Kilbey Kennedy: Highlight für Prog-Fans

Progressive-Rock ist wie Heavy Metal ein Genre mit besonders treuen, oft fanatischen Anhängern. Für sie hält das Jahr 2017 mit Kilbey Kennedy ein spätes Highlight bereit.

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Berlin

, 14.12.2017, 06:04 Uhr / Lesedauer: 1 min
Steve Kilbey und Martin Kennedy werfen einen Blick ins All. Foto: Golden Robot Records

Steve Kilbey und Martin Kennedy werfen einen Blick ins All. Foto: Golden Robot Records

Das Cover-Design lässt es schon erahnen: Hier geht es um Art- oder Progressive-Rock mit einer besonderen Affinität für Weltall-Themen. Und tatsächlich enttäuschen Steve Kilbey und Martin Kennedy diese Erwartungen nicht.

Unter dem schlichten Namen Kilbey Kennedy haben die beiden erfahrenen Musiker ein Space-Psychedelic-Album veröffentlicht, das stilistisch und soundtechnisch bei Pink Floyd ebenso andockt wie bei deren heutigem Nachfolger Steven Wilson. „Glow And Fade“ (Golden Robot/Soulfood) enthält acht teils episch lange, mit viel Liebe zum Progrock-Detail ausgestattete Songs, die zum Glück aber nie aufgeblasen oder allzu epigonal klingen.

Kilbey (63) ist Rockfans seit über 30 Jahren als Sänger und Songschreiber der australischen Band The Church bekannt, deren größter Hit „Under The Milky Way“ (1988) bereits die Liebe zum Weltraum im Titel trug. Seine warme Bariton-Stimme und seine wahlweise elektrischen oder akustischen Gitarren in der Manier eines David Gilmour prägen auch die Lieder auf „Glow And Fade“, von denen „The Game Never Changes“ mit seiner Komplexität und Wucht wohl der Albumhöhepunkt ist.

Mit dem Elektronik-Musiker Kennedy von der Band All India Radio arbeitet Kilbey seit nunmehr zehn Jahren zusammen. Wie gut die beiden als Komponisten und Arrangeure harmonieren, zeigt sich auch in „The Law Of The Jungle“, das sich mit majestätischen Bläsern zu einer veritablen Hymne entwickelt, oder in der träumerischen Gilmour-Hommage „The Story Of Jonah“.

Alles in allem ist dem Duo-Projekt Kilbey Kennedy ein Album geglückt, das dieses Jahr im Prog-Bereich neben dem eher Pop-orientierten „To The Bone“ von Steven Wilson locker bestehen kann. Und das will für Fans des Genres schon etwas heißen.

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