Marika Kilius geht auch am 65. Geburtstag aufs Eis
Hamburg (dpa) - An ihrem 65. Geburtstag geht Marika Kilius Eislaufen. «Ich fahre mit meiner Familie in den Urlaub zum Wintersport», erzählt die stets gut gelaunte Frankfurterin, «und wenn die anderen Ski fahren, gehe ich mit meinen Enkeln aufs Eis».
Trübe Gedanken wegen des Alters kommen an ihrem Ehrentag am Ostermontag (24. März) sicherlich nicht auf, dazu hat die frühere Eisprinzessin an der Seite von Hans-Jürgen Bäumler gar keine Zeit. «Bewegung muss sein, ich bin eine engagierte Großmutter, die jeden Tag gefordert ist», sagt der einstige Kufenstar. «Im Gegensatz zu Hans-Jürgen hat mir das Eislaufen immer Spaß gemacht, ich liebe es auch heute noch.»
Der ein Jahr ältere Bäumler, mit dem sie zweimal Weltmeister (1963 und 1964) wurde, hat etliche gesundheitliche Schäden von den Hebefiguren und Sprüngen davongetragen. Die quirlige Kilius ist dagegen beschwerdefrei. Er und «seine» Marika begegnen sich noch drei- bis viermal im Jahr. In der Öffentlichkeit macht sich Marika Kilius rar, lediglich als Preisrichterin in einer TV-Eisshow war sie im vergangenen Jahr zu sehen.
Ihr Privatleben lieferte immer wieder Lese-Stoff. Die Tochter eines Frankfurter Friseurs ließ sich aber nie in den von der Öffentlichkeit gebastelten Rahmen pressen. Die immer wieder angedichtete Liaison mit Bäumler gab es nicht. Nach dem Abschied vom Eis war sie beruflich in der Immobilien- und Werbebranche erfolgreich, bekam zwei Kinder und schloss zwei Ehen, die wieder geschieden wurden. Nach dem Karriere-Ende als Paarläuferin begeisterte die begnadete Sportlerin noch jahrelang als Solo-Läuferin. Besonders stolz ist sie auch auf den Weltmeister-Titel mit 15 Jahren im Rollkunstlauf.
Die aktuellen Paarlauf-Weltmeister Aljona Savchenko und Robin Szolkowy, die wegen ihres harmonischen Stils mit Kilius/Bäumler verglichen werden, kennt sie nicht. «Im öffentlich-rechtlichen Fernsehen wird leider nichts mehr gezeigt, es geht ja nur noch nach Quote. Das ist sehr schade und deswegen habe ich die beiden auch noch nie gesehen», sagt Kilius, «aber sie sind bestimmt klasse».
Ihr neuestes Projekt ist eine Kosmetiklinie mit ihrem Namen als Markenzeichen. «Ich nenne es Gold-Kosmetik», erzählt Kilius, «schon die Pharaonen und Cleopatra haben Goldstaub für ihre Pflege benutzt. Wir verzichten dabei so gut es geht auf Chemie.»