Keine ernste Gegenwehr: Boll stürmt locker ins Halbfinale
Timo Boll bewegt sich auf Rekordkurs. Zehn nationale Einzel-Titel hat in der Geschichte des Deutschen Tischtennis-Bundes noch keiner gewonnen. Noch fehlen zwei Siege.

Timo Boll startete erfolgreich in die Deutsche Meisterschaften. Foto: Malte Christians
In souveräner Manier ist Timo Boll in das Halbfinale bei den 83. deutschen Tischtennis-Meisterschaften gestürmt. Nach drei Siegen ohne Satzverlust kämpft der neunmalige Champion nun am Sonntag in Chemnitz gegen seinen Düsseldorfer Clubkollegen Patrick Franziska um den Einzug ins Finale.
Dort hofft Boll an seinem 34. Geburtstag auf den zehnten Einzeltitel - es wäre Rekord in der Geschichte des Deutschen Tischtennis-Bundes. «Ich glaube, dass Timo das Turnier gewinnt», legte sich Bundestrainer Jörg Roßkopf vorzeitig fest. Nach der Absage des Titelverteidigers Dimitrij Ovtcharov waren zumindest die Gegner in den ersten Runden völlig überfordert gegen Boll. Gegen die Außenseiter Alexander Fischer (Wehrden) und Robin Malessa (Uerdingen) sowie gegen Nationalspieler Benedikt Duda (Bergneustadt) im Viertelfinale war der WM-Dritte von 2011 vor mehr als 2000 Fans jederzeit Chef in der Box.
«Die Gegenwehr wird am Sonntag größer sein», vermutete Boll. Zwischen den Partien hatte der Top-Favorit noch Zeit für eine Autogrammstunde bei seiner Ausrüsterfirma in der Chemnitz-Arena.
Wesentlich offener als bei den Herren dürfte der Ausgang des Damen-Einzels sein. Im Halbfinale trifft die frühere Europameisterin Jiaduo Wu (Metz/Frankreich) auf Sabine Winter (Kolbermoor). Das zweite Match bestreiten die Berliner Clubkolleginnen Petrissa Solja und Kristin Silbereisen. Alle vier Spielerinnen können sich berechtigte Titelchancen machen.