Hacker-Angriff legt Stadt Witten komplett lahm - zahlreiche Dienste nicht erreichbar
Kriminalität
Die Stadt Witten ist Opfer eines massiven Hackerangriffes geworden. Seit dem Wochenende ist die Stadtverwaltung lahm gelegt. Polizei und LKA haben die Ermittlungen aufgenommen.

Hacker haben am Wochenende die Stadt Witten angegriffen und lahmgelegt. (Symbolbild) © picture alliance/dpa/dpa-tmn
Die Stadt Witten ist Opfer eines Hackerangriffes mit massiven Folgen geworden. Betroffen sind die technischen Systeme der Stadt. Dadurch ist die Stadtverwaltung seit dem vergangenen Wochenende komplett lahmgelegt und aktuell weder telefonisch noch per E-Mail erreichbar. Ebenfalls betroffen sind das Kulturforum, das Stadtmarketing, die vhs Witten – Wetter – Herdecke und der Stadt-Sport-Verband.
Die Einsatzzentrale der Feuerwehr Witten hatte den Schaden in der Nacht auf Sonntag gemeldet. Die städtische IT stellte dann fest, dass es sich um einen Hackerangriff handelt und hat umgehend die Systeme heruntergefahren, wie die Stadt Witten berichtet. Dadurch sollte vermieden werden, dass sich der Schaden noch weiter ausbreitet.
„Nichts geht mehr raus oder rein“, sagte Andreas Hasenberg, Leiter der städtischen IT und Datenverarbeitung, der WAZ. Wie hoch der Schaden tatsächlich ist, ist weiterhin unklar. Auch die Frage nach den Tätern und wie sie ins städtische Netz eindringen konnten, ist bislang noch nicht geklärt. Möglich ist, dass die Hacker einen Virus über eine sogenannte Phishing-Mail, die von einem Mitarbeitenden versehentlich mit einem schadhaften Anhang geöffnet werden, in das Netz der Stadt eindringen konnten.
Experten gehen von möglicher Erpressersoftware aus
Nähere Hinweise zum Täter oder den Tätern gibt es bislang auch nicht. Nach dem Bericht der WAZ könnte es sich bei dem Angriff um eine Erpressersoftware handeln, die die weitere Nutzung sämtlicher Daten unmöglich macht, bis ein Lösegeld gezahlt wird. Laut Kämmerer Matthias Kleinschmidt habe es aber bislang keine Forderungen gegeben.
Die Stadt Witten hat nach eigenen Angaben das Landeskriminalamt, Experten der Sicherheitsbehörden und externe Dienstleister hinzugezogen, um die Ursachen zu analysieren und das Problem schnell zu beheben. Die Polizei Bochum und Staatsanwaltschaften haben die strafrechtlichen Ermittlungen übernommen.
Als Folge des Hacker-Angriffs entfallen aktuell in der Bürgerberatung, im Standesamt und den weiteren Ämtern alle Termine. Auch Ticketverkäufe über die Stadt sind nicht möglich. Die Angebote der Daseinsvorsorge sind nicht von dem Angriff betroffen und funktionieren weiterhin, wie die Stadt Witten erklärt. Dazu zählen etwa Strom, Gas und Wasser (da die Stadtwerke nicht gehackt wurden) sowie Feuerwehr und Rettungsdienst. Die Kitas bleiben geöffnet, die Müllabfuhr fährt, der Kommunale Ordnungsdienst ist weiterhin unterwegs.
Die Stadt Witten informiert alle Bürgerinnen und Bürger über Social Media wie Facebook und Twitter über den aktuellen Stand sowie über die städtische Homepage.
rej