
© Michael Schultz
Lüdinghauser Fleischkenner haben die Märkte im Ruhrgebiet erobert
Fleischessen für Fortgeschrittene
Zwei Jungunternehmer aus Lüdinghausen, Philipp Burkert und Simon Schräder, haben sich mit exklusiven Fleischspezialitäten am Markt etabliert haben. Am Markt, das meint vor allem auf Märkten.
Der Name ihres Unternehmens ist Programm. „Edles Fleisch“ ist im Angebot und damit waren sie beim Start ihres Konzepts Vorreiter. Fleisch als Hochgenussmittel, als Vision, als Philosophie.
Denn Fleisch von der baskischen „Omakuh“ bekannt als Txogitxu, echtes Wagyu aus Japan, kanadisches Bison-Filet oder Bistecca Fiorentina vom porzellanfarbenen Chianina-Rind aus der Toskana hatten die hiesigen Metzger nicht in der Auslage, geschweige denn die Theken der Supermärkte.
Grillboom befeuert Interesse am Edelfleisch
Der Grillboom befeuerte das Interesse der Kundschaft, zudem schafften es Edel-Restaurants wie das Hohoffs 800 Grad in Dortmund, Nachfrage zu wecken. Das geht doch auch im eigenen Garten, dachten sich wohl viele Gäste. Vor nunmehr zehn Jahren erwarben sie dann ihren ersten Marktwagen, längst ist natürlich auch ein Online-Shop mit gutem Versandkonzept am Start.
Geniesser-Stücke aus der Region
In unserer Serie „Genießer-Stücke aus der Region“ stellen wir besondere kulinarische Produkte aus Dortmund oder dem Umland vor.
Zwischenzeitlich - von 2016 bis April 2019 - hatte das Duo sogar ein eigenes, thematisch passendes Restaurant in Lüdinghausen, das Achtzehn70, in dem, das nur nebenbei, der aktuelle Dortmunder Sternekoch Dirk Grammon zeitweise die Küche leitete.
Direkter Kontakt zu den Kunden
Grammon trumpfte dort mit Tellern wie „Kalbsbäckchen geschmort in eigener, kräftiger Sauce mit Sommertrüffel und Gänseleber, Spitzkohlgemüse und Kartoffelcréme“ auf und erkochte sich 15 Punkte im Gault & Millau. Doch aufgrund von Personalengpässen, so hieß es, ließen sich hohe Standards nicht halten und man konzentrierte sich wieder auf die Kernkompetenz.

Ein Blick in die Auslage des Marktwagens von "Edles Fleisch" aus Lüdninghausen. © Sebastian Drolshagen
Auf den Märkten eroberten die beiden Meister im Fleischerhandwerk sich ein Stammpublikum, dass das stetig wachsende und sehr exklusive Angebot zu schätzen weiß. Dabei haben sie besonders die Feierabendmärkte schätzen gelernt, weil diese noch direkteren Kontakt mit den Kunden ermöglichen und auch die Möglichkeit, schnelle gute Snacks anzubieten.
Das gute Flanksteak im Brötchen oder eine Currywurst aus der Bio-Bunte-Bentheimer Rostbratwurst.
Wurst aus aller Welt
Apropos Wurst: Auch in diesem Grill-Genre exzellieren die Lüdinghauser: mit der Bratwurst aus Lamm und Rind, Merguez etwa. Oder mit der Txistorra, einer galizischen Spezialität aus dem Hause des Txogitxu-Produzenten Imanol Jaca.
In der näheren Umgebung ist ihr Stand etwa populär auf dem Moltkemarkt in Bochum, in Dortmund findet man „Edles Fleisch“ auf dem Hansaplatz, Mittwoch, Freitag und Samstag. Unna, Hamm, Haltern, Werne und in Nicht-Corona-Zeit auch Schwerte stehen auch auf dem Fahrplan.