James Brown - wie er wurde, was er war

"Get On Up"

Die gute Nachricht für alle James-Brown-Fans: Im Bio-Pic "Get On Up" von Tate Taylor stammt der unnachahmliche Gesang vom "Godfather of Soul" persönlich. Die nächste gute Nachricht: Hauptdarsteller Chadwick Boseman besitzt genügend Elan, Ausstrahlungskraft, täuschend echte Mimik und tänzerische Qualitäten, um dem berühmten Soul-‘n‘-Funk-Brother das Wasser reichen zu können.

13.10.2014, 18:13 Uhr / Lesedauer: 1 min
In "Get On Up" stammt der unnachahmliche Gesang vom "Godfather of Soul" persönlich.

In "Get On Up" stammt der unnachahmliche Gesang vom "Godfather of Soul" persönlich.

Von Vater und Mutter früh verlassen, wächst „Little James“ unter Aufsicht einer Puffmutter in einem Bordell auf. Familienersatz waren seine Musiker, darunter spätere Berühmtheiten wie Pee Wee Ellis oder Maceo Parker. Behandelt wurden sie von „Mr. Brown“ allerdings mit der gleichen tyrannischen Attitüde, wie sie sein Vater an den Tag gelegt hat. Da spart der Film nicht an beklemmenden Szenen.

„Get On Up“ will nicht glorifizierendes Denkmal sein, sondern respektvolle Verbeugung. Zu atemraubenden „Live“-Szenen mit der geballten Ladung von Sound, Sex, Soul und Narzissmus stellen sich reichlich Fragen: Wie nah sind sich Genialität und Egomanie? Was bedeutet es, sich als Schwarzer in einem von Weißen dominierten Business durchzusetzen? Welche Rolle spielte Brown tatsächlich als politischer Mensch? Egal wie die Antworten ausfallen: Gegenüber einem „Godfather of Soul“ sieht ein „King of Pop“ jedenfalls ziemlich alt aus.