Beim Spiel der HSC-U23 gegen den SSV Mühlhausen II war noch alles in Ordnung für den Holzwickeder Kicker.

© Neumann

HSC-Spieler wird notoperiert: „Ich habe nichts mehr gespürt in meinem Fuß“

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Es scheint eigentlich eine normale Bänderverletzung zu sein – doch plötzlich wird der Fuß eines Spielers des Holzwickeder SC taub. Wieder fährt er ins Krankenhaus, diesmal wird er sofort operiert.

Holzwickede

, 15.08.2021, 09:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Dass sich ein Fußballspieler an den Bänderapparaten in Fuß oder Knie verletzt, passiert an jedem Spieltag irgendwo auf den Amateurplätzen. Mal ist es nur ein Anriss, mit viel Pech reißt das Kreuzband und der Betroffene muss über ein halbes Jahr pausieren. Eher selten kommt es allerdings vor, dass es so dramatisch wird, wie bei einem Spieler der U23-Mannschaft des Holzwickeder SC, der nach einer zunächst augenscheinlich normalen Verletzung plötzlich direkt auf dem OP-Tisch landet.

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Das Wichtigste vorab: „Mir geht es gerade ganz gut“, sagt Jan Gajewski. Wir erreichen den 19-Jährigen im Krankenhausbett am Mittwochnachmittag, drei Tage nachdem er sich verletzt hat, zwei Tage nachdem er operiert wurde. Nach drei Nächten im Krankenhaus steht ihm nun die Entlassung bevor.

Was war passiert? Am vergangenen Sonntag trat Gajewski mit der HSC-U23 zum Testspiel bei der zweiten Mannschaft der Hammer SpVg an. Das Spiel war kurzweilig, Holzwickede brachte den 4:2-Vorsprung aber nicht über die Ziellinie. Am Ende lautete das Ergebnis 4:4. Jan Gaweski war zu dem Zeitpunkt schon längst im Krankenhaus.

Zwei Tage nach der Operation geht es Jan Gajewski schon sehr viel besser.

Zwei Tage nach der Operation geht es Jan Gajewski schon sehr viel besser. © privat

Es ist die 10. Spielminute, die Gajewski zum Verhängnis werden sollte. Er beschreibt sie so: „Der gegnerische Torwart spielt einen Fehlpass, den ich mit dem Außenrist mitnehme und ich will eigentlich direkt schießen, knicke nach der Annahme aber voll um.“

Der 19-Jährige merkt sofort, dass etwas kaputt gegangen ist. Der rechte Knöchel schwillt direkt an: „Der sah aus wie ein Ei.“ Vom Platz geht es für ihn ins Krankenhaus, wo er geröntgt wird – gebrochen ist nichts. Auch MRT-Bilder sollen angefertigt werden, allerdings erst in ein paar Tagen. Gajweski darf erstmal wieder nach Hause.

Plötzlich wird der Fuß komplett taub

Am Sonntagabend werden die Schmerzen in seinem Fuß aber plötzlich durch ein neues Gefühl abgelöst: „Da war alles komplett taub, ich habe nichts mehr gespürt in meinem Fuß.“ Es geht wieder ins Krankenhaus, diesmal bleibt er.

Direkt am nächsten Morgen liegt er auf dem OP-Tisch. „Ich musste aufgeschnitten werden, weil etwas auf den Nerv gedrückt hat“, erklärt Gajewski, dessen gerissene Außenbänder wieder zusammengenäht werden: „Das war schon sowas wie eine Not-Operation.“

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Ein paar Tage später geht es dem linken Offensivspieler schon merklich besser. Nun überwiegt vor allem der Frust, dass er länger ausfallen wird. „Das nervt mich sehr, ich war gerade im Flow“, ärgert sich Gajewski. Nun stehen im vier Wochen Schiene tragen und weitere vier bis sechs Wochen Sportverbot bevor, ehe er langsam wieder den Einstieg finden kann.

Trainer Marcel Greig fühlt mit seinem Spieler: „Für ihn ist es super schade. Er hatte sich gerade richtig gut bei uns eingelebt, sein erstes Tor geschossen und dann das.“

In Schüren wurde Gajewski nicht glücklich

Gajewski war erst vor wenigen Wochen zur HSC-U23 gestoßen. Zuvor kickte er beim BSV Schüren, wurde dort aber nie glücklich. „Da wurde ich einfach links liegen gelassen. Man hat mich in die Zweite gesteckt und mir dann irgendwann mitgeteilt, dass ich mir einen neuen Verein suchen solle“, beschreibt Gajewski.

Den fand er in Holzwickede. Und dort ist er trotz seiner Verletzung glücklich: „Hier passt es zum Glück, ich fühle mich wohl beim HSC.“

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