Zweiter Tag, zweiter Sieg. Laura Nolte war am Wochenende auf ihrer Heimbahn in Winterberg einfach nicht zu schlagen.
Nach dem großartigen Triumph im Monobob am Samstag holte sich die 24-Jährige am Sonntag auch den Sieg im Zweierbob. Unter dem frenetischen Jubel der vielen Fans an der Winterberger „Kappe“ legte die Olympiasiegerin mit ihrer neuen Anschieberin Neele Schuten gleich zweimal die Laufbestzeit hin.
„Es ist richtig cool, dass hier so viel Leute vor Ort sind und Stimmung machen“, sagte Nolte, die zuletzt nach zwei zweiten Plätzen ihren ersten Saisonsieg im Zweierbob einfuhr.
In der Tat schien die Menschenmenge an Start und Ziel die Pilotin und ihre Anschieberin regelrecht zu beflügeln. Am Start war das neu zusammengestellte Duo mit Rang zwei und vier immer mit vorne dabei. Pilotin Nolte zauberte unter den Augen ihrer Eltern und Großeltern zwei blitzsaubere Läufe in die Eisrinne und konnte sich im Ziel jeweils über die Bestzeit freuen. Lisa Buckwitz mit ihrem ersten Weltcup-Podium überhaupt und Kim Kalicki machten den deutschen Dreifachsieg perfekt.
„Gänsehaut-Moment“ im Zielraum
Zu einem ganz besonderen Wiedersehen kam es nach dem zweiten Lauf im Zielbereich. Hier wartete die zurzeit verletzte Stammanschieberin Deborah Levi auf ihre Pilotin und gratulierte noch im Auslauf ihrer siegreichen Pilotin.
„Toll, das Debbie diese Strapazen auf sich nimmt und hier ist“, freute sich Laura Nolte herzlich. „Und dass, obwohl die Saison für sie ja leider gelaufen ist.“
Im Spätherbst war bei Levi ein Knorpelschaden diagnostiziert worden, der kurz vor Weihnachten operativ behandelt werden musste. „Ich werde mich jetzt langsam wieder herantasten und dann im Sommer für den kommenden Winter schuften“, so die Potsdamerin. „Die Heim-WM 2024 in Winterberg ist mein großes Ziel.“

Apropos Weltmeisterschaften. Die Titelkämpfe 2023 stehen im Februar auf der Natureisbahn in St. Moritz an. „Hier habe ich bei den Junioren-Titelkämpfen mal gewonnen, ansonsten aber noch nicht“, tritt Nolte noch auf die Euphoriebremse.
Allerdings wird sie auch im Schweizer Nobelort zu den ganz heißen Titelanwärterinnen zählen. Davor gilt es aber noch zwei Weltcup-Wochenenden im sächsischen Altenberg möglichst erfolgreich zu absolvieren. Nach dem Doppelsieg in Winterberg ist in Sachen Selbstvertrauen davon aber auszugehen.
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