„Mein fabelhaftes Verbrechen“ Gewitzte Unterhaltung um schöne Mörderin.

Von Kai-Uwe Brinkmann
Mein fabelhaftes Verbrechen: Gewitzte Unterhaltung um schöne Mörderin
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Der französische Filmemacher Francois Ozon (55) ist produktiv, erfolgreich und nicht auf ein Genre festzulegen. Ungefähr seit „8 Frauen“ (2002) hat er den Ruf des „Frauenverstehers“, der die Damenwelt vorteilhaft intelligent in Szene setzt und mehr oder minder offen eine feministische Agenda einfließen lässt.

Produzent wurde getötet

In Ozons neuestem Film „Mein fabelhaftes Verbrechen“ kommen diese Tugenden schön zum Tragen. Der Stoff ist ein Klassiker gewitzter Boulevard-Unterhaltung, ein Lustspiel, das in Frankreich schon in den 1930er-Jahren ins Kino kam.

Die junge, schöne, geldklamme Schauspielerin Madeleine (Nadia Tereszkiewicz) steht vor Gericht. Sie soll einen Produzenten erschossen haben. Verteidigt wird Madeleine von Anwältin Pauline (Rebecca Marder), die ihre Freundin ist.

Komödie mit Frauenthemen

Ozon injiziert der Komödie um eine Frau unter Verdacht eine Dosis vom modernen Kampf um Gleichberechtigung und Anerkennung.

Themen wie Missbrauch und geringere Löhne für Frauen docken elegant an „Me too“-Debatte und „equal pay day“ an, ohne dass es im Sujet der 30er-Jahre stören würde.

Nie schulmeisterlich

Nie wirkt die Frage nach den Frauenrechten angestrengt oder schulmeisternd, weil Ozons Film nicht vergisst, dass er auf den Schultern der leichten Muse steht. Die blinzelt hier und zwinkert dort, in Ozons Regie, im Spiel der Darsteller, in ihren Dialogen.

Karriere nach Freispruch

Der Mord ist als Schwarzweiß-Sequenz zu sehen, in mehreren Versionen, manche erlogen. Der Ermittlungsrichter (Fabrice Luchini) hält Madeleine für schuldig, sie gesteht die Tat.

Da sie sexuell bedrängt wurde, sprechen die Geschworenen Madeleine frei. „Ich tat es für alle Frauen“, sagt sie. Die Presse jubelt, Madeleine auch: Es hagelt Rollenangebote, ihre Karriere zündet. Hat wirklich sie geschossen?

Wer ist die Mörderin?

Auftritt Isabelle Huppert, die eine Stummfilmdiva mimt: „Ich bin die Mörderin!“ Spaß mit Stil und Hintersinn: Woody Allen-Fans werden es mögen, Ernst Lubitsch lässt grüßen.

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