In Münster ist die Spielzeit 2014/15 erwacht

Theater

Mit begeistertem Applaus begrüßte das Publikum am Samstag im voll besetzten Großen Haus des Theaters Münster nach einer gelungenen Revue die neue Spielzeit. Mit Witz und Können stellte das Ensemble das Programm der kommenden Saison vor und machte damit Lust auf mehr.

MÜNSTER

, 31.08.2014, 19:53 Uhr / Lesedauer: 2 min
Stimmten auf die neue Musiktheater-Saison ein (v.l.): Eva Bauchmüller, Gregor Dalal und Lisa Wedekind.

Stimmten auf die neue Musiktheater-Saison ein (v.l.): Eva Bauchmüller, Gregor Dalal und Lisa Wedekind.

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Theaterfest

Egal ob Tanz, Theater oder Oper: Auf der Bühne des Theaters Münster wirkt alles perfekt. Zum Auftakt der Spielzeit durften die Gäste am Samstag sehen, wie viel Arbeit eigentlich dahinter steckt.
31.08.2014
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Interessant und auffällig ist die Arbeit der Maskenbildner.© Foto: Jean-Marie Tronquet
"Fliegen lernen" lautete das Motto des Theaterfestes.© Foto: Kathrin Hartz
Die Bühnenmalerei faszinierte viele Besucher.© Foto: Kathrin Hartz
Wunderschönes Panorama: Das ist der Blick vom besten Platz im Theater.© Foto: Kathrin Hartz
Einmal Prinzessin sein, das ging beim Theaterfest ganz leicht.© Foto: Kathrin Hartz
Männer im Rock? Das war beim Theaterfest überhaupt nichts ungewöhnliches.© Foto: Kathrin Hartz
Ballett ist manchmal auch Schmerz.© Foto: Kathrin Hartz
Auf der kleinen Extra-Bühne gab es unter anderem Jazz.© Foto: Kathrin Hartz
In der Maske gibt es eine Menge Farbtöpfe.© Foto: Kathrin Hartz
Mal ein ganz besonders Outift? Kein Problem, die Gäste konnte alte Kostüme kaufen.© Foto: Kathrin Hartz
Lang waren die Schlangen bei den Maskenbildnern.© Foto: Kathrin Hartz
Das Stelzentheater "Luminee" aus Hamburg lockte die Besucher zum Theaterfest.© Foto: Kathrin Hartz
Einen Einblick in die Probe von "Maria Stuart" gab es für die Gäste.© Foto: Kathrin Hartz
Dieses Modell zeigt, wie die Haut früher unter der Schminke aussah.© Foto: Kathrin Hartz
Mal das Sinfonieorchester des Theaters dirigieren, das durften am Samstag die Gäste.© Foto: Jean-Marie Tronquet
Vom Mädchen zum Geist: Die Arbeit der Maskenbilder beeindruckte.© Foto: Jean-Marie Tronquet
Die Schauspieler informierten die Besucher über ihre Stücke in der kommenden Spielzeit.© Foto: Jean-Marie Tronquet
Jedes Jahr sehr beliebt ist die Kostümversteigerung.© Foto: Jean-Marie Tronquet
Bei der Führungen durch das Theater erklärten auch die Tontechniker ihren Job.© Foto: Jean-Marie Tronquet
Erst die Zeichnung, dann das echte Kleidung.© Foto: Jean-Marie Tronquet
Salsa tanzen mit Außerirdischen: Das gibt es wohl auch nur, wenn das Theater seine Saison eröffnet.© Foto: Kathrin Hartz
"Detroit", bitte ansehen ab 14. November. So schlicht, aber effektiv warben die Schauspieler für ihre Stücke.© Foto: Kathrin Hartz
Diese Dame wirbt für das Wolfgang-Borchert-Stück "Draußen vor der Tür".© Foto: Kathrin Hartz
Bühnenbauerin: Stefanie Zubrod hat ihren Traumberuf gefunden.© Foto: Kathrin Hartz
Das Stelzentheater "Luminee" aus Hamburg lockte die Besucher zum Theaterfest.© Foto: Kathrin Hartz
Tanz ist Schwerstarbeit, das merkten alle, die bei den Proben zusahen, schnell.© Foto: Kathrin Hartz
Das Interesse an den Tanzworkshops war ebenfalls groß.© Foto: Kathrin Hartz
Live bei der Probe von "Maria Stuart".© Foto: Kathrin Hartz
Der Trommelworkshop war auf jeden Fall gut besucht.© Foto: Kathrin Hartz
Vorher zu dehnen ist bei den Tanzproben extrem wichtig.© Foto: Kathrin Hartz
Spieglein, Spieglein: Wer ist die Schönste im Land? Bei der Auswahl an schicken Kleidern aus alten Stücken war es vermutlich jede Dame.© Foto: Kathrin Hartz
Dekorateur Wilhelm Strohmann näht Lametta für "Platomov" zusammen.© Foto: Kathrin Hartz
Und zwischendurch immer wieder ein Schauer, der die Gäste unter die Schirme flüchten ließ.© Foto: Kathrin Hartz
© Foto: Oliver Berg
© Foto: Oliver Berg
© Foto: Oliver Berg
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Schnörkellos und stimmgewaltig lockte das Musiktheater mit ein paar echten Perlen. Zwar war die Protagonistin aus „Carmen“, Tara Venditti, krankheitsbedingt am Abend nicht vertreten, die Herren der Schöpfung, Adrian Xhema (Don José) und Gregor Dalal (Escamillo), überzeugten aber allemal. Für die Oper, die bereits am 6. September Premiere feiert, lohnt sich ein Besuch also in jedem Fall.

Mit der Arie „Mi chiamano Mimi“ aus „La Bohème“ setzte Sara Rossi Daldoss Akzente. Und auch Lisa Wedekind erntete für ihren gelungenen Auftritt als Ariodante verdient Beifall. Die Wiederaufnahme der „Zauberflöte“ nutzte Generalintendant Ulrich Peters in seiner Moderation sogleich für den Hinweis: „Holen Sie sich ein Abo!“ Viele Briefe und Mails hätten ihn in der vergangenen Spielzeit erreicht, weil die Vorstellungen der Mozart-Oper ständig ausverkauft waren. „Mit einem Abo können Sie sich eine Karte für unsere Vorstellungen sichern.“ Entgegen des bundesweiten Trends habe das Theater Münster im vergangenen Jahr noch an Zuschauern zugelegt. Auch das machte den Intendanten sichtlich stolz. So ließ er es sich auch nicht nehmen, auf die unzähligen Auszeichnungen zu verweisen, die es auf dem Theatertreffen und in dem Theatermagazin „Die deutsche Bühne“ für die Schauspielsparte gegeben hatte.

Darauf ausruhen möchte sich aber keiner. Im Gegenteil. Mit Ausschnitten aus „Urfaust“ (Goethe), „Platonow“ (Tschechow) und dem Musical „Anything goes“ (Cole Porter) gaben die Schauspieler erneut vielversprechende Kostproben ihres Könnens. Ein besonderes Schmankerl zum Theaterfest: die „Publikumsbeschimpfung“ von Peter Handke, in der das gesamte Schauspielensemble temporeich und energiegeladen für treffsichere Pointen sorgte. Nicht fehlen durfte auch das Junge Theater und die Niederdeutsche Bühne. In einer Szene aus „Malatt in’n Kopp“ spielte Hannes Demming den eingebildeten Kranken und sorgte mehrfach für Lacher.

Zwei Ausschnitte präsentierte das Tanztheater unter der Leitung von Hans Henning Paar. Nach einem verstörenden Entré aus „Lulu“, frei nach Frank Wedekind, begeisterte das Ensemble mit „Threesome“, einem Stück aus der vergangenen Benefiz-Tanzgala zugunsten der Aids-Hilfe. Ein wenig gehandicapt spiele das Sinfonieorchester im Orchestergraben, denn nach der Regenflut seien die Folgen vor allem dort unten noch zu riechen, so Peters. Darüber hinaus habe das Theater großes Glück gehabt. Und das wollte das Haus weitergeben: „Wir sind Teil dieser Gesellschaft und da gehören wir hin. Einen Großteil der Einnahmen des heutigen Tages spenden wir daher für die Regenopfer.“

Auch die aufgearbeitete Bestuhlung im Großen Haus blieb am Abend nicht unerwähnt. Eine Neuheit: An der Hinterseite jedes Sitzes ist nun ein kleines Lämpchen angebracht, das das Lesen des Programmheftes auch während der laufenden Vorstellung ermöglicht. Wer am Samstag keinen Platz für das „Spielzeiterwachen“ ergattern konnte, wird in diesem Jahr mit einem rund 15-minütigen Film entschädigt, der die Revue eröffnete und noch im Internet zu sehen ist. Suzanne McLeod und Maximilian Scheidt geben einen humorvollen Einblick in die Welt hinter den Kulissen – und in das kommende Programm: 

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