Hommage an Bob Dylan begeisterte

Theater Oberhausen

Im Mai 2006 gratulierte das Theater Oberhausen Bob Dylan mit einer Song-Revue zum 65. Geburtstag. Der Literaturnobelpreis vom vergangenen Jahr bietet dort jetzt Anlass für eine neuerliche musikalische Hommage an den großen amerikanischen Singer-Songwriter. Die Premiere "Dylan. A Tribute", serviert von Jürgen Sarkiss, dem aktuellen Rockstar im Oberhausener Ensemble, riss am Samstag zu Begeisterungsstürmen hin.

OBERHAUSEN

, 19.03.2017, 18:10 Uhr / Lesedauer: 1 min
Rockpoet Jürgen Sarkiss mit Janna Horstmann beim Dylan-Abend im Theater Oberhausen.

Rockpoet Jürgen Sarkiss mit Janna Horstmann beim Dylan-Abend im Theater Oberhausen.

Zu erleben ist ein Dylan-Konzert vom Feinsten. Sarkiss trägt den Großteil der Songs vor, die er sich mit breitem amerikanischem Akzent und einem reichen Mix aus Singen, Sprechen und Schreien zu eigen macht. Da gibt er sich in "Desolation Row" ganz cool und geht in Rocknummern wie "Like a Rolling Stone" richtig ab im Theater Oberhausen.

Faszinierender Klangzauber

Janna Horstmann hat als Sängerin die gleiche Intensität, im kammerjazzartig interpretierten "Not Dark Yet" erreicht sie gar die Qualität einer Holly Cole. Susanne Burkhard wirkt demgegenüber langweiliger: starr ("It ain’t me, Babe") und farblos ("Man in the Long Black Coat") in der Stimme, aufgesetzt in ihren Bewegungen.

Die Oberhausener Dylan-Band aus Peter Engelhardt (Gitarren), Oliver Siegel (Keyboards, Mundharmonika), Volker Kamp (Bass) und Stefan Lammert (Schlagzeug) lässt es knackig rocken und verleiht Balladen mit variablen Besetzungen einen faszinierenden Klangzauber.

Literat gerät in Hintergrund

Über alledem gerät nur leider der Literat Dylan in den Hintergrund, um den es, wie die eingangs verlesene Begründung des Literaturnobelpreiskomitees nahelegt, doch eigentlich gehen soll. Ein einziger parallel zum Gesang auf Deutsch rezitierter Songtext reicht da nicht. Besser wären Übertitel für alle Lieder gewesen.

Wie wird doch Dylan selbst zwischendurch zitiert: "Ich schreibe die Texte auf, damit sie gelesen werden. Die Melodien sind mir schnuppe."

Termine: 23.4., 3.6.; Karten: Tel. (0208) 8578184.