Hochgeschwindigkeitszüge: Mit 200 km/h von Enschede nach Amsterdam?

Niederländische Eisenbahn

Die niederländische Eisenbahn plant, auf einigen Strecken neue Hochgeschwindigkeitszüge einzusetzen. Davon könnten auch deutsche Reisende in Zukunft profitieren. Noch dauert das Ganze aber.

Ahaus

, 20.02.2021, 18:00 Uhr / Lesedauer: 2 min
Der prachtvolle Bahnhof von Amsterdam: Um dorthin zu gelangen, braucht es mitunter etwas Geduld.

Der prachtvolle Bahnhof von Amsterdam: Um dorthin zu gelangen, braucht es mitunter etwas Geduld. © dpa-tmn

Von Ahaus aus zum Shopping in die niederländische Großstadt Amsterdam oder zum Flughafen Schiphol zu kommen, dauert momentan im günstigsten Fall drei Stunden, im ungünstigsten fast vier. Jede Fahrt auf der rund 148 Kilometer langen Strecke ist außerdem mit zwei bis drei Mal Umsteigen verbunden.

Eigentlich sollte sich das bald ändern, aber die niederländische Eisenbahngesellschaft NS kämpft mit Schwierigkeiten, da sich die Auslieferung der neuen Intercity-Züge (ICNG) verzögert. Das gab die Eisenbahngesellschaft kürzlich bekannt.

Neue Strecken geplant

Doch noch einmal ganz von vorne: Geplant war zunächst eine schnellere Zugverbindung von Breda und Rotterdam über Amsterdam in den Norden und Osten der Niederlande.

Die neue Verbindung sollte eigentlich im Jahr 2023 in Betrieb genommen werden, aber aufgrund der Corona-Krise verschiebt sich die Verbindung voraussichtlich auf frühestens 2024, heißt es laut Informationen der niederländischen Eisenbahn weiter.

Corona bremst Produktion aus

Die ICNG-Züge werden vom französischen Hersteller Alstom gebaut. Aufgrund eines Corona-Ausbruchs im Betrieb haben sich Bau und Test der Intercity-Züge der neuen Generation bei dem Unternehmen verzögert.

Dies sei teilweise auf die Tatsache zurückzuführen, dass Mitarbeiter in Quarantäne gegangen seien. Aber auch die verspätete Lieferung von Teilen sowie internationale und nationale Reisebeschränkungen spielen bei der Verzögerung eine Rolle.

Höchstgeschwindigkeit 200 Stundenkilometer

Anfangs werden die Züge, sobald sie denn rollen, eine Höchstgeschwindigkeit von 160 Stundenkilometern erreichen. Sobald sie auf allen Strecken implementiert wurden und ordnungsgemäß funktionieren, sollen bis zu 200 Stundenkilometer möglich sein.

Ab 2022 will die niederländische Eisenbahn nun schrittweise die neuen ICNG-Züge einsetzen. Sie sollen zunächst zwischen Amsterdam, Rotterdam und Breda und dann zwischen Den Haag und Eindhoven verkehren.

Strecke Amsterdam Süd bis Enschede

Nach und nach sollen sie dann auch auf anderen Strecken fahren, so die Pressemitteilung der Eisenbahngesellschaft weiter: zum Beispiel von der Hochgeschwindigkeitsstrecke aus über Amsterdam Süd über die sogenannte Hanselinie nach Groningen und Leeuwarden.

Eine weitere Option, über die die NS konkret nachdenkt, ist die Verbindung über Amsterdam Süd nach Amersfoort und Enschede.

51 Minuten Umstiegszeit

Von 1961 bis 2001 gab es noch eine direkte Verbindung ab Enschede. Heute müssen Reisende aus Deutschland im schlechtesten Fall mit insgesamt 51 Minuten Umstiegszeit rechnen.

Mit dem neuen Fahrplan von 2022 will die Niederländische Eisenbahn auch sechs Züge pro Tag zwischen Schiphol und Rotterdam, zwischen Nimwegen und Schiphol sowie zwischen Dordrecht und Rotterdam pendeln lassen. Nach der Einführung der neuen Intercity-Züge soll auch ein neuer Sprinter zwischen Hoofddorp, Schiphol und Amsterdam Central in Betrieb gehen.

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