Howard Carpendale verzaubert 3000 Fans in Oberhausen
König-Pilsener-Arena
Howard Carpendale. Der Sänger, der Entertainer, der Erzähler. Der Schauspieler. Aber vor allem der Schwarm der Frauen. Vor 3000 Fans bewies der 71-Jährige am Dienstagabend in Oberhausen, dass er auch nach 50 Jahren Bühnenpräsenz noch längst nicht ans Aufhören denkt.

Howard Carpendale reicht das Singen nicht, ihn zieht es trotz seines öffentlichen Abschieds immer wieder auf die Bühne. © picture alliance / Sebastian Wil
Unser Howie, der mit uns und seinen Hits alt geworden ist. Natürlich singt er am Dienstagabend in Oberhausen vor 3000 Fans all seine Evergreens, seine Partylieder: von „Ti amo“, über „Fremde oder Freunde“ bis hin zu „Tür an Tür mit Alice“ und „Hello again“.
„Wenn nicht wir“ heißt seine Tournee, heißt sein Album, und so kommen selbstredend die neuen Songs, in denen er zurückblickt und doch auch nach vorne. Er singt „Das ist unsere Zeit“, „Milliarden Geschichten“, „Unter einem Himmel“. Lieder, Balladen, melodisch, sozialkritisch, nachdenklich, ein bisschen auch demütig. Richtig gute Texte, sehr melodische, eindringliche Lieder.
Howie, der seinen Platz auf der Bühne verteidigt hat
Howie, bescheiden und doch stolz. Wer kann schon von sich sagen, 50 Jahre lang seinen Platz auf der Bühne verteidigt zu haben. Andere sind längst weg, sind tot, aber nicht vergessen. Er erinnert an die Beatles, an Udo Jürgens, Tina Turner, an die ganz Großen….
Doch der 71-jährige Mann mit dem sympathischen Lächeln ist noch da, wieder da nach seinem öffentlichen Abschied, den er nicht für einen Fehler hält. Nur zu singen reicht ihm nicht. Wie ein südafrikanischer Sinatra hockt er lässig auf dem Barhocker, unterhält mit seiner kantigen Meinung, seiner sanften Selbstironie, seinem Charme, seinen herrlichen Anekdoten.
Und dann, ja dann wollen seine Fans doch nur noch eins, auch wenn seine neuen Songs begeistern. Sie wollen die Erinnerung an die guten, alten, romantischen, verliebten, nostalgischen Zeiten. Und dazu gehören eben „Dann geh doch“, „Nachts, wenn alles schläft“. Die Zugabe ist gleichzeitig das Fazit des Abends: er singt „Das alles bin ich“.