In Hördes Süden ist jede dritte Straße kaputt
Erhebung des SPD-Ortsvereins
Wie kaputt sind Hördes Straßen wirklich? Zumindest für die Gegend südlich der Bahnlinie liegen darüber nun Daten vor. Der Vorstand des SPD-Ortsvereins Hörde-Süd hat in den vergangenen fünf Monaten 61 Straßen zwischen Phoenix-West und Am Oelpfad untersucht. Das sind die Ergebnisse.
Was wurde untersucht?
Die SPD-Mitglieder haben sich alle Nebenstraße in dem Gebiet zwischen Phoenix-West und Oberer Oelpfad vorgenommen, die Schäden aufgeführt und kategorisiert. „Zum ersten Mal haben wir einen Überblick“, sagt Bernhard Klösel, SPD-Ratsherr und Vorsitzender des Ortsvereins. Die Aufstellung ist aktueller als das Kataster der Stadt zum Straßenzustand, das gerade erneuert wird.
An welchen Stellen fallen Probleme auf?
An insgesamt 18 Straßen in Hördes Süden gibt es erhebliche Schäden. „Flickenteppich oder Schlaglochallee wären passende Straßennamen“, meint Klösel. Besonders schlecht schneiden diese Straßen ab:
- Graudenzer Straße ab Am Richterbusch bis Am Heedbrink
- Dahlackerstraße (Stichstraße gegenüber Marie-Reinders-Realschule)
- Am Brucheck zwischen Teutonenstraße und An der Goymark (seit acht Jahren in Fertigstellung befindlich),
- Reiner-Daelen-Straße zwischen Niederhofener Straße und Am Bruchheck
- Am Richterbusch zwischen Ermlinghofer Straße und Suebenstraße
- Am Oelpfad zwischen Wilhelm-Schmidt-Straße und Alte Benninghofer Straße.
Elf weitere Straßen weisen einzelne Schäden auf. Bedeutet in der Umkehr: Nur etwas mehr als die Hälfte aller Straßen in diesem Bezirk ist in einem angemessenen Zustand. Teilweise wird unter der Asphaltschicht Kopfsteinpflaster sichtbar - ein Beleg dafür, wie lange hier nicht saniert worden ist.
Was sind die Folgen der Straßenschäden?
„Durchgängige“ und „deutliche“ Schäden gibt es an der Fahrbahn, tiefe Schlaglöcher zwingen Autofahrer und Radfahrer zum Slalom. „Gerade für Fahrräder oder Menschen mit Rollatoren kann das gefährlich werden“, meint Klösel. Hinzu kommen langfristige Schäden an den Autos.
Was passiert jetzt mit den Ergebnissen?
Die Signale im Haushalt 2016, über den auch Bernhard Klösel in der Ratssitzung am Donnerstag (10.12.) mitentscheidet, sind klar. Zwar erhöht die Stadt nach Jahren des Sparens das Budget für die Straßeninstandsetzung wieder auf rund 33 Millionen Euro. Der Sanierungsstau ist aber derart hoch, dass die jetzt benannten Straßen vorerst auf keiner Liste auftauchen.
In einer „Infrastruktur-Offensive“ der Stadt taucht für den Stadtbezirk Hörde nur der Niederhofener Kohlenweg auf. Ein möglicher (und vielleicht der einzige Weg), um an Geld zu kommen, seien EU-Fördermittel, glaubt Klösel. Er will weiter „nerven“ mit dem Thema – „sonst verändert sich ja nichts“.