Silvester-Bilanz 1300 Straftaten zu Silvester in Berlin, verletzte Polizisten in NRW

Silvester-Bilanz: Böller explodiert in Hand, Angriff auf Einsatzkräfte, 300 Festnahmen in Berlin
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1300 Straftaten in Berlin registriert

Update, 4.1. 21 Uhr: Die Berliner Polizei hat zum Jahreswechsel nach jüngsten Zahlen 1328 für Silvester typische Straftaten registriert. Ein deutlicher Schwerpunkt seien dabei Verstöße gegen das Waffengesetz (311 Fälle) gewesen, teilte die Polizei mit. Es habe nach derzeitigen Kenntnissen 73 Angriffe auf Polizisten gegeben und zwei auf Rettungskräfte.

27 Berliner Polizistinnen und Polizisten wurden nach den neuen Zahlen durch eine Straftat verletzt, 12 von ihnen durch Feuerwerkskörper. Im Zusammenhang mit den Angriffen auf Polizisten und Rettungskräfte seien 49 Verdächtige namentlich bekannt. 18 von ihnen haben die Einsatzkräfte mit Böllern oder Feuerwerk angegriffen, wie es hieß. 25 von ihnen seien erwachsen, die übrigen Jugendliche (11) oder junge Männer.

Nach den Ausschreitungen vor einem Jahr war die Polizei zum Jahreswechsel 2023/2024 mit einem massiven Polizeiaufgebot in der Hauptstadt unterwegs. Rund 3200 zusätzliche Polizisten aus mehreren Bundesländern waren im Einsatz, im Jahr zuvor lag die Zahl bei 1300. Dazu kamen noch 1000 Polizisten in Streifenwagen und den Wachen sowie 500 Bundespolizisten an den vielen Bahnhöfen.

Die deutlich erhöhte Polizeipräsenz im Stadtgebiet hat nach Einschätzung der Polizei dazu geführt, dass es mehr vorläufige Festnahmen gab. Insgesamt 788 Verdächtige seien in der Silvesternacht erfasst worden, hieß es nun. Davon habe der überwiegende Teil eine deutsche Staatsangehörigkeit (509). Da einige Beschuldigte im Verdacht stehen, mehrere Delikte begangen zu haben, unterscheidet sich die Anzahl von der der registrierten Straftaten, wie es hieß.

Bewährt haben sich aus Sicht der Polizei auch die Böllerverbotszonen. Neben denen auf dem Alexanderplatz und in Schöneberg gab es diese erstmals auch in Neukölln auf der Sonnenallee. Gründe für die neue Verbotszone waren sowohl gefährliche Situationen in den vergangenen Jahren zu Silvester wie auch Demonstrationen propalästinensischer Gruppen in Zusammenhang mit dem Gaza-Krieg nach dem Terroranschlag der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023. In den Verbotszonen wurden laut Polizei insgesamt 20 Straftaten registriert.

Hamm: Unbekannte werfen Pyrotechnik in ein Haus

Update, 2.1. 13.40 Uhr: Unbekannte sollen am Silvesterabend in Hamm Pyrotechnik durch ein offenes Fenster in ein Mehrfamilienhaus geworfen haben. Die Bewohner der betroffenen Wohnung wurden durch Rauch und Hitze auf den durch die Pyrotechnik entstandenen Brand in ihrem Badezimmer aufmerksam, wie die Polizei am Dienstag mitteilte. Sie konnten das Feuer demnach selbst löschen, verletzt wurde niemand. Die Polizei sucht nun nach Hinweisen.

Nordkirchen: Zwei Jugendliche durch Böller schwer verletzt

Update, 2.1. 9.50 Uhr: Zu einem schweren Unfall mit Feuerwerkskörpern kam es am Neujahrsabend (01. Januar 2024) gegen 19 Uhr in Nordkirchen auf einem Parkplatz. Beim Entzünden eines Feuerwerkskörpers wurden ein 13-Jähriger und ein 14-Jähriger (beide aus Nordkirchen) schwer verletzt. Laut Polizei fehlten dem 14-Jährigen zwei Finger und dem 13-Jährigen die ganze rechte Hand, als die Rettungskräfte eintrafen. Ein genauer Hergang des Sachverhalts sei bislang noch nicht bekannt, erklärt die Pressestelle der Kreispolizeibehörde Coesfeld am Mittwoch, 2. Januar.

21 verletzte Polizisten in NRW

Update, 14.56 Uhr: Bei Einsätzen in der Silvesternacht sind in Nordrhein-Westfalen 21 Polizistinnen und Polizisten verletzt worden. Das waren deutlich weniger als vor einem Jahr, als 43 Beamte verletzt wurden. Die Einsatzkräfte wurden etwa durch Pyrotechnik verletzt, wie das Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste am Montag in Duisburg in einer vorläufigen Bilanz berichtete. Die meisten Polizisten seien dienstfähig geblieben, sagte eine Sprecherin. Einige hätten ein Knalltrauma erlitten.

Die Zahl der Widerstandshandlungen lag bei 46 (Vorjahr 51). In 48 Fällen wurden Anzeigen wegen tätlicher Angriffe gegen polizeiliche Einsatzkräfte gefertigt. Im Vorjahr waren es 34 gewesen. Im Einsatz waren den Angaben zufolge mehr als 6600 Polizistinnen und Polizisten.

Die Polizei zählte von Sonntagabend um 18 Uhr bis Montagmorgen um 6 Uhr insgesamt 1186 Platzverweise bei Silvester-Einsätzen (Vorjahr 1358). 154 Personen wurden in Gewahrsam genommen (Vorjahr 215). 26 (Vorjahr 25) wurden vorläufig festgenommen. 210 Personen seien von andere Menschen verletzt worden. Im Vorjahr waren es 238 Verletzte.

Bei den bislang erfassten Straftaten lagen die Zahlen auf dem Vorjahresniveau. Die Polizeibehörden zählten 357 Körperverletzungsdelikte. Bei den gefährlichen Körperverletzungen gab es einen leichten Anstieg um 22 auf 199 Fälle. Die Anzahl der Sexualdelikte ging um 5 auf 27 zurück. Größtenteils habe es sich dabei um sexuelle Beleidigungen und Belästigungen gehandelt.

Minister Reul verurteilt Übergriffe auf Einsatzkräfte

Update, 13.33 Uhr: Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul hat die erneuten Übergriffe auf Einsatzkräfte in der Silvesternacht „aufs Schärfste“ verurteilt. „Es laufen immer noch zu viele Leute rum, die nicht gelernt haben, wie man miteinander umgeht“, sagte der CDU-Politiker am Montag in Düsseldorf. „Die Ursachen müssen wir als Gesellschaft erkennen und auch entschieden bekämpfen.“ Respekt und anständiger Umgang müssten wieder besser erlernt werden.

Die Silvesternacht in NRW war erneut von zahlreichen Angriffen gegen Einsatzkräfte überschattet. So wurden bei einem Brandeinsatz in Solingen am frühen Montagmorgen Einsatzkräfte der Feuerwehr und der Polizei mit Böllern und Raketen angegriffen. Die Polizei geht davon aus, dass 30 bis 40 Menschen im Alter von 20 bis 30 Jahren an den Angriffen beteiligt waren. In Bergheim wurden Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr während der Löscharbeiten eines Brandes massiv mit Feuerwerkskörpern beworfen. In einem weiteren Fall in Bergheim sollen mehrere Personen eine Rettungswagenbesatzung mit Steinen beworfen haben. Die Polizei Soest zählte sechs körperliche Übergriffe gegen Polizeibeamte. Zwei Polizeibeamte wurden dabei leicht verletzt.

„Großereignisse wie Silvester sind seit langem eine besondere Herausforderung für Polizei und Rettungskräfte“, sagte Reul weiter. Die Polizei habe ihre Hausaufgaben gemacht und sei gut vorbereitet in die Nacht gegangen. „Nicht an jeder Ecke kann ein Streifenwagen stehen. Doch die Polizei hat versucht, Chaoten, die mit Gewalt und Randale in das neue Jahr starten wollten, schnell das Wasser abzugraben.“

Nach massiven Angriffen in der Silvesternacht 2022/23 hatte das Innenministerium die Zahl der diensthabenden Polizistinnen und Polizisten auf mehr als 6600 aufgestockt.

Herbert Reul (CDU), Innenminister von Nordrhein-Westfalen, besucht Polizisten im Dienst vor dem Kölner Dom.
Herbert Reul (CDU), Innenminister von Nordrhein-Westfalen, besucht Polizisten im Dienst vor dem Kölner Dom. © Robert Michael/dpa

Update, 1.1., 9.45 Uhr: Unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen vor allem in den Großstädten haben Zehntausende in Nordrhein-Westfalen in der Nacht den Beginn des neuen Jahres gefeiert. Dabei blieb es nach ersten Einschätzungen der Polizei weitgehend ruhig. „Keine besonderen Vorkommnisse“, sagte eine Sprecherin der Landesleitstelle der NRW-Polizei gegen 1.30 Uhr, „hoffen wir, dass es so bleibt“.

Nach den Terrorwarnungen am Kölner Dom lag ein besonderes Augenmerk auf der größten Stadt im Land. Auch dort lief vorerst aber alles im normalen Rahmen ab. „Ein paar Böllerwerfer, einige Ingewahrsamnahmen, nichts Ungewöhnliches“, sagte ein Sprecher. Die meisten Feiernden hätten sich an das Böllerverbot in der Kölner Innenstadt gehalten.

Weitgehend friedlich sei es auch auf der Domplatte und auf dem Bahnhofsvorplatz zugegangen. Kardinal Rainer Maria Woelki hatte im Dom unter massivem Polizeischutz eine gut besuchte Silvester-Messe zelebriert.

In Düsseldorf war die Innenstadt etwa am Rheinufer gegen Mitternacht zunächst sehr gut gefüllt. Nach etwa 20 Minuten habe es sich aber schnell geleert, sagte ein Sprecher.

In Duisburg meldete die Polizei Angriffe auf Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr, wie die Polizei auf der Plattform X, ehemals Twitter, mitteilte. Nach Angaben der Polizei wurden dabei zwei Personen festgenommen.

Bilanz zur Silvesternacht in NRW

Update, 1.1., 8.20 Uhr: Nach bisherigen Erkenntnissen blieb es in der Silvesternacht in Nordrhein-Westfalen weitgehend friedlich, nur vereinzelt gab es Ausschreitungen und Einsätze für Polizei und Feuerwehr. So beispielsweise in Solingen, wo Einsatzkräfte massiv mit Raketen und Böllern beworfen und beschossen wurden. Wie die Polizei Wuppertal am Morgen mitteilte, wurde Pyrotechnik auch auf Balkone verschiedener Häuser geworfen.

In Essen musste die Feuerwehr zu zwei größeren Bränden ausrücken. Bei einem Kellerbrand in einem Mehrfamilienhaus wurden 16 Menschen verletzt, darunter sieben Kinder. Außerdem gab es einen größeren Brand in einem Gebäude, der als hinduistischer Tempel genutzt wird.

Feuerwehreinsatz an der Burggrafenstraße im Essener Ostviertel in der Silvesternacht.
Feuerwehreinsatz an der Burggrafenstraße im Essener Ostviertel in der Silvesternacht. © Feuerwehr Essen

In Gelsenkirchen soll ein Familienstreit eskaliert sein, bei dem eine Schreckenswaffe und eine scharfe Waffe eingesetzt wurden. Zwei Menschen wurden verletzt. Die Polizei ermittelt.

Nach Angaben es WDR soll in Bottrop ein 36-Jähriger bei einer Messerstecherei lebensgefährlich verletzt worden sein. Eine offizielle Mitteilung der Polizei gibt es dazu bislang nicht.

Eine erste Zwischenbilanz der Polizei Dortmund weist auf wenige Ausschreitungen oder besondere Zwischenfälle hin. Obwohl die Stadt in diesem Jahr auf Böllerverbotszonen verzichtet hatte, blieb es weitestgehend friedlich. Nur in Dorstfeld mussten Beamte gegen eine Aktion von Rechtsextremisten einschreiten.

Böller explodiert in Hand: 18-Jähriger schwer verletzt

Update, 1.1., 7 Uhr: Ein 18-Jähriger hat sich in der Silvesternacht bei Landshut in Niederbayern mit einem Böller schwer an der Hand verletzt. Der Böller sei beim Anzünden unkontrolliert in der Hand des jungen Mannes explodiert, teilte ein Sprecher der Polizei am Montag mit. Als Folge werde er wohl zwei Finger verlieren, hieß es.

Die Polizei in Niederbayern war in der Silvesternacht bei einer „erheblichen Anzahl“ an Einsätzen gefordert, wie es am Morgen hieß. Größere Zwischenfälle habe es aber nicht gegeben.

Durch den fahrlässigen Gebrauch von Feuerwerkskörpern seien etliche Sachbeschädigungen und mehr als 20 Kleinbrände wie etwa von Mülleimern verursacht worden. Der Schaden blieb den Angaben nach aber stets im drei- oder vierstelligen Bereich. Verletzte habe es dabei nicht gegeben.

Angriffe auf Polizei, etwa 300 Festnahmen in Berlin

Update, 1.1.2024, 6 Uhr: Friedliches Feiern in kleinem Kreis, heftiges Feuerwerk auf Plätzen und Straßen und auch aggressives Böllerwerfen und Abfeuern auf andere Menschen - die Silvesternacht in Berlin offenbarte wieder alle Aspekte der Großstadt. Die Polizei meldete gegen 3.00 Uhr bislang etwa 300 vorläufige Festnahmen.

Mindestens 15 Polizistinnen und Polizisten wurden verletzt. Im ganzen Stadtgebiet sei es immer mal wieder zu Beschuss mit Böllern und Raketen auf Polizei und Feuerwehr und auch von Menschen untereinander gekommen, sagte eine Sprecherin. Besondere örtliche Schwerpunkte habe es dabei aber nicht gegeben. „Diverse Angriffe mit Pyro, Schreckschuss & Flaschen auf Einsatz- und Rettungskräfte“ würden gemeldet, hieß es. Viele sehr laute Explosionen deuteten auch auf illegale Böller hin. Immer wieder waren auch Schüsse aus Schreckschusspistolen zu hören.

Angriffe auf Polizei

In Neukölln wurden Verdächtige gefasst, die Molotow-Cocktails gebastelt hatten. Außerdem seien dort mehrfach Autos beschossen worden, auch Polizei- und Rettungsfahrzeuge, meldete die Polizei. „In der Hermannstraße schießen Personen mit Raketen auf unsere Einsatzkräfte.“ Im Stadtteil Gropiusstadt sei ein geparkter Polizei-Einsatzwagen durch die Explosion einer Kugelbombe stark beschädigt worden.

Insgesamt waren fast 5000 Polizisten in der Nacht im Dienst, um ähnliche Krawalle und Ausschreitungen wie im vergangenen Jahr zu verhindern: 3500 Polizisten aus mehreren Bundesländern waren auf den Straßen im Einsatz. Besonders in Silvester-Brennpunkten früherer Jahre in Neukölln, Mitte und Schöneberg hatte sich die Polizei sichtbar auf den Straßen postiert. Dazu kamen 1000 Polizisten in Streifenwagen und Wachen sowie 500 Bundespolizisten in und an den Bahnhöfen. Das war das größte Polizeiaufgebot in einer Silvesternacht Berlins.

Update, 31.12., 23.55 Uhr: In den Stunden vor Mitternacht hat die Berliner Polizei mehr als 100 Menschen im ganzen Stadtgebiet wegen gefährlicher Böllerei und anderen Verstößen vorläufig festgenommen. Bislang gehe es um eine niedrige dreistellige Zahl von Festnahmen, sagte ein Polizeisprecher am Sonntag gegen 23 Uhr. Insgesamt sei das Geschehen bis dahin aber normal für eine Silvesternacht in Berlin, so der Sprecher.

Update, 31.12., 23.33 Uhr: In Koblenz in Rheinland-Pfalz starb am Abend ein 18-Jähriger bei einem Unfall mit Feuerwerkskörpern. Er sei laut Polizeiangaben beim Zünden eines Böllers so schwer verletzt worden, dass er trotz Reanimationsmaßnahmen an den Folgen der Explosion verstarb.

In Berlin-Neukölln sind nach Polizeiangaben neun Menschen festgenommen worden, die Brandsätze hergestellt hätten. Die Polizei stellte elf Molotow-Cocktails mit Benzin gefüllt sicher.

Die Polizei in Duisburg meldet am Abend, dass Straßenbahnen und Busse von Randalierern mit Feuerwerkskörpern beschossen worden seien.

Update, 31.12., 22.24 Uhr: Schon Stunden vor Mitternacht kommt es zu einem Zwischenfall in der Nähe des Alexanderplatzes in Berlin-Mitte mit Hunderten Beteiligten. Nach Angaben der Polizei wurden aus einer Gruppe von rund 500 Menschen Böller geworfen. Die Polizei habe die Gruppe am Neptunbrunnen auseinandergetrieben und auf Feuerwerk kontrolliert, teilte die Polizei auf der Onlineplattform X (vormals Twitter) mit. „Aus einer ca. 200-köpfigen Gruppe, die sich an den Rathauspassagen aufhielt, wurden unsere Einsatzkräfte mit Pyro beschossen“, hieß es weiter. Insgesamt habe es im Stadtgebiet bis etwa 21 Uhr rund 20 Festnahmen gegeben, sagte eine Polizeisprecherin.

Auch erste Angriffe auf Einsatzkräfte und Passanten wurden in Berlin schon bekannt. Neben dem größeren Einsatz am Neptunbrunnen wurde beispielsweise ein geparkter Einsatzwagen der Polizei mit einer Kugelbombe beschossen - die Polizisten seien zu diesem Zeitpunkt aber in einem Haus im Einsatz gewesen, teilte die Polizei mit.

Die Polizei definierte mehrere Brennpunktbereiche, darunter Nord-Neukölln. Zudem gibt es Böllerverbotszonen, etwa am Alexanderplatz. Auch am Brandenburger Tor ist privates Feuerwerk verboten. Dort steigt wieder die traditionelle Silvesterparty, die das ZDF live überträgt. Erstmals seit der Corona-Pandemie ist wieder ein Höhenfeuerwerk um Mitternacht vorgesehen, neu ist auch eine Eintrittsgebühr von zehn Euro. Trotz vereinzelter Schauer und hoher Sicherheitsvorkehrungen strömten Zehntausende auf das Gelände, anders als in den Vor-Pandemiejahren ist aber noch Platz. Nach Angaben der Veranstalter wurden bis zum frühen Sonntagabend 45.000 Tickets verkauft, die Party ist für bis zu 65.000 Menschen ausgelegt.

Silvesterparty am Brandenburger Tor
Einige Tausend Menschen befinden sich schon bei der Party „Celebrate at the Gate“ am Brandenburger Tor und hören Musik verschiedener Künstler, moderiert von Nick Sawatzki des Radiosenders 94,3 RS2. Nach mehreren Jahren Pause gibt es wieder ein Höhenfeuerwerk zu Silvester. Laut Veranstalter könnten 65 000 Menschen kommen. © picture alliance/dpa

Update, 31.12., 21.30 Uhr: Angespannt geht Deutschland in die Silvesternacht. Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner kündigte ein hartes Vorgehen bei Randale an. „Heute ist die Nacht, wenn’s denn notwendig ist, die Nacht der Repression, wo der Rechtsstaat sich versuchen wird durchzusetzen“, sagte der CDU-Politiker beim Besuch einer Polizeiwache in Berlin-Neukölln. In der Silvesternacht vor einem Jahr hatte es bundesweit Ausschreitungen und Angriffe auf Polizisten und Rettungskräfte gegeben, besonders betroffen war Berlin.

Mit einem Großaufgebot bereiteten sich Polizei und Feuerwehr in Berlin vor. Laut Polizeipräsidentin Barbara Slowik war es in der Hauptstadt einer der größten Einsätze in den vergangenen Jahrzehnten.

Kai Wegner (CDU), Regierender Bürgermeister, spricht nach einem Besuch der Polizeiwache an der Sonnenallee zu Journalisten.
Kai Wegner (CDU), Regierender Bürgermeister, spricht nach einem Besuch der Polizeiwache an der Sonnenallee zu Journalisten. © dpa

Ursprungsmeldung, 31.12., 17.30 Uhr: In einigen Ländern hat 2024 schon begonnen. In Deutschland warten die Menschen noch aufs neue Jahr. Hier wird sowohl mit Vorfreude als auch mit Sorge auf die bevorstehende Nacht geschaut. Für viele Menschen in den Hochwassergebieten fällt die Silvesterparty am Sonntagabend buchstäblich ins Wasser.

Großstädte wie Berlin machen sich mit Tausenden Einsatzkräften auf mögliche Randale gefasst. In Köln will die Polizei nach dem Terroralarm für den Dom die weltberühmte Kirche in der Nacht streng absichern.

In der Silvesternacht soll es laut Deutschem Wetterdienst (DWD) zunächst noch etwas Regen geben, der aber rasch nach Osten abziehe. Schauer gebe es gebietsweise vor allem im Westen und Nordwesten. Nach milden zweistelligen Werten letztes Mal wurden diesmal nur bis etwa 7 Grad erwartet.

In Niedersachsen rief Innenministerin Daniela Behrens wegen der angespannten Hochwasserlage dazu auf, zurückhaltend mit Silvesterfeuerwerk umzugehen. Die Feuerwehren und Rettungsdienste seien genug beschäftigt, sagte die SPD-Politikerin in Verden.

Silvester 2023: China feiert ruhig ins neue Jahr

Als weltweit Erste starteten die Menschen auf dem Südsee-Atoll Kiritimati ins Jahr 2024. Die etwa 7300 Bewohner begrüßten bereits um 11.00 Uhr deutscher Zeit das neue Jahr. Eine Stunde nach Kiritimati feierten Neuseeland sowie die Inselstaaten Samoa und Tonga den Jahreswechsel.

Um 14 Uhr MEZ begann das neue Jahr in Teilen Australiens, darunter Melbourne. In Sydney erleuchtete vor der weltberühmten Kulisse der Harbour Bridge und des Opernhauses eine Mega-Lichtershow den Himmel. Allein im Hafenviertel wurden laut Organisatoren mehr als 13.500 Feuerwerkskörper gezündet. Zudem gab es von künstlicher Intelligenz generierte Lichterprojektionen.

Sydney begrüßt das neue Jahr mit einem gigantischen Feuerwerk.
Sydney begrüßt das neue Jahr mit einem gigantischen Feuerwerk. © dpa

Auch China hat das neue Jahr begrüßt - allerdings deutlich ruhiger als andere Teile der Welt. Zwar gibt es auch in der Volksrepublik kleinere Feiern, aber Silvester hat für die Chinesen nicht die höchste Priorität. Schließlich beginnt das neue Jahr nach dem traditionellen Mondkalender erst am 10. Februar. Erst dann wird ausgiebig im Familienkreis gefeiert und es beginnt eine große Reisewelle, die Hunderte Millionen Menschen durch das Land bewegt.

In den chinesischen Sonderverwaltungsregionen Hongkong und Macau hat Silvester einen höheren Stellenwert. In Hongkong versammelten sich Zehntausende rund um den Victoria Harbour, um das große Feuerwerk zu bestaunen. Auch in der Casino-Stadt Macau fanden zahlreiche große Partys statt.

In der südkoreanischen Hauptstadt Seoul ist das neue Jahr mit traditionellen Glockenschlägen eingeläutet worden. Die über drei Meter hohe Glocke im Zentrum der Millionenmetropole wurde in der Nacht zum Montag wie jedes Jahr genau 33 Mal angeschlagen.

Zehntausende Menschen versammelten sich nach Berichten südkoreanischer Sender um den Bosin-Pavillon mit der großen Bronzeglocke, um die rituelle Handlung bei Temperaturen um den Gefrierpunkt zu verfolgen. Besucher, die keine direkte Sicht auf den Pavillon hatten, verfolgten die Zeremonie auf großen Leinwänden. Die Zahl 33 symbolisiert in Korea Glück.

Silvester 2023: Angst vor Randale in Berlin

Nach Krawallen beim vergangenen Jahreswechsel stand die Polizei in Berlin vor einem ihrer größten Silvestereinsätze. Der Gaza-Krieg nach dem Terroranschlag der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober hat die Rahmenbedingungen verschärft. In der Hauptstadt sollten nach Angaben der Polizeipräsidentin in der Nacht insgesamt etwa 4500 Polizisten aus der Hauptstadt und anderen Bundesländern im Einsatz sein.

Einige Silvesterzwischenfälle gab es schon bis Sonntagnachmittag: So teilte die Polizei mit, dass ein 40-Jähriger beim Zünden einer Rakete im Ortsteil Kaulsdorf eine Hand verloren habe. In Berlin-Lichtenberg löste ein Mann, der aus einer Waffe Pyrotechnik vom Balkon aus abgefeuert haben soll, einen SEK-Einsatz aus. Der 33-Jährige wurde laut Polizei am Samstagabend festgenommen.

Auch erste Randale und Angriffe auf Einsatzkräfte beschäftigten die Ordnungshüter. So habe eine Personengruppe in Neukölln Passanten mit Pyrotechnik beworfen, teilte die Polizei auf X (vormals Twitter) mit.

Am Brandenburger Tor, wo die traditionelle Silvesterparty steigt, ist privates Feuerwerk verboten. Dort soll es erstmals seit der Corona-Pandemie wieder ein Höhenfeuerwerk geben. Das ZDF überträgt die Feier wieder live als Show mit dem Namen „Willkommen 2024“.

Sicherheitsbehörden hatten vor Weihnachten Hinweise auf einen möglichen Anschlagsplan einer islamistischen Gruppe in Köln erhalten, die sich auf Silvester bezogen. Die Sicherheitsvorkehrungen am Kölner Dom wurden schon für Weihnachten erhöht. Einsatzkräfte sollen Silvester im Stadtgebiet mit Maschinenpistolen patrouillieren.

Insgesamt dauert es 26 Stunden bis der ganze Globus ins neue Jahr gerutscht ist. Amerikanisch-Samoa, das nur 220 Kilometer östlich von Samoa auf der anderen Seite der Internationalen Datumsgrenze liegt, wird das letzte Land sein, das das Jahr 2024 einläutet - zwölf Stunden nach Deutschland. Um 13 Uhr MEZ am 1. Januar folgen dann nur noch zwei unbewohnte Inselchen.

Wo Sie „Ekel-Alfred“ und „Dinner for one“ gucken können.

dpa

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