
Suze (Virginie Efira) und JB (Albert Dupontel) wälzen Notizbücher, um Suzes Sohn zu finden. © Happy Entertainment
– wortlos verlässt sie die Praxis.
Suze hat nichts mehr zu verlieren. So wie IT-Experte JB (Albert Dupontel), der seinen Job beim Amt an einen Jüngeren übergeben muss. Vor Wut kauft er ein Gewehr, im Büro will er sich mit einem „Adieu, ihr Idioten“ die Kugel geben.
„Was dein Herz dir sagt - Adieu, ihr Idioten“ heißt der Spielfilm aus Frankreich, eine Tragikomödie zwischen Märchen und Farce. Zwei Frustrierte, die mit dem Leben abgeschlossen haben, bilden ein Team. Erst aber müssen sie sich treffen.
JB hat im Büro nebenan seinen Selbstmord vergeigt
Suze forscht bei der Behörde nach dem Sohn, den sie zur Adoption freigab, als sie 15 war. Vor ihrem Tod will sie ihr Kind sehen. Plötzlich fegt ein Geschoss durch die Wand. Pechvogel JB hat im Büro nebenan seinen Selbstmord vergeigt.
Sachbearbeiter und Klienten fliehen, Suze bleibt im Gebäude und schleift den bewusstlosen Amateurschützen in ihr Auto. Als das Einsatzkommando anrückt, ist sie über alle Berge.
Die Story wird immer blumiger, skurriler, märchenhafter. Suze nötigt den Internet-Fachmann, bei der Recherche nach ihrem Sohn zu helfen. Dafür wird sie bezeugen, dass die Schießerei ein Unfall war, kein Amoklauf, wie die Polizei glaubt.
Ein blinder Archivar ist eine Witzfigur
Ein blinder (!) Archivar verstärkt das Duo, noch so ein frei galoppierender Einfall von Albert Dupontel, der für Regie und Drehbuch verantwortlich zeichnet. Der Blinde bleibt allerdings eine reine Witzfigur, die auch mal gegen die Wand rennt oder ein Auto steuert.
Humor mit den Holzhammer. Als Komödie ist der Film halbgar, Jux flackert auf und stagniert dann. Logik und Wahrscheinlichkeit verflüchtigen sich, ohne dass der Spaßfaktor davon profitierte. Die Episode, in der Suze dem Sohn beim Flirten hilft, wirkt so dahergeflunkert wie das unmotivierte Finale in „Thelma und Louise“-Manier. Alles in allem: unbefriedigend.