Damian Grauer: „Sind nicht im Soll!“ Holzwickeder SC vor dem Auswärtsspiel beim FC Iserlohn

Damian Grauer: „Sind nicht im Soll!“
Lesezeit

Verdammt bitter war die jüngste Niederlage des Fußball-Westfalenligisten Holzwickeder SC gegen den BSV Schüren (1:2). In der Nachspielzeit kassierten die Holzwickeder den späten K.o. „Wir hätten in der ersten Halbzeit das Spiel auf unsere Seite ziehen können und haben es nicht gemacht“, sagte Kapitän Moritz Müller nach Abpfiff. „Schon in der dritten Minute stehen wir alleine vor dem Torwart und müssen den Ball nur noch an Samu vorbeischieben“, erklärte Müller, „ist halt bitter, müssen wir jetzt mit leben.“

Holzwickedes Spielführer agierte diesmal in der neuformierten Viererkette, die über 90 Minuten nur wenig zugelassen hatte, aber in den entscheidenden Momenten nicht hellwach war. „Wir wollen den nächsten Schritt machen und erfahrener werden. Da gehört dazu, dass wir einen Punkt mitnehmen. Sechs Punkte hören sich erstmal okay an, ist aber vielleicht auch nicht unser Anspruch“, so Müller.

Co-Trainer Damian Grauer, der Chefcoach Benjamin Hartlieb urlaubsbedingt vertrat und auch beim Gastspiel beim FC Iserlohn auf der Bank sitzen wird, ärgerte sich auf der Pressekonferenz im Wintergarten des Ballhauses. „Dass das Tor in der 92. Minute fällt - da haben wir für unsere Seite vor zwei Wochen miterlebt, dass das schön ist für den, der gewinnt. Was mich wurmt, ist, dass bei Standards Schürens Zielspieler immer Lukas Homann ist“, erklärte Grauer. Ausgerechnet ihn ließen die Holzwickeder gewähren.

Holzwickede benötigt nächste Steigerung

Michael Hines, Siegtorschütze für den BSV Schüren in der Nachspielzeit, sprach von einem glücklichen Sieg für seine Elf. „Holzwickede ist eine spielstarke Mannschaft“, meinte Hines, „das deutliche Chancenplus lag in der ersten Halbzeit bei Holzwickede.“ Nach einer völlig verkorksten Hinserie des Vorsaison mit nur 14 Punkten ist der BSV Schüren (bereits 10 Punkte) drauf und dran, das Vorjahresergebnis früh zu verbessern. „Wir wissen, wo wir herkommen. Es ist definitiv ein guter Start“, sagte Hines.

Grauer sah das für seine Elf am Donnerstag im Gespräch etwas anders: „Wir sind definitiv nicht im Soll“, sagte Grauer, „wir müssen uns gegen Iserlohn und Hombruch die Punkte wiederholen, die wir in in den letzten Spielen verloren haben“, erklärte Grauer.

Dean Müsse spielte in der Jugend und in den Senioren für Iserlohner Teams. Er kehrt an alte Wirkungsstätte zurück.
Dean Müsse (r.) spielte in der Jugend und in den Senioren für Iserlohner Teams. Er kehrt an alte Wirkungsstätte zurück. © Heese

Immerhin sah Grauer eine Steigerung zum schwächsten Auftritt seit Vorbereitungsbeginn bei der 1:2-Niederlage beim FC Lennestadt. Die Steigerung will der HSC am Sonntag beim nächsten Trip ins Sauerland – allerdings nicht ganz so weit weg von der Heimat – fortführen, am besten dann mit Punkten, sonst wäre die gute Vorbereitung und der vielversprechende Auftakt mit zwei Erfolgen dann echt verpufft. Da am Hemberg gebaut wird, findet das Spiel im Willi-Vieler-Stadion statt, viele Jahre Heimspielstätte der Sportfreunde Oestrich, aus denen der FCI hervorging.

Innenverteidiger Dean Müsse kennt den Platz bestens aus seinen Jahren beim FC Iserlohn: „In der Jugend war ich nur auf dem Platz. Deswegen ist es etwas Besonders, dorthin zurückzukehren.“ Christian Hampel war sein Trainer beim FCI, wo Müsse 2016 bis 2019 nach dem Sprung aus der U19 kickte. Zu Torhüter Daniel Dreesen habe Müsse einen guten Draht. Auf Müsse wird es Sonntag in der Abwehr ankommen, denn Philipp Gödde (Handbruch) und Damjan Ilic (Urlaub) fehlen dem HSC weiterhin wie auch Andreas Spais. Der Top-Torjäger heiratet am Samstag und bekommt den Sonntag frei.

Torgefährlicher FC Iserlohn

Die von Max Borchmann trainierten Iserlohner – der 32-Jährige wurde auch mal als Trainer in der Emschergemeinde gehandelt – sind als Tabellenvierter mit sieben Punkte nur unwesentlich besser als der HSC gestartet, stellt nach vier Spieltagen mit elf Saisontoren aber die beste Offensive und schlug vergangene Woche den SC Neheim. Aufpassen müssen die Holzwickeder wohl vor allem auf Joel Westheide, den Iserlohn aus Paderborn zurückgeholt hat. Der 18-Jährige hat bereits vier Mal getroffen, daneben steht US-Boy Duncan Dunkwu schon bei drei Saisontoren.

Holzwickeder SC erhält die Quittung für Chancenwucher: BSV Schüren feiert süßen und späten Sieg

Holzwickeder SC rutscht ins Mittelfeld ab: Westfalenligist trauert vergebenen Chancen nach

Holzwickeder SC verliert in Schlussphase 1:2 gegen BSV Schüren: Das ganze Spiel im Video