Bundeswehr fliegt rund 160 Menschen aus Israel aus
Update, 15.10., 17:48 Uhr: Gegen 16.00 Uhr erreichte eine drittes Flugzeug (ein Airbus A321) der Bundeswehr den Berliner Flughafen BER. Bei diesem Flug habe man 82 Passagiere aufnehmen können, schrieb die Luftwaffe nach dem Abflug in Tel Aviv auf X.
Bei Bedarf könnten weitere Luftwaffenflüge eingerichtet werden, hieß es in der Mitteilung der beiden Ministerien. Im Falle einer Lageverschlechterung stehe die Bundeswehr auch für eine militärische Evakuierungsoperation bereit. Weitere vorbereitende Maßnahmen würden getroffen. Der Krisenstab habe außerdem beschlossen, die bereits in die Region entsandten Krisenunterstützungsteams zu verstärken.
Reisewarnung für Israel
Update 15.10. 10 Uhr: Das Auswärtige Amt hat eine Reisewarnung für Israel, die gesamten Palästinensischen Gebiete und Libanon beschlossen. Für den Gaza-Streifen und einige Gebiete in Libanon besteht bereits seit längerem eine Reisewarnung.
Israels Armee nennt neues Zeitfenster für Gaza-Evakuierung
Update 15.10. 9:40 Uhr: Die israelische Armee hat am Sonntag ein weiteres Zeitfenster für eine Evakuierung von Zivilisten im Norden des Gazastreifens in Richtung Süden genannt. Der israelische Armeesprecher veröffentlichte auf X in arabischer Sprache die Information, Einwohner der Stadt Gaza und des nördlichen Gazastreifens hätten von 10:00 Uhr bis 13:00 Uhr Ortszeit (09:00 bis 12:00 Uhr MESZ) Zeit, um eine sichere Fluchtroute zu nutzen. Die Armee werde in diesem Zeitraum diesen Korridor nicht angreifen.
Wem die Sicherheit seiner Familie am Herzen liege solle sich in Richtung Süden begeben, hieß es in der Mitteilung. Die im Gazastreifen herrschende Hamas kümmere sich um ihre eigenen Mitglieder und ihre Familien. Es gab auch Berichte, die Hamas hindere Zivilisten an der Flucht. Israel warf der Islamistenorganisation immer wieder vor, sie missbrauche die eigene Bevölkerung als menschliche Schutzschilde.
Auswärtiges Amt will Reisewarnung für Israel aussprechen
Update 15.10. 9:10 Uhr: Das Auswärtige Amt will in Kürze eine Reisewarnung für Israel aussprechen. Das bestätigte ein Ministeriumssprecher am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur nach einem Bericht der "Bild"-Zeitung. Es werde außerdem eine Reisewarnung für die Palästinensischen Gebiete und den Libanon geben.
Bislang wird vor Reisen nach Israel und die Palästinensischen Gebiete "dringend abgeraten". Für den Gazastreifen besteht bereits eine Reisewarnung. Für den Libanon gibt es bislang nur Warnungen für Teile des Landes, unter anderem für die grenznahen Gebiete zu Syrien und Israel. Die nun geplanten Reisewarnungen sind nach Angaben des Ministeriumssprechers nicht mit einem Aufruf zur Ausreise verbunden.
Zweite Bundeswehrmaschine aus Israel in Deutschland gelandet
Update 15.10. 8:15 Uhr: Zwei Bundeswehrmaschinen mit ausgeflogenen Passagieren aus Israel sind in Deutschland gelandet. Der erste Militärtransporter vom Typ A400M erreichte am frühen Morgen den Militärflugplatz im niedersächsischen Wunstorf. An Bord waren nach Bundeswehr-Angaben 51 Passagiere. Eine zweite Transportmaschine landete dort gegen 7.00 Uhr, wie die Bundeswehr auf der Online-Plattform X (früher Twitter) mitteilt. Den Angaben nach waren 29 Passagiere an Bord. "Weitere Flüge sind in Vorbereitung", hatte die Bundeswehr über die Online-Plattform X mitgeteilt. Gegen 5.20 Uhr startete dann ein Airbus 321, um Ausreisewilligen die Rückkehr aus Israel nach Deutschland zu ermöglichen.
Israels Armee verschiebt Bodenoffensive
Update 15.10. 7 Uhr: Während Zehntausende Palästinenser im Gazastreifen auf der Flucht in den Süden des Gebietes sind, lässt sich Israels Militär mit der geplanten Bodenoffensive gegen die islamistische Hamas anscheinend noch etwas Zeit. Der Angriff hätte eigentlich schon dieses Wochenende beginnen sollen, sei aber wegen des bewölkten Himmels und der deswegen erschwerten Sicht für Piloten und Drohnen vertagt worden, berichtete die "New York Times" unter Berufung auf drei namentlich nicht genannte, ranghohe israelische Offiziere. Ziel ist es, die politische und militärische Führungsebene der Hamas-Terroristen im Gazastreifen auszulöschen, die vor einer Woche Massaker mit Hunderten Todesopfern in Israel begangen haben. Die Bundeswehr hat inzwischen weitere Deutsche aus der Region ausgeflogen.
Die bevorstehende Offensive berge die Gefahr, dass sich Israel in monatelange blutige Häuserkämpfe verstricke, heißt es in der "New York Times". Es werde angenommen, dass sich Zehntausende von Hamas-Kämpfern in Bunkern und Hunderte Kilometer langen unterirdischen Tunnelsystemen unter Gaza-Stadt und den umliegenden Teilen des nördlichen Gazastreifens verschanzen. Israels Armee gehe davon aus, dass die Hamas versuchen wird, Tunnel unter den vorrückenden Bodentruppen zu sprengen.
Wieder Raketenalarm in Tel Aviv
Update 14.10., 21.24 Uhr: Nach den Terrorangriffen der islamistischen Hamas auf Israel und Gegenschlägen der israelischen Armee sind am Samstagabend wieder Raketen aus dem Gazastreifen auf Tel Aviv und das Zentrum des Landes abgefeuert worden. Zehn Raketen seien Richtung des Großraums der Küstenmetropole abgefeuert worden, meldeten israelische Medien. Berichte über Verletzte gab es zunächst nicht. Schon am Vormittag und am Nachmittag hatte es Raketenalarm gegeben. Auch im Süden des Landes wurde wieder Raketenalarm ausgelöst.
Israels Armee: Bereiten Angriffe „aus Luft, vom Meer und Land“ vor
Update 14.10., 19.32 Uhr: Das israelische Militär bereitet sich nach eigenen Angaben auf einen „integrierten und koordinierten Angriff aus der Luft, vom Meer und dem Land“ auf die islamistische Hamas im Gazastreifen vor. Die Vorbereitungen stünden vor dem Abschluss, hieß es am Samstagabend in einer Mitteilung. Dazu zähle die Einberufung von Hunderttausenden Reservisten sowie deren Ausrüstung. Einsatzkräfte seien bereits im ganzen Land stationiert und bereit, „die Bereitschaft für die nächsten Phasen des Krieges zu erhöhen, wobei der Schwerpunkt auf einer bedeutenden Bodenoperation“ liege, hieß es weiter. Beobachter gehen davon aus, dass nach dem Massaker der Hamas vor einer Woche eine Bodenoffensive des israelischen Militärs im Gazastreifen bevorsteht.
Bundeswehr wird Deutsche aus Israel ausfliegen
Update 14.10., 19.06 Uhr: Die Bundeswehr soll deutsche Staatsbürger aus Israel ausfliegen. Dazu seien zwei Militärtransporter vom Typ A400M von Deutschland aus nach Tel Aviv unterwegs, wurde der Deutschen Presse-Agentur am Samstag aus Sicherheitskreisen erklärt. Für den Sonntag wurde in weiterer Flug vorbereitet.
Netanjahu besucht erstmals Grenzgebiet seit Hamas-Massaker
Update 14.10., 18.50 Uhr: Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat erstmals seit dem Massaker der islamistischen Hamas das Grenzgebiet besucht. Netanjahu habe sich in Be'eri sowie Kfar Aza ein Bild von den zerstörten Häusern nach dem „schrecklichen Massaker“ gemacht, hieß es nach dem Besuch am Samstag aus seinem Büro. Medienberichten zufolge fragte er bei einer Begegnung mit Soldaten vor Ort, ob sie bereit für die „nächste Stufe“ seien. Beobachter erwarten, dass eine Bodenoffensive des israelischen Militärs im Gazastreifen bevorstehen könnte. „Wir sind bereit“, schrieb Netanjahu zu dem Besuch auf X. In Israel war in den vergangenen Tagen Kritik laut geworden, dass der Regierungschef das Gebiet an der Grenze zum Gazastreifen noch nicht besucht hatte.
Baerbock: Mindestens acht deutsche Geiseln in der Gewalt der Hamas
Update 14.10., 18.23 Uhr: Außenministerin Annalena Baerbock hat nach Krisengesprächen in Ägypten eindringlich an die islamistische Hamas appelliert, alle aus Israel verschleppten Geiseln freizulassen. Der Bundesregierung seien acht Fälle von deutschen Staatsangehörigen unter den Verschleppten bekannt, darunter die meisten Doppelstaatler, sagte die Grünen-Politikerin am Samstag nach einem Treffen mit ihrem ägyptischen Kollegen Samih Schukri in der Hauptstadt Kairo. Man nutze alle Kanäle, „um Informationen zu bekommen, in wessen Händen die Geiseln sind und um alles dafür zu tun, dass diese unschuldigen Menschen freigelassen werden“, ergänzte die Bundesaußenministerin.
Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur geht es bei den von Baerbock genannten Entführungsfällen um acht separate Einzelkomplexe, hinter denen teils mehr als eine Person steckt. Eine genaue Anzahl von deutschen Verschleppten nennt das Auswärtige Amt weiterhin nicht. In den vergangenen Tagen war die Rede von einer Zahl im einstelligen Bereich. Bei ihrem Besuch in Israel am Freitag habe sie darüber intensiv mit den Angehörigen gesprochen, sagte Baerbock. Die Lage der Geiseln habe auch im Mittelpunkt ihrer Gespräche in Ägypten gestanden.

2.800 Deutsche bei Israel-Ausreise unterstützt
Update 14.10., 17.09 Uhr: Das Auswärtigen Amt hat nach eigenen Angaben etwa 2800 Bundesbürger und Familienmitglieder bei der Ausreise aus Israel unterstützt. Die Menschen hätten das Land nach Beginn der Angriffe der islamistischen Hamas vor einer Woche zu Land, Luft und See verlassen, hieß es aus dem Auswärtigen Amt. An diesem Sonntag gebe es eine Ausreisemöglichkeit mit Sonderflügen der Fluggesellschaft Condor aus der jordanischen Stadt Akaba, die direkt an der Südgrenze Israels liegt.
#Update: Ausreisen aus #Israel gehen weiter. Fortgesetzt kommerzieller Flugbetrieb ab Tel Aviv, @GerAmbTLV vermittelt u.a. Plätze & unterstützt bei Ausreisen über Land. Morgen Condor-Flugoption ab Akaba/Jord. Ausreisewillige werden weiter gebeten, sich in ELEFAND einzutragen.
— Auswärtiges Amt (@AuswaertigesAmt) October 14, 2023
UN-Hilfswerk: Wasser für Menschen im Gazastreifen wird knapp
Update 14.10., 14.25 Uhr: Das UN-Hilfswerk für Palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) hat mit drastischen Worten vor einer lebensbedrohlichen Wasserknappheit für die Menschen im Gazastreifen durch die israelische Blockade gewarnt. „Es ist eine Frage von Leben und Tod geworden“, sagte Philippe Lazzarini, UNRWA-Generalkommissar, am Samstag laut einer Mitteilung. Jetzt müsse dringend Treibstoff nach Gaza geliefert werden, um Wasser für zwei Millionen Menschen bereitstellen zu können. Die Blockade auch für humanitäre Hilfsgüter dauere bereits eine Woche und müsse umgehend aufgehoben werden.
Das saubere Wasser geht laut UN zur Neige, weil das Wasserkraftwerk und die öffentlichen Wassernetze nicht mehr funktionierten. Die Menschen seien gezwungen, schmutziges Wasser aus Brunnen zu verwenden, was das Risiko wasserbedingter Krankheiten erhöhe. Auch auf dem UN-Stützpunkt im südlichen Gazastreifen, wohin das Hilfswerk seine Operationen verlegt habe, werde das Trinkwasser knapp. Tausende Menschen hätten dort Zuflucht gesucht. „Die Menschen, darunter kleine Kinder, Ältere und Frauen, werden an schwerer Dehydrierung sterben“, warnte Lazzarini.
Neuer Zeitraum für Evakuierung
Update 14.10., 14 Uhr: Nach dem Evakuierungsaufruf der israelischen Armee haben sich deren Angaben zufolge Hunderttausende im Gazastreifen auf den Weg Richtung Süden gemacht. „Wir sind uns im Klaren, dass dies Zeit brauchen wird“, sagte Militärsprecher Richard Hecht. Die Hamas versuche auch, die Zivilisten aufzuhalten.
Bewohner von Beit Hanun im Norden der Küstenenklave sollten zwischen 10.00 Uhr und 16.00 Uhr (09.00 bis 15.00 Uhr MESZ) auf einer vorgegebenen Fluchtroute nach Chan Junis im Süden gehen, wie ein Sprecher der Armee in arabischer Sprache auf der Plattform X (früher Twitter) mitteilte. Darüber habe man die Bevölkerung auf verschiedenen Wegen unterrichtet - schon am Vortag seien zum Beispiel Flugblätter abgeworfen worden. Auf der Route sei in den angegeben Stunden Bewegung „ohne Schaden“ möglich. Seit der Aufforderung zur Evakuierung haben sich nach Schätzungen der Vereinten Nationen bis Freitagabend bereits Zehntausende Menschen auf die Flucht begeben.
Mutmaßlich Verantwortlicher des Hamas-Massakers getötet
Update 14.10., 13:36: Bei Bombenangriffen auf Einsatzzentralen der Hamas im Gazastreifen hat das israelische Militär nach eigenen Angaben den Leiter des Hamas-Luftüberwachungssystems in Gaza-Stadt, Merad Abu Merad, getötet. Er sei maßgeblich für die Steuerung der Terroristen während des Massakers verantwortlich gewesen, teilte das israelische Militär am Samstag mit. Israelische Kampfflugzeuge hätten in der Nacht Dutzende Hamas-Ziele im gesamten Gazastreifen angegriffen und dabei „Nukhba“-Terroristen getroffen, die sich in einem Aufmarschgebiet der Küstenenklave aufhielten. Die „Nukhba“-Terroristen gehörten zu den Kräften, die das Eindringen nach Israel anführten.
Das israelische Militär teilte zudem mit, Soldaten hätten eine „Terrorzelle“ identifiziert, die versucht habe, vom Libanon aus nach Israel einzudringen. Mehrere Terroristen seien getötet worden.
Menschen im Gazastreifen auf der Flucht
Update 14.10., 13 Uhr: Im Gazastreifen machten sich Menschen in Autos, auf Lastwagen, mit Eselskarren und zu Fuß auf der einzigen Hauptstraße des Gebiets Richtung Süden auf. Die dort herrschende Hamas versuchte, fliehende Zivilisten davon abzuhalten, dem israelischen Aufruf zur Räumung des Nordens zu folgen. Sie sollten nicht auf die „Propagandanachrichten“ reinfallen, hieß es.
Laut Hamas-Angaben sollen Luftangriffe der israelischen Streitkräfte 70 Menschen auf der Flucht in den Süden des Gazastreifens getötet und 200 weitere verletzt haben. Die meisten Opfer seien Kinder und Frauen, erklärte ein Sprecher der Islamistenorganisation am Freitag. Drei Konvois seien bei dem „Massaker“ getroffen worden. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. Vom israelischen Militär gab es keine Bestätigung. Die Berichte würden geprüft, hieß es dort.
Erneut Raketenalarm in Tel Aviv
Update 13.10., 21.42 Uhr: Im Konflikt zwischen Israel und der islamistischen Hamas sind am späten Freitagabend aus dem Gazastreifen erneut Raketen auf Tel Aviv und das Zentrum des Landes abgefeuert worden. Berichte über Verletzte gab es zunächst nicht. Bereits am Nachmittag hatte es in der israelischen Küstenmetropole Raketenalarm gegeben. Dabei musste auch Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne), die auf Solidaritätsbesuch in Israel war, in einen Schutzraum. Hunderte von Terroristen waren am Samstag im Auftrag der im Gazastreifen herrschenden Hamas in einem Überraschungsangriff über die Grenze nach Israel gekommen und richteten ein Blutbad an. Israel greift seither Ziele im Gazastreifen an.
UN-Sprecher: „Humanitäre Katastrophe“ im Gazastreifen verhindern
Update 13.10., 20.56 Uhr: UN-Generalsekretär António Guterres ist nach Angaben seines Sprechers derzeit in „ständigem Kontakt“ mit Israel, um eine „humanitäre Katastrophe“ im Gazastreifen zu verhindern. „Menschen dürfen nicht gegen ihren Willen dazu aufgefordert werden, sich an einen anderen Ort zu begeben“, sagte Sprecher Stéphane Dujarric am Freitag in New York vor Journalisten. Darüber hinaus sei Guterres in stetigem Kontakt mit anderen Offiziellen, beispielsweise aus den USA und Ägypten, um die seit Tagen unterbrochene Lieferung humanitärer Hilfe in den Gazastreifen wieder zu ermöglichen.
Die UN-Vorräte dort seien praktisch aufgebraucht - und es gebe dort derzeit beispielsweise alleine 50.000 schwangere Frauen, die dringend Unterstützung bräuchten. Zivilisten müssten unter allen Umständen geschützt werden, betonte Dujarric. UN-Einrichtungen, in die sich bereits tausende Menschen im Gazastreifen schutzsuchend begeben hätten, dürften nie angegriffen werden. Die UN forderten zudem eine sofortige Freilassung aller von der islamistischen Hamas nach Gaza verschleppten Geiseln.
Israel: Erste Bodentruppen bereits im Gazastreifen
Update 13.10., 19.18 Uhr: Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben innerhalb der vergangenen 24 Stunden bereits mehrere begrenzte Vorstöße auf das Gebiet des Gazastreifens unternommen. Der israelische Armeesprecher Daniel Hagari schrieb am Freitagabend bei Twitter, Ziel dieser Einsätze sei es, „das Gebiet von Terroristen und Waffen zu säubern“. Dabei habe es auch Bemühungen gegeben, Vermisste zu finden.
Reuters-Journalist an israelisch-libanesischer Grenze getötet
Update 13.10., 18.51 Uhr: Im Libanon ist ein Reuters-Journalist an der Grenze zu Israel durch Beschuss getötet worden. „Mit großer Betroffenheit haben wir erfahren, dass unser Kameramann Issam Abdallah getötet worden ist“, teilte eine Reuters-Sprecherin in London am Freitag auf Anfrage mit. Zwei weitere Journalisten der Nachrichtenagentur seien verletzt worden.
Schockierende Bilder und Augenzeugenberichte über Hamas-Massaker in Israel
Update 13.10., 17.49 Uhr: Nach dem Massaker an Israelis im Grenzgebiet kommen immer mehr schockierende Bilder von den Opfern der Gräueltaten und erschütternde Augenzeugenberichte ans Licht. Israelische Sprecher teilten am Freitag Fotos, die das Büro des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu freigegeben und auf X veröffentlicht hatte. Darunter sind auch Bilder von grausam ermordeten und verbrannten Kindern und enthaupteten Menschen. Diese waren am Donnerstag auch dem US-Außenminister Antony Blinken gezeigt worden.
Immer mehr Sanitäter erzählen auch von ihren schrecklichen Einsätzen am Tag des Massakers in israelischen Grenzorten zum Gazastreifen, in dem die islamistische Hamas herrscht. Hunderte von Hamas-Terroristen waren am vergangenen Samstag über die Grenze nach Israel gekommen und hatten dort in Grenzorten und bei einem Musikfestival ein Massaker angerichtet. Seit den großangelegten Hamas-Angriffen hat Israel mehr als 1300 Tote zu beklagen. Der Sanitäter Jossi Landau erzählte dem Sender i24news, in einem Haus habe er eine Frau mit aufgeschnittenem Bauch vorgefunden. „Das ungeborene Baby, immer noch mit der Nabelschnur verbunden, und jemand hatte mit dem Messer auf es eingestochen.“ Der Mutter sei in den Kopf geschossen worden.
In einem anderen Haus habe er die Leichen von Eltern und zwei kleinen Kindern gefunden, denen die Terroristen die Hände auf den Rücken gebunden hatten. Sie seien alle verbrannt worden. „Ich habe eine tote Mutter gesehen, die ihr Baby im Arm hielt, beide mit einer einzelnen Kugel getötet. Ich habe 20 Kinder gesehen, die erschossen und verbrannt wurden und in zwei Haufen aufeinandergestapelt wurden.“ Netanjahu hatte am Donnerstagabend bei einer Ansprache im Parlament gesagt, der 7. Oktober werde als verfluchter und schwarzer Tag in die Geschichte eingehen. „Für uns, das jüdische Volk, ist es der grauenhafteste Tag seit dem Holocaust“, sagte er.
Außenpolitiker Chinas und EU für Zwei-Staaten-Lösung
Update 13.10., 17.00 Uhr: Die Außenpolitiker der EU und China haben sich gemeinsam für eine Zwei-Staaten-Lösung im Konflikt zwischen der Hamas und Israel ausgesprochen. „Ich bekräftige nochmals die Verurteilung der Terrorattacken der Hamas und wir sind uns einig, dass die Zwei-Staaten-Lösung die einzige stabile Lösung ist“, sagte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell am Freitag in Peking. Die internationale Gemeinschaft müsse stärker daran arbeiten, die Lösung zu ermöglichen.
Borrell sprach in Peking mit Chinas Außenminister Wang Yi über internationale Sicherheitsfragen. China steht im Konflikt zwischen der Hamas und Israel zwischen den Stühlen und sieht sich als Freund beider Seiten. China vertrete die Meinung, dass die Kämpfe schnellstmöglich beendet werden müssen, sagte Wang Yi. Die Vereinten Nationen müssten dazu ihrer Rolle gerecht werden, den Konflikt zu lösen. „Die Palästina-Frage ist das Herz des Problems im Nahen Osten. Es ist eine Wunde, die heutzutage immer wieder aufgerissen wird“, erklärte er. Das Grundproblem liege darin, dass die Errichtung eines unabhängigen palästinensischen Staates immer wieder verzögert wurde

Baerbock in Israel gelandet
Update 13.10., 15.38 Uhr: Außenministerin Annalena Baerbock ist nach Angaben aus dem Auswärtigen Amt zu ihrem Solidaritätsbesuch in Israel gelandet. Neben politischen Gesprächen stehen für die Grünen-Politikerin am Freitag auch Treffen mit deutschen Staatsangehörigen auf dem Programm.
Vor ihrem Abflug am frühen Morgen in Berlin hatte Baerbock den Angriff der islamistischen Hamas auf Israel erneut scharf verurteilt. „Die Hamas hat in den vergangenen Tagen schreckliche Gräueltaten verübt“, erklärte sie. Die Terrorangriffe seien eine brutale Zäsur. Für die Menschen in Israel habe eine neue Zeitrechnung begonnen. „Es gilt, hinzusehen, und diesen Terror beim Namen zu nennen.“

Panik im Gazastreifen: Israel ruft zur Flucht gen Süden auf
Update 13.10., 12.30 Uhr: Vor einer erwarteten Bodenoffensive im Gazastreifen hat das israelische Militär mehr als eine Million Palästinenser im Norden des Küstenstreifens zur Evakuierung aufgefordert. „Das Militär ruft alle Zivilisten von Gaza-Stadt auf, ihre Häuser zu ihrer eigenen Sicherheit und zu ihrem Schutz nach Süden zu verlassen“, sagte Armee-Sprecher Jonathan Conricus am Freitag. Demnach sollten sich die Menschen in ein Gebiet südlich des Wadis Gaza begeben, das etwa in der Mitte des nur 40 Kilometer langen Gebiets liegt.
Die Vereinten Nationen forderten Israel umgehend auf, die Anweisung zu widerrufen. Es drohe eine „katastrophale Situation“, sagte ein UN-Sprecher. Unterdessen traf Außenminister Annalena Baerbock in Israel ein, um ihre Solidarität mit dem von der islamistischen Hamas angegriffenen Land zu zeigen.
Hamas behauptet: 13 Geiseln bei israelischen Luftangriffen getötet
Update 13.10., 10.08 Uhr: Nach Angaben des militärischen Arms der Hamas im Gazastreifen sollen 13 Geiseln bei israelischen Luftangriffen getötet worden sein. Darunter sollen auch ausländische Staatsangehörige sein, behaupteten die Al-Kassam-Brigaden in einer Stellungnahme am Freitag. Unabhängig können diese Angaben nicht überprüft werden.
Israels Luftwaffe greift im Norden des Gazastreifens an
Update 13.10., 9 Uhr: Die israelische Luftwaffe hat im Kampf gegen die Angreifer der islamistischen Hamas im Norden des Gazastreifens Hunderte Ziele angegriffen. Dutzende Kampfflugzeuge hätten in der Nacht 750 militärische Ziele angegriffen, teilte Israels Militär am frühen Freitagmorgen mit. Zu den angegriffenen Zielen gehörten unterirdische Tunnel der Hamas, militärische Einrichtungen, Wohnsitze hochrangiger Terroristen, die als militärische Kommandozentralen genutzt würden sowie Waffenlager.
Die israelische Armee rief die Zivilbevölkerung in Gaza auf, sich südlich vom Fluss Gaza in Sicherheit zu bringen. Das deutet auf den baldigen Beginn einer israelischen Bodenoffensive im Gazastreifen hin.
„Die Terrororganisation Hamas führt einen Krieg gegen den Staat Israel, und Gaza ist ein Gebiet, in dem militärische Operationen stattfinden“, begründete das Militär den Aufruf. „Sie werden erst dann nach Gaza zurückkehren können, wenn eine weitere Ankündigung erfolgt, die dies erlaubt“, hieß es weiter. Niemand solle sich dem Bereich des Sicherheitszauns zum Staat Israel nähern.
Die islamistische Hamas bezeichnete den Aufruf zur Evakuierung dagegen als „Propaganda“. Zivilisten sollten nicht auf die „Propagandanachrichten reinfallen“, teilte die im Gazastreifen herrschende Palästinenserorganisation am Freitag mit. Israel, die USA und die EU haben die Hamas als Terrororganisation eingestuft.
Israels Armee: Zivilisten sollen Norden des Gazastreifens verlassen
Update 13.10., 6.30 Uhr: Israels Militär hat zur Evakuierung des nördlichen Gazastreifens aufgefordert. „Das Militär ruft alle Zivilisten von Gaza auf, ihre Häuser zu ihrer eigenen Sicherheit und zu ihrem Schutz nach Süden zu verlassen“, teilte die Armee am Freitagmorgen mit.
Israel bombardiert weiter Gazastreifen, Kliniken vor Kollaps
Update 13.10., 6.10 Uhr: Israels Armee hat im Vorfeld einer möglichen Bodenoffensive im Gazastreifen gegen die islamistische Hamas ihr massives Bombardement des dicht besiedelten Gebietes fortgesetzt.
Die leidende Zivilbevölkerung in dem von Israel hermetisch abgeriegelten Küstenstreifen steckt am siebten Tag nach dem Hamas-Massaker an Hunderten Israelis in einer immer aussichtsloseren Lage. Das Gesundheitssystem stehe „am Rande des Zusammenbruchs“, warnte die Weltgesundheitsorganisation (WHO). „Ohne Strom laufen Krankenhäuser Gefahr, zu Leichenhallen zu werden“, schrieb auch Fabrizio Carboni, Regionaldirektor Nahost des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), auf der Online-Plattform X.
Tonight in Gaza, hundreds of thousands have nowhere to sleep.
— ICRC (@ICRC) October 12, 2023
More than 2 million people lack basic necessities, water and electricity.
Ambulances cannot reach the wounded.
Civilians must be spared from the effects of hostilities. pic.twitter.com/JMmmpU4wKV
Schüsse auf Polizisten in Jerusalem - Angreifer tot
Update 12.10., 21:30 Uhr: Nach den Terrorattacken im israelischen Grenzgebiet und israelischen Luftangriffen im Gazastreifen ist es auch in Jerusalem zu Gewalt gekommen. Bei einem Angriff mit einer Schusswaffe im Osten der Stadt habe ein "Terrorist" einen Polizisten schwer und einen weiteren leicht verletzt, teilten israelische Sicherheitskräfte am Donnerstagabend mit. Der Schütze sei "neutralisiert" worden.
Palästinensischen Angaben zufolge wurde er getötet. Zu dem Angriff bekannte sich die radikale Palästinenserorganisation PFLP (Volksfront zur Befreiung Palästinas). Sie propagiert den bewaffneten Kampf gegen Israel, ist aber im Gegensatz zur im Gazastreifen herrschenden Hamas nicht religiös geprägt. Israels Polizei machte zunächst keine Angaben zur Identität des Angreifers. Medienberichten zufolge stammte dieser aus Beit Hanina im Westjordanland.
Bei einer Konfrontation mit israelischen Siedlern und Soldaten in einem Ort südlich von Nablus starben am Donnerstag zugleich zwei Palästinenser, wie das Gesundheitsministerium in Ramallah mitteilte. Zudem hätten Soldaten in der Nähe von Ramallah eine Frau in ihrem Auto aus zunächst ungeklärter Ursache erschossen. Zu diesen Vorfällen gab es von israelischer Seite zunächst keine Informationen. Damit sind seit Samstag bei mehreren Vorfällen 33 Palästinenser im Westjordanland getötet worden.
Insgesamt 950 Deutsche und ihr Angehörigen haben Israel verlassen
Update 12.10., 21 Uhr: Laut dem Auswärtigen Amt haben am Donnerstag insgesamt 950 Deutsche und ihre Angehörigen Israel verlassen - außer den Sonderflügen sei als weitere Option eine Fähre nach Zypern organisiert worden.
Israels Parlament billigt Notstandsregierung
Update 12.10., 20:30 Uhr: Israels Parlament hat die Bildung einer Notstandsregierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Oppositionspolitiker Benny Gantz gebilligt. Das berichteten israelische Medien am Donnerstagabend. Neben Gantz sollen demnach vier weitere Mitglieder der Opposition in die Regierung eintreten.
Die Einigung zur Notstandsregierung sieht vor, dass Netanjahu, Verteidigungsminister Joav Galant sowie der ehemalige Verteidigungsminister Gantz von der Partei Nationale Union ein Kriegskabinett bilden. Als Beisitzer ohne Stimmrecht sollen der ehemalige Generalstabschef Gadi Eisenkot und Likud-Minister Ron Dermer dienen. Israels Oppositionsführer Jair Lapid hatte am Donnerstagabend erklärt, er werde der Notstandsregierung nicht beitreten, seine Partei unterstütze dennoch den Krieg gegen die Hamas als solchen.
Experten gehen davon aus, dass eine breite Koalition notwendig ist, um weitreichende militärische und politische Entscheidungen in den nächsten Tagen durchsetzen zu können.
Israel will Munition aus Deutschland
Update 12.10., 19.20 Uhr: Israel hat die Bundesregierung nach dem Großangriff der islamistischen Hamas um Munition für Kriegsschiffe gebeten. Über die Details werde beraten, sagte Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) in Brüssel am Rande eines Nato-Treffens. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur sollen auch Blutkonserven und Schutzwesten angefragt worden seien.
Am Vorabend hatte das Verteidigungsministerium erklärt, Deutschland werde Israel zwei für die Bundeswehr zu Ausbildungszwecken geleaste Kampfdrohnen vom Typ Heron TP zurückgeben. An der Entschlossenheit zur Hilfe ließ Pistorius am Donnerstag keinen Zweifel: "Wir stehen an der Seite der Israelis."
Die neue Informationslage kam praktisch über Nacht. Noch am Mittwoch hatte Pistorius gesagt, es gebe keine Hinweise darauf, dass Israel von Partnern wie Deutschland Waffen und Ausrüstung für den Kampf gegen die Hamas anfragen wolle. Er sei in Kontakt mit seinem israelischen Amtskollegen Joav Galant, und auch mit dem israelischen Militärattaché gebe es einen Draht. "Beide haben bislang gesagt, dass sie keine Unterstützung brauchen militärischer oder technischer Art. Es geht um politische Unterstützung", sagte er in Berlin nach einer Sitzung des Verteidigungsausschusses.
Mehr als 660 deutsche Staatsbürger aus Israel ausgereist
Update 12.10., 17.30 Uhr: Die Lufthansa hat damit begonnen, Deutsche aus dem von der islamistischen Hamas angegriffenen Israel nach Deutschland zu bringen. Mit den ersten drei von vier am Donnerstag geplanten Sonderflügen hätten mehr als 660 deutsche Staatsbürger und deren Familienangehörige ausreisen können, hieß es aus dem Auswärtigen Amt. Die Flüge aus Tel Aviv sollten auf direktem Weg nach Frankfurt sowie München fliegen. Weitere Flüge würden heute im Laufe des Nachmittags und am morgigen Freitag folgen.
Für die Flüge hatten sich Deutsche anmelden können, die sich auf der Vorsorgeliste für Kriseninformationen des Auswärtigen Amts eingetragen haben. Die Lufthansa hatte zugesagt, am Donnerstag und Freitag jeweils bis zu vier Flüge aus Tel Aviv anzubieten. Jeweils zwei sollten nach Frankfurt und nach München gehen. Als Abflugzeiten waren an beiden Tagen 13.30 Uhr, 14.30 Uhr, 16.00 Uhr und 17.00 Uhr (Ortszeit) vorgesehen. Es wurde damit gerechnet, dass die Flüge eine Kapazität von insgesamt etwa 1000 Menschen pro Tag haben.
Baerbock reist am Freitag nach Israel
Update 12.10.: Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) reist nach dem blutigen Angriff der islamistischen Hamas an diesem Freitag zu einem Solidaritätsbesuch nach Israel. Das teilte ein Sprecher des Auswärtigen Amts am Donnerstag in Berlin mit.
Kritik an Sonderflügen aus Israel: Hotline dauernd belegt
Update 12.10., 15 Uhr: Die entsprechende Hotline der Lufthansa für die wenigen Ausreiseflüge sei ständig belegt, Menschen hätten wegen stundenlanger Handytelefonate aus Israel teils Telefonrechnungen in deutlich vierstelliger Höhe.
Der außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Jürgen Hardt (CDU), kritisierte die Organisation der Sonderflüge. Die Ausreise der Deutschen komme weiterhin nur schleppend voran. "Das unwürdige Chaos um die Ausreise der Deutschen hat nun lange genug angedauert", sagte Hardt der Deutschen Presse-Agentur. Es sei an der Zeit, dass Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) "handelt und den Prozess zur Chefsache erklärt. Gegebenenfalls müssen nun doch militärische Kapazitäten genutzt werden, um die Deutschen nach Hause zu bringen." Baerbock habe "versucht, das Problem der Ausreise mit möglichst wenig eigenem Aufwand an die Lufthansa auszulagern. Das Ergebnis ist anhaltendes Chaos", monierte Hardt.
Dazu, dass die Ausreise vorab mit telefonisch durchgegebener Kreditkartennummer bezahlt werden muss, sagte der CDU-Politiker: "Unpraktikabler geht es vor allem für Schulklassen, Kinder und alte Leute kaum." Zudem finde offenbar keine Priorisierung der Menschen für die Flüge statt, obwohl sich die Deutschen am Ort extra in Listen des Auswärtigen Amts eingetragen hätten. "Geschäftsleuten kommt das Windhundprinzip aber deutlich mehr entgegen als Familien mit Kindern, die nicht ununterbrochen und zu allen Zeiten in der Hotline warten können", sagte Hardt.
Erster Lufthansa-Sonderflug für Deutsche in Israel gestartet
Update 12.10., 12.55 Uhr: Die Lufthansa hat damit begonnen, deutsche Staatsbürgerinnen und -bürger aus dem von der islamistischen Hamas angegriffenen Israel nach Deutschland zu bringen. Ein erster Sonderflug startete nach Angaben des Auswärtigen Amts in Berlin am Donnerstag in Tel Aviv mit Ziel Frankfurt. An Bord seien 372 deutsche Staatsangehörige.
Minister: Kein Wasser für Gaza ohne Rückkehr der Geiseln
Update 12.10., 10.45 Uhr: Nach dem Hamas-Großangriff hat Israels Energieminister die Grundversorgung der Zivilbevölkerung im Gazastreifen an die Freilassung der israelischen Geiseln in Hand der islamistischen Hamas geknüpft.
„Kein Stromschalter wird umgelegt, kein Wasserhahn geöffnet und kein Treibstofflaster fährt rein, bis die israelischen Geiseln nach Hause zurückgekehrt sind“, schrieb Israel Katz auf der Plattform X (vormals Twitter). Humanitäre Gesten werde es nur im Gegenzug für humanitäre Gesten geben. „Und dass uns keiner Moral predigt“, schrieb Katz.
Israels Armee bereitet sich auf mögliche Bodenoffensive vor
Update 12.10., 10.10 Uhr: Israels Armee bereitet sich nach Angaben eines Militärsprechers auf eine mögliche Bodenoffensive im Gazastreifen vor. „Wir bereiten uns auf ein Bodenmanöver vor, falls dieses von der politischen Führung entschieden wird“, sagte Armeesprecher Richard Hecht. Eine solche Entscheidung sei noch nicht gefallen.
Israels Militär will nach Angaben eines Sprechers mit Angriffen im Gazastreifen die gesamte Führungsspitze der dort herrschenden islamistischen Hamas ausschalten. Dies schließe nicht nur die militärische, sondern auch die politische Führung der Hamas ein, sagte Hecht.
340.000 Menschen im Gazastreifen vertrieben
Update 12.10., 9.45 Uhr: Schwere israelische Angriffe im Gazastreifen verbreiten unter der Zivilbevölkerung Angst und Schrecken. Die Schläge kämen aus der Luft, vom Meer und vom Land, berichtete das UN-Nothilfebüro (OCHA).
Auch die Raketenangriffe aus dem Gazastreifen auf Israel seien unvermindert weitergegangen. Bis zum späten Mittwochabend seien bereits fast 340.000 Menschen aus ihren Wohnungen geflüchtet, berichtete OCHA. Im Gaza-Streifen leben rund 2,2 Millionen Menschen.
Pistorius: Israel bittet um Munition für Kriegsschiffe
Update, 12.10., 8.25 Uhr: Israel hat Deutschland angesichts der Terrorangriffe der Hamas um Munition für Kriegsschiffe gebeten. Das sagte Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) am Morgen am Rande eines Nato-Treffens in Brüssel. Zudem sollen nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur unter anderem auch Blutkonserven und Schutzwesten angefragt worden seien.
Über die Anfragen werde man sich mit den Israelis nun austauschen, sagte Pistorius. „Wir stehen an der Seite der Israelis.“
Zusage zu zwei Kampfdrohnen vom Typ Heron TP
Zuvor hatte das Bundesverteidigungsministerium am Mittwochabend bereits bestätigt, dass Deutschland Israel mit bis zu zwei von der Bundeswehr geleasten Kampfdrohnen vom Typ Heron TP unterstützen wird. Die Bundeswehr least derzeit fünf Drohnen dieses Typs. In Israel werden an ihnen deutsche Soldaten ausgebildet.
Noch am Mittwochnachmittag hatte Pistorius gesagt, es gebe keine Hinweise darauf, dass Israel von Partnern wie Deutschland Waffen und Ausrüstung für den Kampf gegen die Hamas anfragen wolle. Im Fall der Fälle werde man sich dann aber selbstverständlich mit den Partnern dazu beraten.
Israels Armee bombardiert weiter Hamas-Ziele im Gazastreifen
Update, 12.10., 6.45 Uhr: Während Israel als Reaktion auf den Terror der islamistischen Hamas unablässig Ziele im Gazastreifen bombardiert, wird die Lage für die eingeschlossene palästinensische Zivilbevölkerung immer prekärer.
Die Mitgliedsstaaten der Arabischen Liga forderten einen sofortigen Stopp der israelischen Angriffe und warnten vor „katastrophalen“ humanitären Folgen und Sicherheitsrisiken durch eine Verschärfung des Konflikts.
US-Präsident Joe Biden rief Israel dazu auf, nach den „Regeln des Krieges“ zu handeln und das Völkerrecht zu achten. Es gibt Anzeichen, dass Israels Armee in dem dicht besiedelten Gebiet eine Bodenoffensive starten wird. 300.000 Soldaten sind mobilisiert.
Die US-Regierung führt mit Israel und Ägypten Gespräche über die Öffnung eines Grenzübergangs für Zivilisten zur Ausreise aus dem Gazastreifen. „Wir wollen nach bestem Wissen und Gewissen sicherstellen - und ich weiß, dass Israel nach bestem Wissen und Gewissen sicherstellen will -, dass Zivilisten nicht zu Schaden kommen“, sagte US-Außenminister Antony Blinken vor seiner Abreise nach Israel, wo er heute Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Präsident Izchak Herzog treffen will.
Einigung in Israel auf Bildung von Notstandsregierung
Update 11.10., 16 Uhr: Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat sich mit Oppositionspolitiker Benny Gantz auf die Bildung einer Notstandsregierung geeinigt. Dies bestätigten mehrere Minister von der Regierungspartei Likud am Mittwoch in Medien.
Den Berichten zufolge sieht die Einigung vor, dass Netanjahu, Verteidigungsminister Joav Galant sowie der ehemalige Verteidigungsminister Benny Gantz von der Partei Nationale Union ein Kriegskabinett bilden.
Als Beisitzer ohne Stimmrecht sollen der ehemalige Generalstabschef Gadi Eisenkot und Likud-Minister Ron Dermer dienen. Gantz will den Berichten zufolge fünf Minister für das Sicherheitskabinett stellen.
Verhandlungen im Hintergrund
Netanjahu hatte am Samstag den beiden Oppositionspolitikern Jair Lapid und Benny Gantz den Eintritt in eine Notstandsregierung angeboten. Seit Tagen liefen im Hintergrund Verhandlungen.
Unklar war, ob Oppositionsführer Lapid eine Rolle in der Notstandsregierung spielen wird. Medien zufolge soll ein Posten in der Regierung für ihn frei gehalten werden, sollte er sich anschließen wollen.
Experten gehen davon aus, dass eine breite Koalition notwendig ist, um weitreichende militärische und politische Entscheidungen in den nächsten Tagen durchsetzen zu können.
Einziges Kraftwerk in Gaza stellt Produktion ein
Update, 11.10., 14.25 Uhr: Das einzige Kraftwerk im Gazastreifen ist nach Angaben der palästinensischen Elektrizitätsgesellschaft wegen Treibstoffmangels abgeschaltet worden. Das teilte das Unternehmen am Mittwoch mit.
Zuvor hatte die Stromgesellschaft mitgeteilt, ihre reguläre Produktion noch am Mittwoch einstellen zu müssen. Man werde dann auf Solarenergie umstellen, um zehn Stunden Strom pro Tag zu liefern, teilte die Gesellschaft mit.
Als Reaktion auf den Terrorüberfall der islamistischen Hamas am Samstag mit mindestens 1200 Toten hat Israel den Gazastreifen mit rund zwei Millionen Palästinensern abgeriegelt. Die humanitäre Situation im Gazastreifen war schon vorher sehr schwierig - auch aufgrund stundenlanger Stromausfälle.
Die Zahl der bei israelischen Gegenangriffen Israels im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist am Mittwoch auf mindestens 1055 gestiegen.

Gaza geht der Strom aus
Update 11.10, 13:40 Uhr: Das UN-Menschenrechtsbüro in Genf ist tief besorgt über die Eskalation der Gewalt zwischen Israel und der islamistischen Hamas im Gazastreifen. "Die Gewalt muss beendet werden", sagte die Chefsprecherin des Büros, Ravina Shamdasani, der Deutschen Presse-Agentur in Genf. "Geiseln müssen freigelassen werden. Die israelischen Behörden müssen von der Abriegelung des Gazastreifens Abstand nehmen und Hassreden, die die Gewalt weiter befeuern, müssen aufhören."
"Wahllos Raketen nach Israel abzufeuern und Menschen als Geiseln zu nehmen ist ein klarer Verstoß gegen das humanitäre Völkerrecht", betonte Shamdasani erneut. Sie wiederholte aber auch Türks Kritik an der von Israel verkündeten völligen Abriegelung des Gazastreifens. Israels Grenze zum Gazastreifen ist etwa 50 Kilometer lang, die von Ägypten rund 13 km. Außerdem ist eine Seeblockade in Kraft.
Israel hat die Lieferung von Trinkwasser, Nahrungsmitteln, Strom und Treibstoff gestoppt. Türk verwies darauf, dass es nach humanitärem Völkerrecht verboten ist, Menschen das vorzuenthalten, was sie zum Überleben brauchen. "Eine Abriegelung kommt einer Kollektivstrafe gleich, das ist im humanitären Völkerrecht verboten", sagte Shamdsani.
Das Büro stellt Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht auf beiden Seiten fest. "Das humanitäre Völkerrecht muss aber immer voll respektiert werden. Taten einer Seite, die das humanitäre Völkerrecht verletzen, entbinden die andere Seite nicht von der Verpflichtung, es einzuhalten", sagte Shamdasani.
Berichte über Hamas-Gräuel in Kfar Aza
Update 11.10, 13:35 Uhr: Auch Tage nach dem beispiellosen Überfall von Terroristen der islamistischen Hamas auf israelische Ortschaften in der Nähe des Gazastreifens werden neue Gräueltaten bekannt.
In dem nur zwei Kilometer vom Grenzzaun entfernten Kibbutz Kfar Aza ermordeten Bewaffnete nach offiziellen Angaben eine große Zahl der Bewohner, darunter auch Kinder, in ihren Häusern. Im Fernsehen waren grauenvolle Bilder zu sehen. Israelische Soldaten bargen aus den zum Teil niedergebrannten Wohnhäusern Leichen. Sie verluden schwarze Leichensäcke auf Lastwagen. Im Gelände lagen Leichen von Hamas-Terroristen, die erst bis Dienstagmorgen niedergekämpft werden konnten.
Die Armee machte bisher zunächst keine Angaben zur Zahl der Opfer, zeigte sich aber erschüttert. "Was im Kibbutz Kfar Aza geschehen ist, ist ein Massaker, bei dem Frauen, Kleinkinder und ältere Menschen brutal im Stil des IS abgeschlachtet wurden", sagte ein Sprecher. Die Terrormiliz IS war in Syrien auch für Enthauptungen ihrer Opfer berüchtigt. Auch US-Präsident Joe Biden verglich die Hamas mit dem IS. Die im Gazastreifen herrschende Hamas wird von der EU, von den USA und Israel als Terrororganisation eingestuft. Die Vereinten Nationen sprechen dagegen von "bewaffneten Gruppen" und berufen sich dabei auf das humanitäre Völkerrecht.
Dortmunder Reisegruppe aus Israel zurück
Update 11.10, 10:40 Uhr: Am Mittwochvormittag sind 13 Jugendliche, die aus Israel evakuiert wurden, am Düsseldorfer Flughafen gelandet. Die Lufthansa wird auch am Donnerstag und Freitag mehrere Sonderflüge durchführen, um Deutsche aus Israel zurückzubringen.
Zahl der Toten in Israel steigt auf 1200
Update 11.10, 6:20 Uhr: Die Zahl der Toten in Israel durch die Großangriffe der islamistischen Hamas ist auf mindestens 1200 gestiegen. Das gab der Sprecher der israelischen Verteidigungskräfte (IDF), Jonathan Conricus, am Morgen bekannt. Die "überwältigende Mehrheit" der Todesopfer seien Zivilisten. Mehr als 2700 Menschen seien verletzt worden, sagte der Sprecher.
Die israelische Luftwaffe setzte unterdessen ihre Gegenschläge im Gazastreifen fort. Dutzende Kampfjets hätten mehr als 200 Ziele im Gebiet Al-Furqan angegriffen, teilten die Verteidigungskräfte (IDF) am frühen Morgen mit.
Auswärtiges Amt: Evakuierungsflüge aus Israel Donnerstag und Freitag
Update, 21.45 Uhr: Die Lufthansa wird an diesem Donnerstag und Freitag mehrere Sonderflüge zur Evakuierung von Deutschen aus Israel durchführen. Das wurde am Dienstagabend aus dem Auswärtigen Amt mitgeteilt. Es soll sich um vier Flüge pro Tag handeln. Das Krisenreaktionszentrum des deutschen Außenministeriums hatte zuvor unter Hochdruck mit Fluggesellschaften darüber verhandelt, Flugkapazitäten zu erweitern.
Bei einem großangelegten Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel waren seit Samstag rund 900 Menschen in Israel getötet worden. Zudem wurden mehr als 2800 Menschen in Israel verletzt. Hamas-Mitglieder entführten zudem rund 150 Menschen in den Gazastreifen. Seitdem warten zahlreiche deutsche Staatsbürger darauf, das Land verlassen zu können.
Aus dem Auswärtigen Amt hieß es am Abend weiter, letzte technische Details würden zur Stunde geklärt. Das Außenministerium in Berlin will die in der Krisenvorsorgeliste „Elefand“ registrierten deutschen Staatsangehörigen an diesem Mittwoch darüber informieren, wie die Tickets für die Sonderflüge bei der Lufthansa gebucht werden können. Noch nicht registrierte ausreisewillige deutsche Staatsangehörige sollten sich umgehend in die Liste eintragen, hieß es weiter.
Mit der Erfassung in dem System „Elefand“ können Deutsche im Ausland in akuten Krisenfällen schnell von deutschen Vertretungen informiert und in mögliche Krisenmaßnahmen einbezogen werden.
Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hatte Deutsche, die auf die Ausreise aus Israel warten, zuvor im ZDF um Verständnis gebeten. „Wir haben Evakuierungsflüge mit anderen Fluggesellschaften auf den Weg gebracht. Wir haben durch die Krisenhotline - diejenigen, die am Flughafen sind, konnten sich an uns wenden -, Flugverbindungen vermittelt. Man musste dann umsteigen bei einigen Strecken. Ich verstehe, dass das eine furchtbare Situation ist, aber wenn Sie 100.000 Anrufe gleichzeitig haben, dann müssen Sie priorisieren.“
US-Bürger unter Geiseln der islamistischen Hamas
Update, 10.10., 21.20 Uhr: Unter den von der islamistischen Hamas verschleppten Menschen sind nach Angaben von US-Präsident Joe Biden auch Amerikaner. „Wir wissen jetzt, dass unter den von der Hamas festgehaltenen Personen auch amerikanische Staatsbürger sind“, sagte Biden am Dienstag bei einer Ansprache im Weißen Haus. Eine Zahl nannte er nicht.
Er habe angeordnet, zusätzliche Experten aus den USA zu entsenden. „Ich habe die Regierung angewiesen, sich mit den israelischen Kollegen abzusprechen und sie bei der Geiselbefreiung und den Rettungsmaßnahmen zu beraten“, sagte er.
Biden verfügte außerdem, die Sicherheitsmaßnahmen rund um jüdische Einrichtungen in den USA zu verschärfen. „Es gibt keinen Platz für Hass in Amerika“, sagte er.
Der Präsident machte deutlich, Israel mit zusätzlicher Militärhilfe ausstatten zu wollen - entsprechende Unterstützung werde er auch beim US-Kongress beantragen. „Wir müssen in diesem Moment glasklar sein: Wir stehen an der Seite Israels“, betonte Biden.
Die USA und Israel verbindet traditionell eine enge Freundschaft. Die USA unterstützen Israel mit Milliardensummen - davon geht ein beachtlicher Teil in die Abwehr von Raketen.
Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, hatte am Dienstagmorgen bei CNN gesagt, dass das aktive Kampfgeschehen in Gaza die Rettung der Geiseln erschwere.
UN fordern in Nahost Einhaltung des Völkerrechts
Update, 10.10., 20.15 Uhr: Angesichts des Angriffs von Hamas-Terroristen auf Israel und israelischer Gegenschläge im Gazastreifen haben die Vereinten Nationen die Einhaltung des humanitären Völkerrechts gefordert. Es gebe klare Anzeichen für Kriegsverbrechen, betonte eine Kommission des UN-Menschenrechtsrates in Genf. „Zivilisten als Geiseln zu nehmen und als menschliche Schilde zu benutzen sind Kriegsverbrechen.“
Nach Angaben der israelischen Armee hat die Hamas etwa 150 Menschen in den Gazastreifen entführt. Die Hamas ist von der EU, den USA und Israel als Terrororganisation eingestuft.
Krieg in Israel: Unsere vorherige Berichterstattung
Wir berichten kontinuierlich über alle Entwicklungen zum Krieg in Israel. Hier geht es zu der Berichterstattung vom 8.10. bis 10.10.
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