Illusionsmaler Jünemann und Sendener Schüler siegen in Kanada

Wandbild-Wettbewerb

Frieden ist nur eine Illusion – wenn man die aktuelle Weltlage betrachtet. Aber eine sehr schöne. Besonders, wenn der münstersche Illusionsmaler Steffen Jünemann sie auf die Wand zaubert.

20.08.2014, 18:33 Uhr / Lesedauer: 2 min
Steffen Jünemann und seine Tochter Lia zeigen dem Publikum die vollendete »Peace«-Collage.

Steffen Jünemann und seine Tochter Lia zeigen dem Publikum die vollendete »Peace«-Collage.

Jünemann hatte sein Friedensbild wochenlang vorbereitet – mithilfe von Jugendlichen der Edith-Stein-Hauptschule in Senden. „Wir haben über Frieden nachgedacht. Darüber, dass Frieden immer in einem selbst beginnt“, sagt Jünemann. Die Schüler bekamen dann jeweils ein Stück von seinem Fassaden-Stoff und durften ihre Friedensvision darauf malen. Es entstanden etwa ein Panzer, der einen Regenbogen aus seinem Kanonenrohr schießt, oder eine riesige Friedenstaube, die auf der Weltkugel landet.

Geschickt arbeitete Steffen Jünemann die fünf gelungensten Bilder in sein Friedensmotiv ein. Es zeigt den Schriftzug „Peace“ (englisch für Frieden) als riesiges Relief. Die Buchstaben scheinen tief in eine steinerne Wand eingemeißelt zu sein, tatsächlich ist die Malerei aber völlig zweidimensional. Zwei Schüler aus Senden haben es sich in den beiden „E’s“ von „Peace“ bequem gemacht und halten eine Wäscheleine, an der mit Klammern die fünf ausgewählten Friedensbilder angebracht sind. Das ganze Wandbild ist eine Collage: Die Gemälde aus Senden sind aufgeklebt, ebenso wie die beiden Gestalten der Schüler, die Jünemann bereits in Münster vorproduziert hatte. Das fällt aber überhaupt nicht auf. Vor den Augen des Publikums in Kanada zeigte er die Tricks eines Illusionsmalers: Die aufgeklebten Bilder werfen gemalte Schatten. Die ganze Komposition sieht so realistisch aus wie eine Fotografie.

Die Besucher waren angetan und kürten das Bild in geheimer Abstimmung zum Sieger. Es wird nun in Sherbrooke an einer Hauswand hängen. Ein toller Erfolg auch für die Schüler aus Senden, die so zu transatlantischer Prominenz gelangten. In Deutschland hat Steffen Jünemann gerade an einem Wandbild für ein Autohaus in Augsburg mitgearbeitet, auf dem sich ein Käfer und ein moderner Beetle gegenüberstehen. Projekte in Münster seien zurzeit noch nicht spruchreif.

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