Annette Menke (r.), lange Jahre Leiterin des Hamaland-Museums, führte durch ihre letzte Ausstellung.

Annette Menke (r.), lange Jahre Leiterin des Hamaland-Museums, führte durch ihre letzte Ausstellung. © Elvira Meisel-Kemper

Im Kult in Vreden geht‘s jetzt ums Butterbrot

rnAusstellung im Kult

Es war keine „normale“ Ausstellungseröffnung im Kult in Vreden. Es war auch eine vorgezogene Verabschiedung von Dr. Annette Menke, die zum Ende des Jahres nach 27-jähriger Tätigkeit als Leiterin des früheren Hamaland-Museums und Kunsthistorikerin im heutigen Kult in den Ruhestand wechselt.

Vreden, Kreis

, 16.08.2022, 14:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Elisabeth Büning, Leiterin des Fachbereichs Bildung, Kultur und Sport des Kreises Borken, leitete die Vernissage der Ausstellung „Butter + Brot = Butterbrot“ ein mit vielen Worten des Dankes an Annette Menke, ihr Team und die vielen helfenden Hände und Leihgeber, die diese Ausstellung erst ermöglicht hätten. Denn die Ausstellungseröffnung war gleichzeitig die Verabschiedung der Leiterin des früheren Hamaland-Museums. Zwischendurch erfreute der Männerchor mit passenden Liedern zum Thema der Ausstellung.

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Silke Röhling, seit dem 1. Mai neue Leiterin des Kult, wies darauf hin, dass die aktuelle Schau die 71. Ausstellung von Annette Menke sei. Man wolle wieder verstärkt Themen wie das jetzige aufgreifen. Das betonte auch Annette Menke in einer kurzen Einführung und einem geführten Rundgang, bei dem sie die zahlreichen Besucher auf das sehr bodenständige Thema der regionalen Ernährung aufmerksam machte.

Mit dieser neuen und letzten Ausstellung habe Annette Menke noch einmal alle ins Boot geholt, die sie und ihr Museumsteam all die Jahre begleitet haben, hieß es. „Wir hoffen, mit diesem Projekt unter der Überschrift ‘back to the roots’ wieder einmal einen Blick in die Sammlung zu eröffnen und deutlich zu machen, dass man aus der Geschichte lernen kann“, leitete sie zu ihrem Rundgang durch die Ausstellung über.

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Hingucker der aktuellen Ausstellung ist eine Reproduktion der Bauernhochzeit von Pieter Breughel d.Ä. aus dem Jahr 1566/67. Das Original hängt heute im Kunsthistorischen Museum in Wien.

Kult will wieder mehr regionale Themen aufgreifen

Das Butterbrot komme ursprünglich aus dem Adel als Zugabe zur Speise, erklärte Menke zum Thema der Schau. „Das Butterbrot wurde erst später bei Bürgern und Bauern gebräuchlich. Man nennt das sinkendes Kulturgut“, so Menke. Heute gehöre das Brot zum Picknick dazu, damals sei es die willkommene Mahlzeit auf dem Feld oder in der Fabrik gewesen.

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Die Butterherstellung war Sache der Bauern, die durch den Verkauf ihren Lebensunterhalt bestritten. „Es gab damals sogar die Brautbutter. Etwa acht Kilogramm Butter wurden vor der Trauung von den Eltern der Braut überreicht. Sie wurden auf der Hochzeit nicht gegessen, sondern standen als Tischdekoration vor dem Brautpaar“, so Menke und verwies auf das Foto eines Brautpaares aus dem Jahr 1952.

„Mit dieser Ausstellung wollten wir ihnen auch zeigen, dass die Sachen aus unserer Sammlung nicht weg sind“, so Annette Menke, denn viele Gerätschaften zur Brot- und zur Butterherstellung aus der Sammlung des Hauses können wieder bewundert werden.

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