Der echte Manni Breuckmann neben seinem Anwalt Dr. Thomas Hölscher im Gerichtssaal.

© Jörn Hartwich

Manni Breuckmann gewinnt Facebook-Streit gegen Doppelgänger - und ist trotzdem sauer

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Ein Mann aus Oer-Erkenschwick postet im Internet Kommentare unter dem Namen Manni Breuckmann. Sehr zum Ärger des „echten“ Breuckmann. Vor Gericht machte der Doppelgänger nun einen Rückzieher.

Bochum/Oer-Erkenschwick

, 29.10.2021, 10:56 Uhr / Lesedauer: 2 min

Ein Mann aus Oer-Erkenschwick darf im Internet nicht mehr als „Manni Breuckmann“ auftreten. Die entsprechenden Accounts bei Facebook und Instagram müssen bis Mitte November gelöscht sein. Dazu hat er sich am Donnerstag am Bochumer Landgericht über seinen Anwalt verpflichtet. Sollte er sich nicht daran halten, werden Vertragsstrafen von rund 5000 Euro fällig.

Der „echte“ Manni Breuckmann war schon über eine halbe Stunde vor Prozessbeginn im Bochumer Landgericht erschienen. Dass es überhaupt so weit gekommen ist, kann er nicht verstehen. „Ich habe ihm mehrere goldene Brücken gebaut, aber die wollte er nicht betreten“, sagte er am Rande des Verfahrens.

„Mir schauderte, als ich das Bild gesehen habe“

Es war seine Ehefrau, die ihn auf Kommentare bei Facebook aufmerksam gemacht hatte, die dort unter dem Profilnamen Manni Breuckmann zu lesen waren – unter anderem nach einer Pressekonferenz von Ex-Ministerpräsident Armin Laschet zur Corona-Lage. Auch über eine ZDF-Reporterin war hergezogen worden. „Peinlich“, so Breuckmann, der ursprünglich aus Datteln kommt. „Das muss aufhören.“

Niemand habe das Recht, einfach den Namen eines anderen zu benutzten.

Als er die Facebook-Seite des Oer-Erkenschwickers das erste Mal besucht habe, sei er zusätzlich „geschockt“ gewesen. Das Profilbild habe einen Mann mit einer Gasmaske gezeigt. „Mir schauderte, als ich das Bild gesehen habe.“

Handy-Check im Prozess

Während des Prozesses war nach einem Handy-Check seines Anwalts Dr. Thomas Hölscher außerdem herausgekommen, dass der Oer-Erkenschwicker auch bei Instagram als „Manni Breuckmann“ unterwegs ist.

Die Richter der 8. Zivilkammer ließen keinen Zweifel, dass das zu weit geht. Die Namensrechte des „echten“ Manni Breuckmann seien verletzt worden. Richter Klaus Brünger: „Der Beklagte verwendet den Namen anscheinend nur, um Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.“

Der Oer-Erkenschwicker selbst war nicht im Gericht erschienen. Sein Anwalt Paul Kantak begründete das mit einer Erkrankung. Es sei aber auch nie die Absicht seines Mandanten gewesen, Manni Breuckmann zu schaden.

„Unschuldig wie ein neugeborenes Lamm“

„Er war selbst früher Sportreporter und ist in seiner Heimatstadt Oer-Erkenschwick als Manni Breuckmann angesprochen worden“, so Kantak. So sei die Idee entstanden, unter diesem Namen einen Facebook-Account zu eröffnen. „Die Einträge waren humoristisch gemeint.“ Außerdem habe es den Zusatz „Wortkünstler aus Rapen“ gegeben.

Der „echte“ Manni Breuckmann kann darüber nicht lachen. Vor allem nicht, da er sich selbst zur Übernahme von einem Viertel der Verfahrenskosten bereit erklären musste, um den Streit schnell und endgültig zu beenden. „Ich fühle mich unschuldig wie ein neugeborenes Lamm“, sagte er den Richtern.