"Jersey Boys" zeigt Aufstieg und Fall einer Viererbande

Neu im Kino

Mit sehenswerten Beiträgen aus dem Country-, Jazz- und Blues-Milieu hat sich Regisseur Clint Eastwood bereits hervorgetan. Nun wendet er sich mit "Jersey Boys" dem amerikanischen Sunshine-Pop der 1960er Jahre zu und hinterlässt leider nur einen mäßigen Eindruck.

31.07.2014, 17:16 Uhr / Lesedauer: 1 min
Mit ihrem speziellen Sound eroberten die "4 Seasons" die Pop-Charts.

Mit ihrem speziellen Sound eroberten die "4 Seasons" die Pop-Charts.

Was folgt, ist zunächst der Dramaturgie des Dokumentarischen geschuldet: Aufstieg und Fall einer Gruppe, die dank des Songschreibers Bob Gaudio bald einen Hit nach dem anderen produziert. „Sherry“, „Big Girls Don‘t Cry“, „Walk Like A Man“, „Bye, Bye Baby“ stürmen die Charts, bringen Millionen ein – und schließlich viel Ärger, nachdem sich Tommy an der „Steuerkasse“ vergriffen hat. Gruppendynamik einer Männerfreundschaft. Dazu kommen Ehe- und Vater-Tochter-Probleme, die den Film mit 134 Minuten zeitlich überborden lassen.

Märchenhaft ist Eastwoods Blickwinkel: Christopher Walken als Mafia-„Pate“ macht den Eindruck eines guten Onkels, die frühe Kriminalität der Jungs wird eher komödiantisch abgehakt, der späte Ruhm nur mäßig begründet. Da ist auch die Schluss-Sequenz, in der das Darsteller-Ensemble auf der Straße tanzt, kein Freibrief: Ist doch nur ein Musical. Es hätte eines bleiben sollen – auf der Bühne.