagte aber auch:

„Wären wir heute komplett gewesen, hätten die gar keine Schnitte gegen uns. Da bin ich mir sicher!“

In seiner ersten Analyse führte er die lange Ausfallliste als Hauptgrund für die Niederlage an. Nicht nur vor dem Spiel fehlten Stammkräfte wie Derby-Dreifachtorschütze David Bernsdorf, auch im Spiel musste Sönmez verletzungsbedingt wieder handeln. „Wir hatten heute das Pech gehabt, dass wir im Spiel viel wechseln mussten“, sagte Sönmez. Lars Schmidt musste früh mit Kreislaufproblemen runter. Später fiel auch noch Mustafa Akdeniz mit einer Oberschenkelverletzung aus.

Die Positionswechsel auf dem Feld, etwa der von Furkan Cengiz vom linken Flügel ins Sturmzentrum, brachten die ohnehin fehlende Abstimmung auch nicht zurück. Dabei war Cengiz selbst angeschlagen, hatte die Woche über nicht trainieren können. „Das hatte man ihm auch angesehen“, sagte Sönmez. Die Abläufe und Laufwege passten einfach bei vielen Bällen nicht. Das war nicht nur bei Cengiz so. Der ganze Auftritt passte nicht.

Später sagte Sönmez aber auch zum Einsatz der Spieler, die für die Stammkräfte in die Bresche gesprungen waren: „Es ist natürlich Fakt, dass jeder spielen will. Die, die gespielt haben, wollen auch spielen. Natürlich müssen wir das Spiel diese Woche aufarbeiten, so einfach darf es nicht gehen.“

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