„Schlafwagenfußball“ im HSI-Sportpark: Die Zuschauer bekamen am Sonntag im Bezirksliga-Duell zwischen dem SSV Mühlhausen und Eving Selimiye Spor wahrlich keinen Leckerbissen zu sehen. Am Ende mussten sich beide Teams mit einem 1:1-Remis begnügen. SSV-Trainer Marc Woller zeigte sich nach der Partie unzufrieden mit der Leistung seines Teams, besonders in der ersten Halbzeit: „Da kamen wir gar nicht richtig rein. Wir haben uns dem Spiel von Eving angepasst. Es ging nur hoch und weit, beide Teams haben nur mit langen Bällen operiert.“
Bezirksliga 8
SSV Mühlhausen - Eving Selimiye Spor
1:1 (0:1)
Die Anfangsphase des Spiels war geprägt von vielen hohen Pässen und wenig strukturiertem Spielaufbau. Woller haderte mit der Passivität seiner Mannschaft, die kaum zu ihrem eigenen Spiel fand. Kurz vor der Pause nutzte Eving eine der wenigen klaren Chancen zur Führung. Ahmad Al Hasan dribbelte durch das Mittelfeld und ließ dabei mehrere Mühlhausener Verteidiger stehen. „Wir haben ihn einfach nicht zu fassen bekommen“, räumte Woller ein. Der Stürmer schloss schließlich ab und traf zum 0:1 in der 40. Minute.
Zur Halbzeitpause war die Enttäuschung beim SSV-Trainer groß. „Eigentlich war es ein typisches 0:0-Spiel“, meinte Woller rückblickend. „Wir haben es nicht geschafft, das Tempo zu bestimmen und wirkten, als wären wir gar nicht richtig fit – letzte Woche haben wir trotz der 3:6-Niederlage in Kemminghausen viel besser gespielt.“
Torben Gretzinger bringt Mühlhausen zurück ins Spiel
Nach der Pause zeigte sich Mühlhausen aktiver und übernahm die Kontrolle. In der 57. Minute gelang dann auch der verdiente Ausgleich: Nach einer Flanke stieg Torben Gretzinger am zweiten Pfosten hoch und köpfte den Ball zum 1:1 ins Netz. „In der zweiten Halbzeit kamen wir besser rein und haben den Gegner unter Druck gesetzt“, lobte Woller die Reaktion seines Teams.
Mühlhausen drängte in der Schlussphase auf den Siegtreffer und hatte durch Stephen Mergardt eine Riesenchance, das Spiel zu drehen. Zudem fühlte sich der SSV kurz vor Schluss um einen möglichen Elfmeter gebracht. Furkan Cengiz soll im Strafraum gefoult worden sein, doch der Schiedsrichter ließ weiterspielen. „Das hätte man auch anders bewerten können. Insgesamt war es aber eine sehr souveräne Schiedsrichter-Leistung“, gab es von Woller ein Lob an den Unparteiischen Hamza Kaichouh.

In der letzten Minute sah ein Evinger Spieler noch die Gelb-Rote Karte, doch es blieb beim 1:1. „Für die Zuschauer war das sicherlich kein Leckerbissen“, gab Woller zu. „Aber am Ende können wir mit dem Punkt ganz gut leben. Das Ergebnis entspricht den Tabellenplätzen, auf denen beide Teams stehen (Neunter gegen Zehnter, Anm. d. Red.).“
Nächstes Spiel in Brechten – SSV hat etwas wiedergutzumachen
Am kommenden Wochenende reist der SSV zum TV Brechten. Das Hinspiel war eine spektakuläre, aber aus Mühlhausener Sicht ernüchternde Partie – der SSV verlor mit 4:8. Woller erwartet ein intensives Spiel und betont die Wichtigkeit der Partie: „Brechten steht hinter uns. Wir müssen punkten, um in ruhigere Fahrwasser zu kommen.“ Gleichzeitig plant er, einige Spieler einzusetzen, die bisher nicht so viele Minuten erhalten haben: „Ich möchte auch mal denen die Chance geben, sich zu zeigen.“
SSV: Mesewinkel-Risse - Gretzinger, Cengiz, Mergardt, Cirak, Akdeniz (M. Kücükyagci), F. Kücükyagci, A. Paschedag, Weiß, Öztürk (73. Klose), I. Kücükyagci
Tore: 0:1 Al Hasan (40.), 1:1 Gretzinger (57.)
Gelb-Rote Karte: Eving (90.)