Kreis Unna rüstet sich für Krisenzeiten Neuer Katastrophenschutzplan verabschiedet

Neuer Katastrophenschutzplan: Kreis Unna rüstet sich für Krisen
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Ob Stromausfälle, Cyberangriffe oder Pandemien: Die Welt verändert sich, und mit ihr die Herausforderungen, denen wir begegnen müssen. Das hat der Kreis Unna erkannt und einen umfangreichen Katastrophenschutzbedarfsplan entwickelt. Damit will er bestmöglich auf etwaige Krisen vorbereitet sein. In der letzten Sitzung des Kreistages wurde der Plan einstimmig verabschiedet.

Damit der Plan möglichst konkret ist, hat der Fachbereich Bevölkerungsschutz zwölf mögliche Szenarien erarbeitet. Diese basieren etwa auf der topografischen Lage, der Verkehrsinfrastruktur sowie den ansässigen Unternehmen. „Daraus haben wir mögliche Gefahrenlagen abgeleitet“, erklärt Martin Weber, der scheidende Fachbereichsleiter und Kreisbrandmeister, in einer Mitteilung des Kreises.

Kreisbrandmeister Martin Weber steht bei einem Interview im Video-Studio des Hellweger Anzeigers in Unna
Kreisbrandmeister Martin Weber und weitere Experten haben mögliche Gefahrenlagen für den Kreis Unna identifiziert und einen Katastrophenschutzbedarfsplan erarbeitet. © Udo Hennes

Priorisierter Maßnahmenkatalog aufgestellt

Zu den erkannten Gefahren zählen Cyberangriffe, Pandemien und Unwetter. Aber auch Terrorangriffe, Tierseuchen und Stromausfälle sind genau in den Blick genommen worden. In letzterem Fall wurden etwa Fragen zu Notstromversorgung, Betrieb von Krankenhäusern und Lebensmittelversorgung erörtert.

Der neue Plan stellt hohe Anforderungen und zeigt auch Handlungsbedarfe auf. So werden unter anderem mehr Ressourcen benötigt: vom Personal über Fahrzeuge bis hin zu einem größeren Gefahrenabwehrzentrum, für das schon seit Längerem ein geeigneter Standort gesucht wird. Eine Priorisierung der Maßnahmen soll helfen, bestehende Lücken schnell zu schließen.

Landrat will Kreis gut aufstellen

Die Maßnahmen dürften Kosten in Millionenhöhe verursachen. Kritik am Katastrophenschutzbedarfsplan wurde daher auch schon laut. Zuletzt hatte sich Ratsherr Peter Radzko aus Fröndenberg erzürnt über die geplanten Ausgaben des Kreises gezeigt.

Landrat Mario Löhr betont jedoch die Notwendigkeit des Katastrophenschutzes: „Der Plan zeigt, dass es richtig und wichtig ist, dass wir den Blick auf den Bevölkerungsschutz legen.“ Richtig sei es auch gewesen, einen eigenen Fachbereich dafür zu gründen und alle Strukturen unter die Lupe zu nehmen. „Ich will da am Ball bleiben und den Kreis Unna für die Zukunft gut aufgestellt wissen“, so Löhr weiter.

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