Italienische Rockröhre entzückt 2000 Fans in Düsseldorf
Gianna Nannini live in der Mitsubishi Electric Hall
Voll war es nicht, doch die 2000 anwesenden Musikbegeisterten hatten ihren Spaß. Die italienische Rockröhre Gianna Nannini entzückte ihre Fans in der Mitsubishi Electric Hall in Düsseldorf mit ihrer markant knarzenden, röhrenden Stimme.
Die Mitsubishi-Electric-Halle in Düsseldorf würde zwar gut dreimal so viele Menschen fassen, aber die 2000, die gekommen sind, sind heiß. Als die Frau im weißen Gewand auf die Bühne schwebt und ihre markant knarzende, röhrende Stimme erhebt, schreien die Fans in den ersten Reihen entzückt: „Gianna!“
In ihrem Heimatland Italien hat Gianna Nannini in den vergangenen Jahren erstaunliche Erfolge gefeiert und mit Alben wie „Hitalia“ mit Covern italienischer Hits oder „Amore Gigante“ wochenlang die Charts dominiert. Hierzulande ist die von Janis Joplin inspirierte Rockröhre ein Phänomen der 1980er- und frühen 1990er-Jahre.
In Erinnerungen schwelgen
Das war die Zeit, in der die meisten der gekommenen Fans junge Erwachsene waren. 25 später feiern sie diese Jugend, erinnern sich bei „Scandalo“ an die Skandale, die Gianna Nannini mit ihren gesellschaftskritischen Platten und Liedtexten, die offen Sex thematisierten, auslöste.
„Sex-Appeal“ ist dann auch das Wort, das der nicht italienischsprachige Teil des Publikums (nach den Gesprächen im Foyer zu urteilen ist er in der Unterzahl) versteht. Es stammt aus dem Hit „Latin Lover“, mit dem sie alle im Saal binnen Sekunden aus ihren Sitzen zwingt.
Die Verehrung, die der 63-Jährigen entgegenschlägt, die agil, mal ausgelassen, mal elegant über die Bühne springt und tanzt, ist riesig. Es wirkt, als wäre eine lange verschollene Freundin zurückgekehrt, dabei ist Nannini immer mal wieder auf deutschen Bühnen zu Gast.
Ganz viel Liebe
Die Liebe, die sie bekommt, gibt sie tausendfach zurück: Mit ihrer gut aufgelegten fünfköpfigen Band und drei Backgroundsängerinnen spielt sie alle vorstellbaren Hits von „I Maschi“ bis „Bello e Impossibile“ und trotzdem mag sie am Ende niemand gehen lassen.