Königin der Zwischentöne

Filmgala für Ruth Leuwerik

Ruth Leuwerik war das Idol einer ganzen Generation. In den 50er-Jahren feierte sie als Filmschauspielerin Erfolge. Zu ihrem 90. Geburtstag zeigte das Theater Münster am Montag im Foyer des Großen Hauses mit „Liebling der Götter“ einen ihrer Lieblingsfilme.

Münster

, 29.04.2014, 18:56 Uhr / Lesedauer: 2 min
Wegen des großen Interesses wurde der Filmabend vom Theatertreff ins Foyer verlegt.

Wegen des großen Interesses wurde der Filmabend vom Theatertreff ins Foyer verlegt.

Die Geschichten ihrer Filme seien häufig zwischen den Themen Vergangenheitsbewältigung und Zukunftsperspektive angesiedelt. Dabei verkörpere die Schauspielerin sowohl konservative Werte als auch zeitgemäße Entwicklungen. Die Sehnsucht nach einem Neubeginn und die Überwindung des Traumas nach dem Zweiten Weltkrieg prägten die damalige Nachkriegsgeneration. „Aus meiner Sicht war Ruth Leuwerik nie besonders schillernd oder extrem mondän“, sagte Thiele. „Eher geerdet, lebensnah und praktisch.“ Damit unterscheide sie sich deutlich von anderen weiblichen Stars dieser Zeit.

Auch Helga Westphal, Leiterin des Ruth-Leuwerik-Archivs in Münster, lobte die Jubilarin. Persönliche Nahbarkeit, Musikalität ihres Wesens und die Unverwechselbarkeit ihrer Stimme machten Ruth Leuwerik aus, sagte sie. Kennen gelernt haben sich die beiden Frauen schon 1957. „Seitdem verbindet uns eine tiefe Freundschaft.“ Generalintendant Ulrich Peters erinnerte sich in seiner Begrüßung an Ruth Leuwerik vor allem durch die Augen seiner Mutter. „Viele dieser Generation haben Ruth Leuwerik als Vorbild gehabt“, sagte er.

Den Film „Liebling der Götter“ hatte sich die Schauspielerin selbst gewünscht. Peter Mänz von der Deutschen Kinemathek Berlin hielt die Einführung in die dramatische Handlung über die Schauspielerin Renate Müller, die nach Triumphen von den Nazis verfolgt und in den Tod getrieben wurde.