Bettina Michel (57), Tochter des ehemaligen Schalke-Managers Rudi Assauer (verstorben 2019), in ihrem Garten in Herten-Langenbochum im Gespräch mit ihrem Rechtsanwalt Burkhard Benecken aus Marl.

Bettina Michel (57), Tochter des ehemaligen Schalke-Managers Rudi Assauer (verstorben 2019), in ihrem Garten in Herten-Langenbochum im Gespräch mit ihrem Rechtsanwalt Burkhard Benecken aus Marl. © Dana Seier

Assauer-Tochter aus Herten zum drohenden Haftbefehl: „Gehe nicht ins Gefängnis“

rnErbe des Schalke-Stars – mit Video

Bei Bettina Michel liegen die Nerven blank. Nach Medienberichten über einen drohenden Haftbefehl stellt die Tochter der einstigen Schalke-Legende Rudi Assauer klar: „Ich gehe nicht ins Gefängnis.“

Langenbochum

, 13.08.2022, 17:30 Uhr

Mit ihrem Rechtsanwalt Burkhard Benecken sitzt Bettina Michel am Donnerstag (11.8.) im Garten ihren Reihenhauses in Herten und beratschlagt. Wie eine Bombe war am Tag zuvor die Nachricht eingeschlagen: Im Streit um das Erbe des einstigen Schalker Managers Rudi Assauer, den die 57-Jährige hier im Stadtteil Langenbochum jahrelang betreute und pflegte, wurde vom Amtsgericht Gelsenkirchen ein Haftbefehl gegen dessen einstige Sekretärin und Bevollmächtigte Sabine Söldner (62) erlassen.

Rechtsanwalt Benecken: „Meine Mandantin ist not amused“

Auch für Bettina Michel, eine von zwei Töchtern der verstorbenen Fußball-Ikone, wurde ein solcher Haftbefehl beantragt, aber noch nicht erlassen. Feinheiten, die offenbar viele Menschen überlesen. „Meine Mandantin ist not amused. Wenn sie das Haus verlässt, wird sie gefragt, warum sie denn noch nicht im Gefängnis sei“, berichtet der Marler Star-Anwalt.

Sabine Söldner und Bettina Michel sind schwer angeschlagen

Sowohl Sabine Söldner, die von Beneckens Kompagnon Hans Reinhardt vertreten wird, als auch Bettina Michel seien durch die Angriffe und Anschuldigungen der vergangenen Jahre psychisch schwer angeschlagen. „Sie wollen endlich ihre Ruhe haben und gehen bestimmt nicht ins Gefängnis“, sagt Burkhard Benecken.

Ein Bild von 2013: Clemens Tönnies (l.), damaliger Aufsichtsratsvorsitzender des FC Schalke 04, Schalkes ehemaliger Manager Rudi Assauer (2.v.r.), seine Tochter Bettina Michel (2.v.l.) sowie der Ex-Spieler von Schalke 04, Marc Wilmots (r) betreten das Spielfeld vor dem „Jahrhundertspiel“ Deutschland - Türkei in der Arena.

Ein Bild von 2013: Clemens Tönnies (l.), damaliger Aufsichtsratsvorsitzender des FC Schalke 04, Schalkes ehemaliger Manager Rudi Assauer (2.v.r.), seine Tochter Bettina Michel (2.v.l.) sowie der Ex-Spieler von Schalke 04, Marc Wilmots (r.), betreten das Spielfeld vor dem „Jahrhundertspiel“ Deutschland - Türkei in der Arena. © picture alliance / dpa

Haft droht den Frauen, weil sie im Streit um das Erbe Rudi Assauers detaillierte Auskünfte über den Verbleib seiner Millionen verweigern. Das Gericht hat sie verpflichtet, diese zu erteilen, um Licht ins Dunkel zu bringen. Dahinter steht eine Klage der zweiten Tochter des Verstorbenen: Katy Assauer möchte wissen, wo das 2,3-Millionen-Vermögen ihres Vaters geblieben ist. Sie will nicht hinnehmen, dass ihre Halbschwester Bettina Michel in dessen Testament als Alleinerbin eingesetzt wurde.

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Zwangsgelder werden nun gezahlt

Da die einstige Generalbevollmächtigte Söldner und die Tochter Bettina dem Gericht nicht die geforderten Aufstellungen über Einnahmen und Ausgaben vorgelegt haben, wurden Zwangsgelder verhängt: 5200 Euro gegen Sabine Söldner und 2000 Euro gegen Bettina Michel. Doch die Zahlung steht bis heute aus – nächster Schritt ist die Haft. Um diese zu umgehen, würden nun aber beide Frauen dem Rat ihrer Anwälte folgen und zahlen, erklärt Burkhard Benecken.

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Assauer-Tochter will einfach nur in Frieden gelassen werden

Nach einem Ende der Streitigkeiten klingt das freilich nicht. Schließlich steht weiterhin der Verdacht im Raum, dass der demente Rudi Assauer am Ende seines Lebens regelrecht ausgeplündert wurde. Denn es ist unklar, in welchen Kanälen die 2,3 Millionen versickert sind. „Auch das wird jetzt geklärt“, sagt der Rechtsanwalt. Man sei übereingekommen, die geforderte Aufstellung von Ein- und Ausgaben nunmehr zu erteilen. „Meine Mandantin will einfach nur, dass man sie in Frieden lässt.“

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