Messerattacke in Ahaus: Anklage gegen 27-Jährigen

"Aus Hass und Verachtung"

Knapp drei Monate nach einer tödlichen Messerattacke in Ahaus hat die Staatsanwaltschaft Münster Anklage wegen Mordes gegen den 27 Jahre alten Tatverdächtigen erhoben. Zur Beziehung von Opfer und mutmaßlichem Täter gibt es neue Erkenntnisse.

AHAUS

, 10.05.2017, 05:05 Uhr / Lesedauer: 1 min
Die Tat geschah im Februar dieses Jahres am Hessenweg in Ahaus.

Die Tat geschah im Februar dieses Jahres am Hessenweg in Ahaus.

Die Tat hatte weit über das Münsterland hinaus für Entsetzen und Fassungslosigkeit gesorgt. Den Ermittlungen der Polizei zufolge kannten sich der mutmaßliche Täter, ein Asylbewerber aus Nigeria und sein Opfer unter anderem von der Flüchtlingshilfe der Caritas in Ahaus.

Der 27-Jährige und die Flüchtlingshelferin hattenim September 2016 eine kurze intime Beziehung, wie die Staatsanwaltschaft Münster am Dienstag mitteilt. Diese Beziehung wollte die junge Frau laut Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt allerdings nicht fortsetzen.

Dass der Tatverdächtige und das Opfer eine Beziehung hatten, war bislang nicht bekannt. „Dieses Ermittlungsergebnis beruht aber auf gesicherten Erkenntnissen“, erklärte Botzenhardt. Details aus den Ermittlungsakten werde er nicht nennen, sagte der Oberstaatsanwalt. Der Mann habe es nicht verwunden, dass sich die 22-Jährige von ihm getrennt habe. Sowohl telefonisch als auch persönlich habe er immer wieder Kontakt zu der Ahauserin gesucht.

„Hass und Verachtung“

Sie habe das als bedrohlich empfunden, so die Staatsanwaltschaft. Als seine Wiederannäherungsversuche erfolglos blieben, soll der Asylbewerber „aus Hass und Verachtung“ den Entschluss gefasst haben, die junge Frau zu töten. Am 11. Februar habe er ihr nachts aufgelauert, sie angegriffen und mit zahlreichen Messerstichen getötet.

Der 27-Jährige war nach der Tat geflüchtet und mit dem Zug in die Schweiz gereist. Dort war der Tatverdächtige, der europaweit zur Festnahme ausgeschrieben worden war, von der Schweizer Polizei am Bahnhof in Basel festgenommen worden.

Der Nigerianer hat sich in der Untersuchungshaft zu dem Tatvorwurf bislang nicht geäußert. Das Landgericht Münster hat jetzt über die Zulassung der Anklageschrift zu entscheiden.

Mit Material von dpa