Feuerwehrchef verlässt Kreis Unna nach einem Jahr Martin Weber zieht es näher zur Heimat

Nach nur einem Jahr: Feuerwehrchef Martin Weber verlässt den Kreis Unna
Lesezeit

Mit Martin Weber konnte der Kreis Unna zum 1. Dezember 2023 nach einer gefühlten Ewigkeit endlich einen neuen Feuerwehrchef in Dienst stellen. Das Wirken des Remscheiders währt allerdings kaum länger als ein Jahr.

Landrat Mario Löhr bestätigte am Donnerstag (5.12.), dass Weber in selber Funktion in den Ennepe-Ruhr-Kreis wechseln wird. Der 40-Jährige wird im Kreishaus in Schwelm praktisch die spiegelbildliche Tätigkeit aufnehmen, für die er vor einem Jahr in Unna gesucht und eingestellt worden war.

Langwierige Suche nach Nachfolger für Heckmann

Er bedauere die Entscheidung von Martin Weber, so Löhr. Für eine Nachbesetzung der wichtigen Position seien die ersten Vorbereitungen bereits getroffen worden. Es werde allerdings sicherlich erneut eine große Herausforderung, „jemanden von diesem Format zu finden“, sagte Löhr.

Nach dem Weggang von Thomas Heckmann Anfang 2023 kam der Kreis in Zugzwang. Die Stellenausschreibung für den Posten musste der Kreis nachträglich höher dotieren. Es hatten sich wohl Bewerber gemeldet; dem Vernehmen nach gaben sie damals zumindest auch wegen eines zu niedrigen Gehalts aber keine Zusage.

Kreisbrandmeister Martin Weber steht mit Kameraden der Feuerwehr in der Leitstelle in Unna,
Traditioneller Weihnachtsbesuch bei der Leitstelle im vergangenen Jahr: Martin Weber inmitten der Kameraden von der Feuerwehr. © Privat

In eine ähnliche Lage war der Ennepe-Ruhr-Kreis geraten: Dort war Ende 2023 der langjährige Kreisbrandmeister Rolf-Erich Rehm in den Ruhestand gegangen. Sein Nachfolger war zwar schnell gefunden. Der gerade 35-jährige Dennis Wichert wechselte nach einigen Monaten aber zur Stadt Wuppertal.

„Daran sieht man, wie rar gesät diese Leute sind“, sagte Mario Löhr. Der Kreisbrandmeister in Unna wird neben allen Tagesaufgaben vor allem den Aufbau des geplanten Gefahrenabwehrzentrums fachlich zu begleiten haben. Eine Person mit großer Expertise im Brand- und Bevölkerungsschutz ist daher zu finden.

Der Kreis investiert in den nächsten Jahren viele Millionen in den Ausbau des Katastrophenschutzes insgesamt.

Kreisbrandmeister und Fachbereichsleiter

Aus menschlicher Sicht könne er den Schritt von Martin Weber Richtung Schwelm absolut nachvollziehen, versicherte der Landrat. Weber selbst äußerte sich am Donnerstag trotz Urlaubs ebenfalls noch.

„Ich fahre künftig zwölf statt 60 Kilometer zur Arbeit“, erklärte der zweifache Familienvater. Die Stellenausschreibung habe ihn daher sehr gelockt. „Ich gehe mit dem berühmten lachenden und weinenden Auge, weil wir so viel erreicht haben in diesem Jahr“, versicherte Weber.

Die Stelle des Kreisbrandmeisters in Unna war mit Webers Amtsantritt erstmals mit der Leitung des Fachbereichs „Brandschutz, Katastrophenschutz, Rettungsdienst“ verbunden. Er könne guten Gewissens einen funktionsfähigen Fachbereich übergeben, so der gebürtige Koblenzer.

Neues Gefahrenabwehrzentrum auch im Ennepe-Ruhr-Kreis

Es oblag ihm damit auch die Führung des Rettungsdienstes, der Leitstelle und des Feuerwehrservicezentrums sowie die Aufsicht über die Feuerwehren im Kreis Unna. Mit der Bestellung von Dirk Kemke aus Bergkamen zum zweiten stellvertretenden Kreisbrandmeister neben dem Fröndenberger Dirk Sommer sei zudem, so Weber, eine wichtige vakante Stelle neu besetzt worden.

Im Ennepe-Ruhr-Kreis erwartet Martin Weber tatsächlich eine der Stadt Unna sehr ähnliche Situation: Auch dort soll, bis 2027, ein hochmodernes Gefahrenabwehrzentrum errichtet werden, das das neue Zuhause für den Bevölkerungsschutz sein wird.

Dem Kreis Unna bleibt Martin Weber noch bis Ende März 2025 erhalten. Der scheidende Kreisbrandmeister wird also auch noch erleben, dass der Kreistag am 10. Dezember voraussichtlich den Katastrophenschutzbedarfsplan verabschieden wird.