Keine leichte Kost vom Lande Alice Grünfelders Roman „Jahrhundertsommer“ beginnt in 1960ern

Keine leichte Kost vom Lande: Grünfelders Roman beginnt in 1960ern
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So beginnt Alice Grünfelders Roman „Jahrhundertsommer“. Dass ihr Mann sie wegen einer Jüngeren verlassen und mit dieser eine neue Familie gegründet hat, macht ihr nicht allein zu schaffen. Denn obwohl sie nicht am Ende der Ehe schuld war, wird sie im Dorf Murrheim schief angesehen. Ihre Tochter Ursula muss mit Hänseleien in der Schule klar kommen.

Dann lässt sich Magda auf eine Liebelei mit einem amerikanischen Soldaten ein und wird ungewollt schwanger. Ursula hat inzwischen einen Sohn und den Vater des Kindes geheiratet. Als ihre Mutter sie um Hilfe bittet, weil der Amerikaner verschwunden ist, lehnt sie brüsk ab.

Etwas langatmig erzählt

Magda bringt die kleine Ellen zur Welt und versucht sich und das Kind mehr schlecht als recht durchzubringen. Denn ihr Ex, den sie nur „der Alte“ nennt, zahlt nun nicht mehr. Magda sieht sich gezwungen, Untermieter aufzunehmen, und baut im Garten Gemüse an, das sie verkauft.

Tochter Ellen gelingt zunächst der Absprung aus der engen Welt ihrer Mutter. Doch dann kehrt sie zurück. In Murrheim hat mittlerweile Magdas Enkel Viktor eine eher kriminelle Geschäftsidee. Keine leichte Kost vom Lande und manchmal leider auch etwas langatmig erzählt.

Alice Grünfelder: Jahrhundertsommer, 320 S., dtv, 22 Euro, ISBN 978-3-423-28345-8.

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