Jubelstürme für Gregory Porter

Konzert

Der Ansturm auf die Karten war riesig. Kurzfristig war das Konzert von Gregory Porter und seiner Band am Dienstagabend in der Halle Münsterland daher aus dem Congress-Saal in die große Halle verlegt worden.

MÜNSTER

, 09.04.2014, 19:34 Uhr / Lesedauer: 2 min
Früher war er ein hartgesottener Football-Spieler, heute ist er ein gefühlvoller Sänger: Gregory Porter.

Früher war er ein hartgesottener Football-Spieler, heute ist er ein gefühlvoller Sänger: Gregory Porter.

Mittlerweile füllt der Amerikaner mühelos die Konzerthallen – zumindest in Deutschland. Er selbst scheint sich darüber manchmal am meisten zu wundern. „Wie gut seid ihr denn drauf, Germany?“, kokettiert er mit dem Publikum. „Wollt ihr nicht in einen Bus steigen und meine Tour begleiten?“ Dann legt er los und steckt mit markanten Tönen sein musikalisches Revier ab. Dieser Mann steht da wie ein Baum. Doch nicht nur seine Erscheinung wirkt geerdet, auch seine Texte und erst recht seine Musik sind es.

Immer wieder thematisiert Gregory Porter die Rassenproblematik in seinem Land. Am eigenen Leib hat seine Familie erfahren müssen, welche Folgen es haben kann, in Amerika ein Schwarzer zu sein. 1980 wurde sein Bruder in einem „überwiegend weißen Stadtviertel erschossen“, berichtet Porter. Das Thema verpackt er – ganz traditionell – in Gospel und Blues und entwickelt doch seinen ganz eigenen Stil. Die aktuelle Platte „Liquid Spirit“ ist das beste Beispiel dafür – von der Kritik hoch gelobt, von den Fans begeistert aufgenommen. Dass sich Porters Musik sogar eignet, eine große Halle in eine intime Lounge zu verwandeln, wird in Münster gleich zu Beginn deutlich. Samtig weich setzt der Bariton ein, und die Stimme webt sich geschmeidig in die Klänge von Klavier, Bass, Schlagzeug und Saxofon ein. „Ihr wisst, dass ihr heute hier seid, um mit mir zu arbeiten?“, animiert Frontmann Porter schon kurz darauf sein Publikum, mit ihm im Rhythmus mitzuklatschen. Extra Applaus ernten die Musiker jeweils für ihre virtuosen solistischen Einlagen. Der Schlussjubel will nicht enden.

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