Kulturstaatssekretär Renner für Metropolenbibliothek
Der neue Berliner Kulturstaatssekretär Tim Renner (49) hat sich zu seinem Amtsantritt für den Bau einer Metropolenbibliothek in Berlin ausgesprochen.

Der neue Kulturstaatssekretär Tim Renner (SPD). Foto: Inga Kjer
Gerade in Zeiten der Digitalisierung sei die Wissensvermittlung wichtiger denn je, sagte der frühere Musikmanager am Montag nach der Sitzung des Kulturausschusses im Abgeordnetenhaus. Deutschland müsse bewusst darauf achten, dass diese Kompetenz nicht in die USA abwandere.
Die für 270 Millionen Euro geplante zentrale Landesbibliothek soll auf dem Gelände des früheren Flughafens Tempelhof entstehen. Nicht zuletzt wegen einer möglichen Kostenexplosion ist das Projekt allerdings umstritten.
Renner trat am Montag die Nachfolge des früheren Kulturstaatssekretär André Schmitz an, der im Februar nach einer Steueraffäre zurücktreten musste. Im Ausschuss verzichtete der «Neue» auf eine Antrittsrede. Auch der Regierende Bürgermeister und Kultursenator Klaus Wowereit (SPD), der durch Schmitz' Steueraffäre unter Druck gekommen war, stellte seinen neuen Kandidaten nicht persönlich vor.
Vor Journalisten kündigte Renner im Anschluss an, sich besonders um das Thema Digitalisierung kümmern zu wollen. Die Entwicklung neuer technischer Möglichkeiten müsse so genutzt werden, dass die Kreativbranche davon profitiere und nicht darunter leide, sagte er. Weiteres Anliegen sei ihm die Unterstützung der freien Szene. Da es nicht mehr Geld dafür gebe, müsse die Kulturverwaltung vor allem kommunikativ tätig werden.
Renner war früher Deutschlandchef des Musikkonzerns Universal. 1994 gründete er seine eigene Plattenfirma Motor Music und rief 2004 in Berlin den Radiosender Motor FM ins Leben. Mit der Steueraffäre von Schmitz war Wowereit im Februar in die Schusslinie gekommen, nachdem bekannt wurde, dass er schon 2012 von dem Steuerbetrug seines Staatssekretärs wusste.