LWL-Museum für Kunst und Kultur ist eröffnet

Origineller Festakt

Im großen weißen Foyer des neuen LWL-Museums für Kunst und Kultur werden begeisterte Reden gehalten: Politiker und Kultur-Experten loben das Haus in den höchsten Tönen. Doch dann plätschert plötzlich Wasser, und von den Balustraden schweben Schwimmbad-Leitern herab.

MÜNSTER

, 19.09.2014, 19:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Er lobt, dass der 48-Millionen-Bau im Kostenrahmen geblieben sei: „Das war kein Wunschkonzert. Wenn irgendwo ein Gewerk teurer wurde als geplant, haben wir immer geschaut, wo wir die Summe wieder einsparen konnten.“ Nun sei das neue Haus ein attraktiver Ort für alle geworden, „von der Kunstprofessorin bis zum Schulkind“. Kulturministerin Ute Schäfer (SPD) vertritt das Land Nordrhein-Westfalen, das sich mit neun Millionen Euro an den Baukosten beteiligt hat. Sie sieht das Museum zum ersten Mal und ist „über alle Maßen beeindruckt von diesem Glanzstück, diesem Juwel“. Schäfer bescheinigt dem Haus „internationale Ausstrahlungskraft“ – und erinnert an den verstorbenen großen Lichtkünstler Otto Piene, dessen „Silberne Frequenz“ die Fassade ziert und dessen Ehefrau Elizabeth Goldring aus Boston zur Eröffnung gekommen ist.

Der charmant-intellektuelle Moderator Dr. Michael Köhler eröffnet eine Talkrunde und richtet eine provozierende Frage an Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe: Ob er sich denn freue über dieses Geschenk, für das Münster keinen Cent habe bezahlen müssen. Doch Lewe entgegnet, Münster wolle „auch geben“ und als Gastgeberstadt des Museums für ein anziehendes Umfeld sorgen. Fast alle Redner erinnern daran, dass der Bau ein Gemeinschaftswerk aller Gemeinden im LWL sei und daher als „Schatzkammer und kulturelles Gedächtnis für ganz Westfalen-Lippe“ diene. Der Saal ist mit Ehrengästen aus Politik, Wirtschaft und Kultur voll besetzt. Im Publikum sitzt auch Kasper König, alter und mutmaßlicher neuer Chef der Skulptur-Projekte, und folgt amüsiert dem Musikprogramm. Akustisch besteht das Foyer diesen großen Test mit dezenter Beschallungsanlage bravourös. Münster hat wirklich eine Schatzkammer für alle Künste bekommen.