Marcel Hacker: Vom Einzelkämpfer zum Teamplayer
Eigentlich sollte schon nach London 2012 Schluss sein mit der Schinderei. Doch Marcel Hacker gehört auch bei der Ruder-WM drei Jahre später in Frankreich noch immer zur Nationalmannschaft - allerdings nicht in der gewohnten Rolle des Einzelkämpfers.

An der Seite von Stephan Krüger (r) versucht Marcel Hacker sein Glück im Doppelzweier. Foto: Urs Flueeler
An der Seite von Stephan Krüger (Rostock) versucht der als ewiger deutscher Einer-Fahrer bekannte Routinier aus Magdeburg sein Glück im Doppelzweier. Starke Auftritte im Viertel- und Halbfinale am Donnerstag und Freitag sollen den Weg nach Rio 2016 ebnen.
Die Chance auf die fünfte Olympia-Teilnahme des 38 Jahre alten Magdeburgers stehen nicht schlecht. Mit dem EM-Sieg Ende Mai in Posen stieg das Duo in den Kreis der WM-Mitfavoriten auf. Hacker ist optimistisch, dass sich der Bootswechsel bezahlt macht. Sein Respekt vor den beiden anstehenden Kraftakten binnen nur zwei Tagen hält sich in Grenzen: «Solche Belastungen bin ich aus meiner Zeit als Einer-Fahrer gewohnt.»
Ganz freiwillig hat er den Rollsitz im DRV-Skiff, den er mit wenigen Ausnahmen seit 1999 abonniert hatte, nicht geräumt. Doch nach seinem zweiten Platz im Einer beim verbandsinternen Frühtest ließ ihm DRV-Chefcoach Marcus Schwarzrock keine Wahl. Mit dieser Entscheidung hat sich Hacker schnell arrangiert: «Stephan wurde als Schnellster gefragt, ob er in den Einer will. Aber er wollte in den Zweier und ich wurde sozusagen hinten reingesetzt. Nun arbeiten wir zusammen - da gibt es keine Diskussionen.» Schmunzelnd fügte Hacker an: «Ist doch gut, braucht man nicht allein zu fahren.»