Holzwickedes Vize-Kapitän „Stevo“ Becker schießt zwei Eigentore in sechs Minuten: „Machste nix“

© Schürmann

Holzwickedes Vize-Kapitän „Stevo“ Becker schießt zwei Eigentore in sechs Minuten: „Machste nix“

rnFußball

Es war nicht sein Tag. Stefan „Stevo“ Becker schoss gegen Mühlhausen gleich zwei Eigentore. Doch er richtet den Blick schon nach vorne - und kritisiert den FLVW für die derzeitige Marschroute.

Holzwickede

, 01.12.2021, 17:59 Uhr / Lesedauer: 2 min

Er konnte es selbst kaum fassen, was ihm da binnen weniger Minuten gleich zwei Mal widerfahren ist: Im Bezirksliga-Duell der U23-Fußballer des Holzwickeder SC gegen den haushohen Favoriten SSV Mühlhausen (0:8) schoss Holzwickedes Vize-Kapitän Stefan Becker gleich zwei Eigentore - in der 13. und 19. Minute zum 0:1 und 0:3. Eine Statistik des Grauens. Becker saß nach seinem zweiten Patzer frustriert auf dem Platz, schüttelte mit dem Kopf.

Jetzt lesen

Diese beiden Eigentore waren freilich nicht allein für die Holzwickeder Klatsche verantwortlich. „Trotzdem habe ich mich natürlich stark geärgert“, sagte Becker nach dem Spiel. Seit vier Jahren spielt er nun für den HSC. Ein Eigentor ist ihm im Holzwickeder Jersey noch nie unterlaufen. Bis Sonntag - und dann gleich doppelt.

„Bei dem ersten Ding konnte ich es schon nicht glauben. Die flache Hereingabe von Tom (Wycisk, SSV-Spieler, Anm. d. Red.) war echt eklig. Die wollte ich nach außen klären und dann dreht sich der Ball unglücklich ins Tor“, sagte Becker. Beim 0:3 nahm er dann Mühlhausens Spieler Christopher Simon die Chance auf ein Tor. Das erledigte Becker für ihn. „Der hätte ihn so oder so reingeschossen. Die Jungs meinten zu mir, dass so was passieren kann. Da machste nix.“

Steffen Becker: „Dürfen uns nicht so abschlachten lassen“

Vielmehr ärgerte sich der 22-Jährige über die Art und Weise, wie seine Mannschaft das Spiel gegen Mühlhausen verloren hatte. „Klar, die waren deutlicher Favorit. Es war eins dieser Spiele, dass wir nicht gewinnen müssen. Aber wir dürfen uns auch nicht so abschießen lassen.“ Er erinnerte an den mutigen Auftritt seiner Truppe gegen Hannibal: „Die und Mühlhausen sind auf einem ähnlichen Niveau. Und gegen Hannibal haben wir nur drei Stück bekommen. Da lief es deutlich besser.“

Jetzt lesen

Natürlich ist die personelle Situation beim HSC derzeit alles andere als rosig. Trotzdem richtet Becker den Blick nach vorn. „Wir müssen zusehen, dass wir unter der Woche alle beim Training sind und an einem Strang ziehen. Denn gegen den ASC Dortmund II müssen wir punkten.“ Einfach wird das allerdings nicht: „Die können zocken, das haben sie schon oft bewiesen in der Hinrunde. Mit den Männern, die da sind, müssen wir das Beste draus machen und den Kampf annehmen. Ich bin aber optimistisch, dass uns das gelingen wird.“

Kritik am Verband: „FLVW hat falsche Prioritäten gesetzt“

Dass Becker gegen Mühlhausen überhaupt als Kapitän auflief, liegt daran, dass der etatmäßige Kapitän die 2G-Regel bislang noch nicht erfüllt. Die Alternative für diese Akteure, sich mit einem negativen PCR-Test spielberechtigt zu machen, worauf am Sonntag der HSC wie auch der SSV verzichteten, sieht Becker kritisch.

„Wir sind ja nicht die Einzigen, die es betrifft. Die PCR-Tests sind sehr teuer. Da ist dann die Frage: Übernimmt die Kosten der Verein oder müssen es die Spieler selbst bezahlen? Wir sind Amateure. Mit den Trainingseinheiten unter der Woche wäre das überhaupt nicht zu stemmen. Da hätte es eine andere Lösung geben müssen“, so der Spieler.

Becker hätte daher die Regelung, auch einen Schnelltest für eine Spielberechtigung zuzulassen, begrüßt: „So fehlen uns halt zurzeit noch wichtige Spieler für die nächsten sechs bis acht Wochen. Die stoßen erst in der Vorbereitung wieder zurück.“

Wo nun welche Regel genau gilt, da blickt der Spieler nach eigenen Worten ohnehin nicht mehr durch. Becker: „Deshalb hätte ich mir auch gewünscht, dass man den Rest der Hinrunde erst im neuen Jahr spielt. Ich finde, der FLVW (Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen, Anm. d. Red.) hat da falsche Prioritäten gesetzt, die Hinrunde durchzuziehen, um die Saison dann auf jeden Fall werten zu können.“