Der Stich ging durch den Oberarm in die Lunge. Rund anderthalb Jahre nach einem blutigen Eifersuchtsdrama muss sich ein Vater aus Hattingen in Essen vor Gericht verantworten. Er hatte mit einem wuchtigen Küchenmesser auf seine Frau eingestochen – vor den Augen ihrer Kinder. Auslöser war offenbar rasende Eifersucht.
Einer seiner Söhne hatte sogar noch versucht, ihm das Messer in letzter Sekunde abzunehmen. Doch ohne Erfolg. Als die Polizei kam, lag die Frau in einer riesigen Blutlache. „Sie nur geschrien – vor Schmerzen“, so eine Polizistin im Prozess am Essener Landgericht. Die Ärzte hatten später vier Stichverletzungen gezählt. Das Leben der Frau hatte nur durch eine Not-Operation gerettet werden können.
Nur geschluchzt
Der Angeklagte war von der Arbeit gekommen und hatte seine Frau mit Vorwürfen überhäuft. Sein Verdacht: ein Seitensprung. Als seine Ehefrau schließlich ihr Handy zückte, um seinen Wutanfall zu filmen, rastete er aus. „Irgendetwas ist da in meinem Kopf kaputt gegangen“, sagte er den Richtern. „Ich wollte nur, dass sie aufhört.“
Die Ehe des Paares war damals, im Dezember 2021, schon so gut wie am Ende. Man schlief bereits in getrennten Betten, das Wort „Trennung“ war allgegenwärtig. Inzwischen ist der Angeklagte voller Reue. Er hat bereits 5000 Euro Schmerzensgeld gezahlt. Der Prozess wird fortgesetzt.
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