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Henri Böcker wird ein Ritual aus seiner Zeit beim SuS Kaiserau besonders vermissen
Fußball
Für HSC-Neuzugang Henri Böcker endet nach sieben Jahren die Zeit beim SuS Kaiserau. Was er mitnimmt, was er vermissen und wie sich die Mannschaft ohne ihn schlagen wird - darüber spricht er im Interview.
Sieben Jahre lang spielte Henri Böcker Fußball für den SuS Kaiserau. Diese Zeit endet im Sommer, denn den 23-Jährigen zieht es aus der Landesliga zum Oberligisten Holzwickeder SC. Im Gespräch verrät der Offensivspieler, welche Erinnerungen er mitnimmt - und welches Ritual er besonders vermissen wird.
„Es war keine leichte Entscheidung für mich“, stellt Henri Böcker gleich zum Auftakt des Gesprächs klar. Bevor er die Entscheidung - in Kaiserau bleiben oder das Wagnis Oberliga beim HSC eingehen - fällte, tauschte er sich mit Trainer Jörg Lange, dem Sportlichen Leiter Eckart Stender sowie zwei, drei Teamkollegen aus.
„Nach sieben Jahren waren das natürlich sehr intensive, zum Teil auch sehr emotionale Gespräche“, sagt Böcker. Der Tenor: „Dass ich gehe, wollte keiner. Es gab aber auch niemanden, der sagte, er könne die Entscheidung nicht nachvollziehen. Über das Verständnis war ich sehr froh.“
Ein Ritual nach siegreichen Spielen wird Böcker vermissen
Böcker entschied sich also für die Herausforderung in der Oberliga. „Wenn nicht jetzt, wann dann? Mit 23 Jahren ist das vielleicht die beste Möglichkeit“, so Böcker, der dem SuS Kaiserau viel zu verdanken hat: „Der Wohlfühlfaktor war hier immer sehr ausgeprägt. Das ist ein sehr familiärer Verein, bei dem es immer Spaß gemacht hat.“
Vermissen wird der Flügelspieler vor allem eine Sache. „Nach siegreichen Spielen hatten wir eine Art Ritual: Da haben wir immer zu einem bestimmten Lied geschunkelt - das wird mir wahrscheinlich schon fehlen“, gibt Böcker zu und lacht.

Henri Böcker (M.) hat erfolgreiche Zeiten mit dem SuS Kaiserau erlebt. © Neumann
Siege hat Böcker in seiner Zeit in Kaiserau viele gefeiert - allen voran in der Aufstiegssaison 2017/18, als dem SuS der Sprung in die Landesliga glückte. „Das Ergebnis war natürlich überragend. In der Saison haben wir aber auch wahnsinnig viel erlebt und durchgemacht“, sagt Böcker in Gedenken an seinen Mitspieler Nils Wyborny, der damals im Alter von nur 20 Jahren an einer schweren Krankheit starb.
Insgesamt sei die Zeit in Kaiserau eine sehr schöne gewesen, unterstreicht Böcker. Umso mehr ärgert es ihn, dass die Corona-Pandemie keinen angemessenen Abschied von den Mannschaftskollegen zulässt. „Ich habe aber allen schon klargemacht, dass das nachgeholt wird, sobald die Möglichkeit besteht“, kündigt Böcker an.
Denn auch wenn er ab dem Sommer das Trikot des Holzwickeder SC gegen das Gelb-Schwarze des SuS tauscht - ganz weg ist er nicht: „Nach sieben Jahren werde ich den Kontakt zu den Jungs weiter halten und mir auch die Spiele anschauen, wenn es sich ergibt.“
Dass Kaiserau auch ohne seine Mithilfe künftig eine gute Rolle in der Landesliga spielen wird, darüber macht sich Böcker keinerlei Sorgen: „Die Mannschaft hat sich ja schon gut verstärkt. Generell steckt ganz viel Potenzial in der Truppe, die kommen schon gut ohne mich klar.“ Der SuS Kaiserau wird also auch ohne Henri Böcker noch Siege feiern - und vielleicht findet sich bei der traditionellen Schunkelei nach dem Spiel noch ein Plätzchen für den ehemaligen Mannschaftskameraden.
Seit 2019 als freier Mitarbeiter für Lensing Media im Einsatz. Hat ein Faible für sämtliche Ballsportarten und interessiert sich für die Menschen, die den Sport betreiben - von der Champions League bis zur Kreisliga.
