Jahr für Jahr kreuzt die Erde auf ihrer Bahn um die Sonne Mitte November die Spur eines Kometen. Am Nachthimmel erscheinen dann die Sternschnuppen der Leoniden. Ihren Ursprung haben sie scheinbar im Sternbild des Löwen, daher auch der Name Leoniden.
Die in der Erdatmosphäre verglühenden Kometenpartikel sind den Sternfreunden in Deutschland zufolge zwar nicht so häufig wie bei anderen Sternschnuppenschauern, wie z.B. den Perseiden. Aber die 10 bis 15 Meteore pro Stunde seien dafür aber oft sehr hell und mit 70 Kilometern pro Sekunde auch sehr schnell.
Der Komet 55P/Temple-Tuttle wurde im Dezember 1865 entdeckt. Er braucht den Sternfreunden zufolge für seine Bahn um die Sonne 33 Jahre. Er befinde sich derzeit an einem sonnenfernen Punkt. Wahre Meteorstürme gebe es, wenn er sich in Sonnennähe aufhalte. Dies sei das nächste Mal im Jahr 2033 der Fall.
Wann sind die Leoniden am besten zu sehen?
Das diesjährige Maximum der Leoniden werde in der Nacht vom 17. auf den 18. November eintreten. Aber auch in der vorherigen Nacht und am frühen Morgen des 19. Novembers stehen die Chancen gut, den Blick auf ein paar Sternschnuppen zu erhaschen. Sofern das Wetter mitspielt, können Schaulustige möglicherweise auf mehr als 50 Meteore pro Stunde hoffen.
Modellrechnungen zufolge könnte die Erde dann einen dichteren Teil der Kometenspur durchqueren und vor der Morgendämmerung für ein Schauspiel am Himmel sorgen. Die beste Beobachtungszeit der Leoniden sei deswegen ab Mitternacht bis in den frühen Morgen hinein. Ideal sei es gegen drei Uhr morgens.
In welche Himmelsrichtung sollte man schauen, um die Leoniden zu sehen?
Wer die Leoniden sehen will, muss nach Angaben der Sternfreunde nach Mitternacht Richtung Osten schauen. Die Sternschnuppen sind dann bis zur Morgendämmerung am Südosthimmel zu sehen.
In der Nacht des Maximums steht zur Orientierung der abnehmende Mond vor dem Sternbild. Leider ist das jedoch auch störend: Das Mondlicht erhellt den Nachthimmel und macht es schwer auch schwache Sternschnuppen zu erkennen.
Um die Chance für einen guten Blick auf das Himmelsspektakel zu erhöhen, ist es umso wichtiger aufs Land zu fahren. Die Lichter der Stadt schränken den Blick auf den Horizont ein. Aber auch der beste und dunkelste Standort bringt nichts, wenn der Himmel voller Wolken ist. Voraussetzung ist eine klare Nacht. Deswegen ist es wichtig, den Wetterbericht zu beobachten.
Darüber hinaus brauchen Sternschnuppen-Liebhaber in jedem Fall Geduld. Manchmal passiert minutenlang nichts, in der nächsten Sekunde können zwei Meteore gleichzeitig aufleuchten.
Nächstes Himmelspektakel im Dezember - die Geminiden
Wer im November keine Zeit für die Leoniden hat, kann sich im Dezember gleich auf das nächste Himmelsspektakel freuen. Die Geminiden werden den Nachthimmel Mitte Dezember wieder funkeln lassen. Voraussichtlich in der Nacht vom 13. auf den 14. Dezember erreicht der Meteorsturm der Geminiden seinen Höhepunkt. Das ist auch ein Trost, wenn das Wetter nicht mitspielt und die Wolken die Sicht stören.
Während die Leoniden am besten erst nach Mitternacht und in den frühen Morgenstunden zu sehen sind, können die Geminiden schon am Abend bestaunt werden. Die beste Beobachtungszeit liegt dann zwischen 21 und 6 Uhr.
dpa/karie
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